Bochum. Der Europatag ist für die vier Schulen in Bochum ein ganz besonderer. Passend dazu haben sie zusammen eine interessante Ausstellung vorbereitet.
Jedes Jahr am 9. Mai wird der Europatag gefeiert – für Frieden und Einheit in Europa. Der Stellenwert ist in diesem Jahr, bedingt durch den Krieg in der Ukraine, wohl noch ein Stückchen größer. Die vier Europaschulen in Bochum haben sich zusammengetan und am Montag eine spannende Ausstellung eröffnet. Für Fünftklässler gab es zudem ein interessantes Theaterstück.
Schüler erstellen Übersichten zu EU-Staaten – mithilfe von Austauschpartnern
„Wir haben die Lebensrealität von Jugendlichen in Polen dargestellt“, erklärt zum Beispiel Pax (15) aus der neunten Klasse der Hellweg-Schule. Gemeinsam mit den Mitschülerinnen Antje, Jamie, Elif und Carina war sie vor Kurzem beim Austausch in Polen. Vor Ort haben sie die Zeit genutzt, um einen Eindruck vom Leben der Gleichaltrigen im Nachbarland zu bekommen.
Antje (15) ergänzt: „Wir wollten das anhand einer EU-Flagge darstellen. Wir haben die Wünsche, die die polnischen Schülerinnen und Schüler haben, auf gelbe Sterne geschrieben, die auf blauem Untergrund kleben.“ Die Anordnung der Sterne ist aber nicht etwa ein Kreis, wie man es eigentlich von der Flagge kennt. „Weil dort in Polen nicht alles rund läuft“, sagt Antje. Gründe dafür seien das Schulsystem und die Feindlichkeit gegen queere, also beispielsweise homosexuelle Menschen.
Alle Europaschulen in Bochum kommen zusammen
Auch interessant
Für jeden Mitgliedstaat, in dem es eine Partnerschule gibt, hängt am Montag ein Plakat auf dem Schulhof der Hellweg-Schule. Das Besondere: Sie wurden von Schülerinnen und Schüler aller Europaschulen in Bochum – Hildegardis-Schule, Neues Gymnasium, Louis-Baare-Berufskolleg – sowie von zwei weiteren in Herne und Hattingen angefertigt. Hilfe gab es zudem von Austauschschülerinnen und -schülern.
So sieht man beispielsweise auf einem der Plakate zwei portugiesische Schülerinnen plus Steckbrief, auf der Übersicht zu Dänemark oder Österreich erhält man zum Beispiel Informationen zu Größe oder Einwohnerzahl.
Warum wird der Europatag gefeiert?
Der Europatag wird alljährlich am 9. Mai für Frieden und Einheit in Europa begangen – so die Erklärung von der Europäischen Union.
Er markiert den Jahrestag der Schuman-Erklärung, in der der französische Außenminister Robert Schuman seine Idee für eine neue Form der politischen Zusammenarbeit in Europa vorstellte, die einen Krieg zwischen den Nationen Europas undenkbar machen sollte.
Robert Schumans Vorschlag gilt als Geburtsstunde dessen, was wir heute die Europäische Union nennen.
„Das Schöne am Europatag ist, dass er von allen Europaschulen gemeinsam organisiert wird“, erklärt Vanessa Spyrka, Koordinatorin an der Hellweg-Schule. Während coronabedingt zwei Jahre gar keine Feierlichkeiten in Präsenz stattfinden konnten, ist künftig geplant, zwischen den Schulstandorten zu wechseln.
Während an der Ausstellung vor allem ältere Schülerinnen und Schüler beteiligt waren, gab es auch ein Programm für die Fünftklässler der drei Bochumer und des Hattinger Gymnasiums. Für sie wurde in der Aula der Hellweg-Schule das Theaterstück „In 28 Tagen durch Europa“ gezeigt. „Eine musikalische Reise durch Europa“, erklärt Lehrerin Vanessa Spyrka.
Theaterstück kommt bei Fünftklässlern gut an
Frei nach Jules Verne wird die Geschichte „In 80 Tagen um die Welt“ fortgeführt: Phileas Fogg und sein Diener Passepartout müssen alle Länder Europas bereisen, um ihre Wette zu gewinnen: in nur 28 Tagen. Auf der Bühne stehen dafür vier Musiker und zwei Schauspieler vom „Pindakaas Saxophon Quartett“ – bei den Schülerinnen und Schülern kommt die Mischung aus Information und Klamauk gut an.
Die Europaschulen in Bochum gehören zu den Gewinnern eines Wettbewerbs zur Europawoche, wofür es ein Preisgeld gab, durch das das Programm finanziert werden konnte.