Bochum. Bochum Total aus dem Häuschen: 510.000 Besucher an vier Tagen bescherten dem Festival einen erfolgreichen Neustart. Die erste Bilanz im Blog.
Nach zwei Jahren Pandemie-Pause feierte Bochum Total eine erfolgreiche Rückkehr. Die Veranstalter verzeichneten bis Sonntagabend insgesamt 510.000 Besucher: 10.000 mehr als beim letzten Festival vor Corona 2019. Allein am Samstag strömten 220.000 Menschen in die Innenstadt. Die City explodierte am späten Abend regelrecht. In diesem Bochum-Total-Blog finden Sie alle wichtigen Info.
Bochum Total 2022: Die wichtigen Infos rund um das Festival
- Der Festival-Samstag bei Bochum Total: Hier sind die besten Fotos!
- Nach einem Streit fährt am Samstag ein Auto in die Menge: Alle Infos zum Zwischenfall
- Der zweite Festival-Tag lockte die Massen an: Wie Jupiter Jones und ZSK die Massen zum Toben brachten und Nachwuchskünstler überzeugten
- So war Bochum Total am Donnerstag: Hier geht es zur Bildergalerie vom ersten Festival-Tag – mit zahlreichen Fotos.
- Das komplette Line-up für Bochum Total: Wer an den vier Festival-Tagen alles auftritt, lesen Sie hier.
- Könnte Bochum Total zum Superspreader-Event werden? So äußern sich Veranstalter und Stadt zur Corona-Gefahr.
- Warum es vor dem Start Ärger um einen Klo-Container gab, das lesen Sie hier.
Der Lageplan zum Festival Bochum Total
500.000 Besucher an vier Tagen: So viele waren es auch 2019
Ziel erreicht: Mit insgesamt 510.000 Besuchern legte Bochum Total einen fulminanten Neustart hin. Während die Shows auf den Außenbühnen noch liefen, gab Festival-Sprecherin Sabine Hahnefeld am frühen Sonntagabend im WAZ-Gespräch bekannt, dass die 2019er-Marke mit einer halben Million Menschen auch diesmal geknackt wird. Am Montagmorgen stand fest: Es waren sogar 510.000 Besucher. „Das war nicht unbedingt zu erwarten. Wir sind überaus zufrieden, zumal es auf dem Festivalgelände trotz des riesigen Andrangs weitgehend ruhig und friedlich blieb.“ Aktuelles zu dem Vorfall auf der Neustraße in der Nacht zum Sonntag mit mehreren Verletzten lesen Sie hier.
Roy Bianco & Die Abbrunzati Boys sind am Abend die Headliner
Die 220.000 Besucher vom Samstag kann der Sonntag nicht annähernd toppen. Doch auch am Tag 4 strömen nochmals mehrere zehntausend Menschen in der Bochumer Innenstadt.
Bei nicht mehr ganz so sommerlichem, aber immerhin trockenem Wetter verspricht das Programm auf den Außenbühnen ein stimmungsvolles Finale. Die letzten Headliner sind seit 20.45 Uhr Roy Bianco & Die Abbrunzati Boys (20.45 Uhr) auf der 1Live-Bühne und Boppin’_B auf der Ringbühne. Die Bochumer Riff-Ikone Pamela Falcon setzt den Schlusspunkt auf der Sparkassen-Bühne im Bermudadreieck. Im Indie-Club Trompete an der Viktoriastraße steigt ab 22 Uhr erstmals die Abschlussparty „Final Call“.
Festival-Macher meldeten 220.000 Besucher am Samstag
„Das ist der Grund, warum ich nachts nicht schlafen kann“: Mit der Textzeile aus ihrem Klassiker „Still“ brachten es Jupiter Jones bei ihrem Auftritt am Freitagabend auf den Punkt. Nach zweijähriger Corona-Pause feiert Bochum Total ein fulminantes Comeback. Allein am Samstag strömten nach Angaben der Veranstalter 220.000 Menschen in die Bochumer Innenstadt. Am Abend explodierte die City regelrecht. Vor den Außenbühnen (u.a. mit Tim Kamrad und Any Given Day) und später im Bermudadreieck beim einzigartigen, frenetisch gefeierten Mambo Kurt gab’s kaum ein Durchkommen. Hier sind die besten Fotos!
Polizei spricht von ruhiger Einsatzlage
Die Polizei und die Johanniter Unfallhilfe sprechen von einer vergleichsweise „ruhigen Einsatzlage“ in den vergangenen Tagen. Einzig der Vorfall am Rande des Festivalgeländes, bei dem in der Nacht zum Samstag ein Auto in eine Menschenmenge gefahren war, falle aus dem Rahmen.
Insgesamt hat die Polizei am Samstag 23 Einsätze im Rahmen von Bochum Total gezählt. Darunter Straftaten, wie Körperverletzung, Diebstahl, Raub und Drogenmissbrauchs. Acht Festival-Besucher wurden mit auf die Wache genommen, die Polizei musste 18 Platzverweise aussprechen. „Für uns war das ein schöner Einstieg nach der Pandemiepause“, sagt Polizeisprecher Jens Artschwager.
Veranstalter bedanken sich schon jetzt für „grandioses Feedback“
Seit Donnerstag wurden 440.000 Besucher gezählt. Beim letzten Festival 2019 waren es insgesamt 500.000. „Wir möchten schon einmal Danke sagen. Es tut allen wieder gut, so ein grandioses Feedback zu erhalten“, heißt es am Sonntagmorgen auf der BO-Total-Facebookseite.
Das Festival am Samstag: Helfer melden ruhige Einsatzlage
Die Stimmung ist entspannt und bierselig. Das Feiern haben die Bochum-Total-Fans jedenfalls nicht verlernt. Eine „ruhige und entspannte Einsatzlage“ meldet auch Björn Röder, Einsatzleiter bei den Johannitern, die mit 60 Helferinnen und Helfern vor Ort sind. 55 Einsätze habe es am Freitag gegeben, meist wegen Wespenstichen oder Alkohols.
Seit dem Nachmittag füllt sich die Innenstadt. Die ersten Bands und Künstler sind am Start – darunter Philine Sonny aus Unna, die den Tag auf der 1Live-Bühne eröffnet. Nach den 150.000 Besuchern am Freitag dürfte es heute nochmals voller werden. Denn stets ist der Samstag der besucherstärkste Festival-Tag. Das Wetter spielt mit. Hinter den Kulissen wird mit bis zu 200.000 Menschen gerechnet. Welch ein BO-Total-Comeback!
Als Headliner stehen ab 20.45 Uhr der Singer-Songwriter Tim Kamrad auf der 1Live-Bühne und die Metalcore-Band Any Given Day auf der Ringbühne. Den Schlusspunkt setzt um 22 Uhr der kultige „King of Heimorgel“ Mambo Kurt auf der Sparkassen-Bühne im Bermudadreieck.
Gratis-Fotos am WAZ-Mobil heute auf der Viktoriastraße
Eine Programmänderung gibt es um 19 Uhr auf der König-Pilsener-Bühne. Die Newcomer-Contest-Gewinner We Awake können nicht auftreten. Dafür springt die zweitplatzierte Metalcore-Band All Miles Gone ein.
Ebenfalls auf der Viktoriastraße, unmittelbar am Konrad-Adenauer-Platz, steht am heutigen Samstag das WAZ-Mobil. Kommt bis 23.30 Uhr vorbei und lasst euch von unseren netten Mitarbeitern ablichten! Die Erinnerungsfotos gibt’s wenige Minuten später gratis zum Mitnehmen.
Polizei meldet am Morgen: Auto fährt ins Menschengruppe
Am Samstagmorgen meldete die Polizei einen Zwischenfall aus der Nacht. Ein Auto war nach einer Attacke in eine Gruppe Menschen gefahren. Alle Infos dazu gibt es hier.
Am zweiten Festivaltag zogen Jupiter Jones, ZSK und kleinere Bands die Massen an. Nach dem erfolgreichen Auftakt am Donnerstag mit 70.000 Besuchern („Danke euch! Es war sooooo schön, die Bässe wieder zu spüren“, heißt es auf der BO-Total-Facebookseite) meldete der Veranstalter am Freitag 150.000 Menschen in der Innenstadt.
Bochumer Rapper bringt seine Fans mit
Der Bochumer Rapper „Big Shrimp Ace“ brachte gleich eine eigene Fan-Gemeinde mit vor die Sparkassenbühne. Doch auch andere Nachwuchskünstler überzeugten auf den Bühnen in der Nachmittagssonne.
Die Polizei meldet am Abend keine besonderen Vorkommnisse oder Einsätze. Vor den Hauptbühnen war der Platz zu 90 Prozent der Festivalfläche ausgelastet. Wie der Festival-Freitag verlief, lesen Sie in diesem Artikel.
Erfolgreicher Auftakt bei Bochum Total: So lief es am Donnerstag
Die Ungewissheit ist groß. Wird BO-Total trotz wieder steigender Corona-Inzidenzen so viele Menschen anlocken wie vor der Pandemie? Der Auftakt weckt Zuversicht. „Wir sind mit dem ersten Tag sehr zufrieden“, sagte Festivalsprecherin Sabine Hahnefeld am Freitagmorgen im WAZ-Gespräch.
Alles sei entspannt verlaufen. Das bestätigt die Polizei, die einen störungsfreien ersten Abend meldet. Erfreulich fiel auch eine Schwerpunktaktion der Polizei aus. Zum BO-Total-Start wurden von 13 bis 19 Uhr 108 Fahrerinnen und Fahrer von E-Scootern und Fahrrädern in der City kontrolliert. Es gab lediglich sechs Verwarnungen, meist wegen Fahrens auf dem Gehweg.
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Am heutigen Freitag werden mehr als 100.000 Besucher erwartet. Das Programm auf den Außenbühnen hat um 17 Uhr begonnen. Erster Eindruck: Es ist mehr los als einen Tag zuvor. Kurzfristige Änderungen gibt es nicht. Headliner sind jeweils um 20.45 Uhr Jupiter Jones auf der 1Live-Bühne, Long Distance Calling auf der Ringbühne und Captain Disko auf der Sparkassenbühne.
Die Imbiss- und Getränkeauswahl ist groß
Gut frequentiert sind schon zu früher Stunde die Imbiss- und Getränkestände. Von afrikanischen Spezialitäten bis zur spanischen Paella, vom Bratwurst-Klassiker bis zum Baumstriezel: Vor allem auf der Bummel- und Shoppingmeile Viktoriastraße ist die Auswahl groß. Auffällig: die vielen Stände mit Fruchtbowle (0,3 Liter für sechs Euro).
Kostenlos ist das frisch zubereitete Popcorn, das die IG Metall an ihrem Info-Stand verteilt. Eindeutig zweideutig ist die Aufschrift auf den Lollies, die das Bochumer Zentrum für Sexuelle Gesundheit und Medizin in Höhe des Musikforms bereithält: „Leck mich.“ Laut ist die Kritik an den 70 Cent, die für die Toilettennutzung verlangt werden. „Dabei wollt ihr doch, dass die Leute konsumieren“, empört sich eine Besucherin.
Start mit der Bochumerin Amilli findet große Resonanz
Besonders gut kam am Donnerstagabend der Auftritt auf der 1Live-Bühne um 20.45 Uhr an. Dort tat Sängerin Amilli auf, die selbst Bochumerin ist. „Das ist das erste Festival, auf dem ich Headlinerin bin und dann auch noch in meiner Heimatstadt“, begrüßt sie die Menge nach den ersten Liedern und spielt dann zwei ihrer neuen Songs.
Ihre Musik kommt an und generell – die Stimmung ist ausgelassen. An Corona erinnert an diesem Abend kaum etwas, nur ganz vereinzelt tragen Besucherinnen und Besucher eine Masken. Die Freude, dass hier wieder gefeiert werden kann, ist groß. So auch bei Alex: „Seit 2019 weine ich, nun – 2022 – geht es mir endlich wieder gut“, sagt er bezogen auf die zweijährige Festival-Pause.
Kurzzeitige technische Probleme auf der Ringbühne
Gut ist die Stimmung auch einige Meter weiter – auf Sparkassen- und Ringbühne. Nach kurzen, technischen Schwierigkeiten auf letztere können die Bands Deine Cousine und Alex Mofa Gang hier wieder auftreten. Anders als die Band Olympia, die davor dran gewesen wäre. „Wir können nicht spielen“, berichten die Jungs, die stattdessen – etwas enttäuscht – im Backstage-Bereich sitzen.
Wenige Meter weiter sieht das am frühen Abend anders aus: „Hi Bochum, es ist so schön bei euch zu sein. Ich sage das schon die ganze Zeit, aber es ist einfach so“, sagt Musikerin Emily Roberts auf der 1Live-Bühne zu Fans davor, die ihr zujubeln. Es folgt ihr neuer Song „Radio“.
Handgemachten Synthiepop aus Düsseldorf gibt es davor gleich zu Beginn um 17 Uhr auf der 1Live-Bühne. Auf der Ring-Bühne spielen zum Auftakt Xela Wie Rap-Rock aus dem Pott, die Menschen tanzen ausgelassen zu der rockiger Musik. Auf der Sparkassen-Bühne tritt Elena Rud auf.
Schon am Donnerstagmittag kann man die Aufbauarbeiten an den Bühnen in der Bochumer Innenstadt beobachten. Offizieller Festival-Start ist um 17 Uhr. Übrigens: Das Off-Stage-Programm wird in diesem Jahr von der WAZ präsentiert. Mehr dazu lesen Sie hier.
Aufbau-Arbeiten und Terror-Barrieren in der Innenstadt
Am Dienstag sind die Aufbau-Arbeiten in der Bochumer Innenstadt in vollem Gange. Vielerorts um den Ring herum, und beispielsweise auf dem Husemannplatz, wurden bereits Sandsäcke abgestellt, die als Terror-Abwehr-Barrieren um die Festival-Orte platziert werden.
Aufbau-Arbeiten in der Innenstadt in vollem Gange
Einige Straßen im Innenstadtbereich sind bereits ab Dienstag um 18 Uhr gesperrt.
Anfang Juni hatte BO-Total-Gründer Marcus Gloria die ersten Bands und Künstler bekanntgegeben. Auf der 1LiveBühne werden Jupiter Jones („Still“) und Bochumerin Amilli erwartet, die 2018 als 18-Jährige die 1Live-Krone als Nachwuchskünstlerin gewann. Auch dabei sind Tim Kamrad, Roy Bianco & Die Abbrunzati Boys – und viele weitere Künstlerinnen und Künstler.
Auch auf der Hauptbühne sind einige bekannte Acts dabei – unter anderem: Akzent One & Lucky Lou, Andy Brings, BenjRose, Big Shrimp Ace, Blinker, Bring Your Own Beer, David Pfeffer, Deine Cousine, Die Feuersteins, Die Lieferanten, Duo Diagonal, Emily Roberts, Elena Rud, Esther Graf, Fløre. Zudem gibt es viele Auftritte auf Wortschatzbühne und im Indie-Club „Trompete“.
Die Geschichte von Bochum Total
Bochum Total hat sich in über 30 Jahren zu einem der größten innerstädtischen Musikfestivals in Europa entwickelt. Die Geschichte reicht zurück in den September des Jahres 1986. Auf zwei Bühnen spielten Bands wie Risiko, der Konzertgitarrist Oliver Kopmann oder auch die Formation Nemo.
Die Idee kam damals von zwei jungen Studenten: Heri Reipöler und Marcus Gloria wollten unter dem Motto „Kultur Total“ im damals noch jungen Bermudadreieck einen bunten Mix aus Livekultur, Straßentheater, freiem Musizieren und Gaukelei präsentieren. Mehr zur Geschichte des Festivals und andere spannende Fakten lesen Sie hier.