Bochum. Alexander Lueg hat das beste Abitur in Bochum gemacht, sein Schnitt: 0,7. Ähnlich abgeschnitten hat Linus Felsmann, mit fast identischen Fächern.
Am Ende reichte es nur in der letzten Sozialwissenschaftsklausur nicht ganz für die Note „eins plus“ – ansonsten hat Alexander Lueg aus Bochum auf seinem Abiturzeugnis durchgehend Bestnoten. 895 von 900 Punkten hat der 18-jährige Schüler des Neuen Gymnasiums erhalten. Das zweitbeste Abitur im Stadtgebiet hat Sophia Kollien (893 Punkte) gemacht, das drittbeste Lars Kielbassa (888 Punkte) – beide von derselben Schule. Den besten Abschluss an einer anderen Schule erreichte Linus Felsmann an der Goethe-Schule – mit 886 Punkte.
Alexander Lueg aus Bochum erreicht Abitur mit dem Schnitt 0,7
„Das ist ein absolut geniales Abi“, sagt Alexander zu seinem Erfolg. Auch wenn er zugibt: „Ein bisschen schade ist das natürlich schon.“ Gerne hätte er das perfekte Abitur gemacht, mit 900 von 900 Punkten. Vorbenotet war der Stiepeler mit bestmöglichen 600 Punkten. Dann begannen die Abiturklausuren, in den Leistungskursen Deutsch und Mathe holte er 15 Punkte, ebenso im mündlichen Abitur im Fach katholische Religion.
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„Sowi war eigentlich immer mein stärkstes Fach. Auch ging es in der Klausur thematisch genau um das, wofür ich mich interessiere, das Thema Europa. Deswegen ist es schon ärgerlich, dass genau da die Punkte fehlten.“ Er erhielt 14 statt 15 Punkten, da die Punkte der Abiturklausuren mit fünf multipliziert werden, erreichte er am Ende 895 Punkte – und ist damit trotzdem mehr als zufrieden.
Mitgefiebert haben auch seine Lehrerinnen und Lehrer am Neuen Gymnasium – die am Ende wirklich stolz auf Alexander waren, genauso wie seine Familie und Freunde. Ob er viel für das grandiose Abitur gelernt hat? „Relativ wenig eigentlich, ich habe das Glück, dass ich mir Sachen recht schnell merken kann. Hinzu kam aber auch, dass ich mich für die Themen einfach interessiert habe, also gut aufgepasst und mich gedanklich mit ihnen befasst habe.“
Nach dem Abitur folgt das Psychologie-Studium an der Ruhr-Universität
Seine Freizeit hat der Abiturient häufig genutzt, um sich in der Schule zu engagieren: als Leiter der Schülerzeitung, im Debattierclub, als Konfliktlotse und Medienscout. Außerdem spielt Alexander Barockmandoline und Geige, im Schulorchester und im Jugendzupforchester in NRW.
Wie funktioniert das Punktesystem beim Abitur?
Insgesamt können Schülerinnen und Schüler maximal 900 Punkte im Abitur erreichen – 600 davon in den Schuljahren elf und zwölf, 300 in den Abiturprüfungen.
Um zum Abitur zugelassen zu werden, sind 200 Punkte notwendig. In den Abi-Prüfungen selbst müssen mindestens 100 Punkte geholt werden.
Für die Note „eins plus“ erhält man 15 Punkte, für die Note „fünf minus“ einen Punkt.
2021 hat Sarah Kurkowski mit 884 von 900 Punkten das beste Abitur in Bochum gemacht.
Die Arbeit als Konfliktlotse hat den 18-Jährigen dazu gebracht, direkt nach der Schule eine Weiterbildung an der Fernuniversität in Wismar zu beginnen: als Mediator, also vereinfacht gesagt als Vermittler in Konfliktsituationen. „Mit der Thematik habe ich mich, glaube ich in der achten Klasse zum ersten Mal befasst. Mediator zu werden, ist seit vier Jahren ein kleiner Traum von mir“, berichtet Alexander. Nach der Weiterbildung möchte er mit seiner nun ehemaligen Schule kooperieren und zudem neben dem Studium gerne als Mediator arbeiten.
Einschreiben will sich Alexander übrigens für den Studiengang Psychologie an der Ruhr-Universität. Das sollte bei dem Abitur-Schnitt wohl kein Problem sein.
Zweitbestes Abitur in Bochum mit 893 Punkten
Auch Sophia Kollien, ebenfalls Schülerin des Neuen Gymnasiums, ist mächtig stolz auf ihr Abitur – 893 von 900 möglichen Punkten hat sie geholt. „Für mich ist mein Abitur aber perfekt, es gibt mir die Möglichkeit meinen Traum zu verfolgen und Medizin an meiner Wunschuni studieren zu können“, so die Bochumerin. Ihre Leistungskurse waren Englisch und Mathe, die anderen beiden Abiturfächer Biologie und Geschichte.
Abitur-Note 0,75- Bochumerin erreicht 884 von 900 Punkten„Wie viele andere muss ich auch sagen, dass ein großer Teil durch gute Mitarbeit im Unterricht bewerkstelligt werden kann. Auch hilft natürlich Spaß am Fach“, erzählt Sophia. Letztendlich klappe ein so gutes Abitur aber nicht ohne etwas Selbstdisziplin, besonders zu Zeiten von Homeschooling.
Nach dem Abitur ist Sophia nun erst einmal gereist, nach Berlin und Griechenland. Schon bald fängt sie jedoch ihr Pflegepraktikum an. „Das brauche ich für das Medizinstudium, welches ich im Wintersemester anfangen werde“, erzählt sie.
Bochumer Abiturient möchte Journalist werden
Ein fast genauso gutes Abitur wie Alexander Lueg und Sophia Kollien hat Linus Felsmann an der Goethe-Schule gemacht und 886 von 900 Punkten erreicht. „Ich habe schon damit gerechnet, dass es ein gutes Abi wird. Aber im Endeffekt war ich überrascht, dass es so gut war“, sagt der 18-Jährige, der in Herne lebt. Auch seine Leistungskurse waren Mathe und Deutsch, seine mündliche Abi-Prüfung hat er in Religion gemacht – wie Alexander Lueg. Der einzige Unterschied: Linus drittes Abi-Fach war Erdkunde.
Auch ihm fällt es leicht, sich Dinge zu merken. „Ich habe nicht so besonders viel gelernt, sondern in der Zeit vor den Prüfungen jeden Tag ein bisschen was“, erzählt Linus, der außerdem im Schul-Sanitätsdienst tätig war und im Rahmen des Literaturkurses die Schülerzeitung mitgestaltet hat. Zudem macht er gerne Sport, ist im Circus Schnick-Schnack in Herne in der Springseil-Gruppe aktiv und hat dort Auftritte. Weitere Hobbys: Geräteturnen und das Engagement in der Gemeindearbeit.
Für Urlaub nach dem Abi war bisher übrigens noch keine Zeit, der soll aber nach einem Praktikum in der Lokalredaktion der Ruhr Nachrichten in Dortmund folgen. Im Anschluss möchte Linus an der Technischen Universität in Dortmund Wissenschaftsjournalismus studieren.
In einer ersten Version dieses Textes haben wir angegeben, dass Linus Felsmann das zweitbeste Abitur in Bochum gemacht hat. Den zweitbesten Schnitt hat jedoch Sophia Kollien, weshalb wir den Bericht aktualisiert haben.