Bochum. Dank der Unterstützung von Stuhlpaten kann das kleine Programmkino in Bochum-Langendreer den Saal renovieren. Auch viele WAZ-Leser helfen mit.

Über zehn Jahre hatten die alten Sessel auf dem Buckel, ungezählte Kinogänger erlebten auf ihnen gehaltvolle Stunden. Doch irgendwann ist Schluss: „Die Polster waren völlig fleckig und eingerissen“, erzählt Nina Selig, Leiterin des Kinos Endstation im Bahnhof Langendreer in Bochum. Die Folge: Die alten Polster mussten raus und wurden durch neue ersetzt.

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Kino Endstation in Bochum sieht wie verwandelt aus

Nach zehntägiger Umbaupause wird das frisch auf Hochglanz gebrachte Filmtheater am Donnerstag, 15. September, um 18 Uhr wiedereröffnet – und es sieht wie verwandelt aus. Die kompletten Stuhlreihen wurden in den letzten Tagen ausgetauscht und durch neue, bequemere Kinosessel ersetzt. Wie schon zuvor leuchten sie in markantem Rot.

Filmregisseur stellt Doku im Kino Endstation vor

Regisseur Marc Wiese stellt am Sonntag, 18. September, um 18 Uhr im Kino Endstation (Wallbaumweg 108) seinen Dokumentarfilm „Mein gestohlenes Land“ vor. Sein Film erzählt von Chinas massivem Hunger nach natürlichen Ressourcen und davon, wie aggressiv das Lande während des letzten Jahrzehnts deswegen vorgegangen ist.

Im Endstation-Club sind am Montag, 19. September, um 18 Uhr vier Kurzfilme zum Thema Pflegenotstand zu sehen. Alle Infos: 0234 6871620 und endstation-kino.de

Dafür hat das Team hinter den Kulissen mächtig Hand angelegt. „Natürlich kann man sich das alles einbauen lassen, aber das wird dann wahnsinnig teuer“, meint Nina Selig. Folglich stellten sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der kniffeligen Aufgabe selbst: „Das ist ein bisschen wie bei Ikea. Man schraubt das alles nach einer Bauanleitung zusammen. Aber wie kompliziert das am Ende wurde, hätte niemand von uns gedacht.“

Neue Bestuhlung ist ein Kraftakt

Überhaupt ist die neue Bestuhlung für das kleine Kino ein Kraftakt – auch finanziell. So ist der Umbau des Programmkinos nur durch eine Förderung des Bundes möglich. Im Rahmen des Programms „Neustart Kultur“ werden 80 Prozent der Einkaufskosten für die Stühle übernommen. Der Haken: Auch trotz dieser Förderung muss ein Teil selbst finanziert werden.

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So begab sich das Kino Endstation auf die Suche nach Stuhlpaten: Wer sich mit einer Plakette an „seinem“ Stuhl im Saal verewigen will, kann dafür eine Patenschaft übernehmen. Zwischen 100 und 200 Euro kostet eine Patenschaft pro Stuhl, und die Welle der Hilfsbereitschaft ist groß: „Für unsere 85 Plätze haben wir schon 74 Paten gefunden“, freut sich Nina Selig. „Darunter sind viele Menschen aus Langendreer, die uns gern unterstützen wollen.“ Auch ein Aufruf in der WAZ war von Erfolg gekrönt: „Der Artikel hat unserer Suche nach Paten einen richtigen Schub gegeben.“

Feierstunde mit den Stuhlpaten

Bei einer kleinen Feierstunde am Donnerstag, 15. September, um 18 Uhr können die Stuhlpaten ihre roten Sessel genauer in Augenschein nehmen. Bei einem Überraschungsfilm und einem Glas Sekt kann der Sitzkomfort natürlich auch getestet werden. „Wir würden uns auch freuen, an diesem Abend noch weitere Stuhlpaten begrüßen zu dürfen.“ Wer eine Patenschaft übernehmen möchte, kann sich gern im Kino melden.

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So ganz abgeschlossen ist die Renovierung des Saals allerdings noch nicht. Als nächstes steht die Anschaffung eines neuen Digitalprojektors an. „Den alten Projektor müssen wir langsam in Rente schicken“, meint Nina Selig. Denn technisch „up to date“ zu sein, ist für ein modernes Lichtspielhaus in diesen schwierigen Zeiten überlebenswichtig.