Bochum. Der Husemannplatz in der Bochumer Innenstadt soll neu gestaltet werden. Das wird teuerer als ursprünglich gedacht. Die „Grauwacke“ kostet mehr.
Die Neugestaltung desHusemannplatzes in der Bochumer Innenstadt wird knapp 750.000 Euro teurer als ursprünglich veranschlagt. Darüber beraten Verwaltung und Politik im Mobilitätsausschuss. Grund für die Mehrausgaben: Der Quadratmeterpreis für die bevorzugte Stein-Art des Bodens („Grauwacke“) ist von 190 auf 320 Euro gestiegen.
Der Husemannplatz soll nach den Vorstellungen der Landschaftsarchitekten Sinai aus Berlin nach der Fertigstellung des Viktoria-Karrees 2022 komplett neu gestaltet werden. Es sollen Aufenthaltsbereiche und ein Pavillon geschaffen werden, der Platz soll grüner werden.
Die Art des Gesteins sei bei der Neugestaltung wesentlich, heißt es von der Verwaltung. So sei die „Grauwacke“ besonders nachhaltig, da sie im Gegensatz zu Betonsteinen eine höhere Lebensdauer aufweise. „Sowohl die hochwertige Optik als auch die hohe Qualität, die Langlebigkeit und Wirtschaftlichkeit widerspiegelt, waren entscheidend“, heißt es.
Husemannplatz in Bochum: Politik stimmt trotz Preissteigerung zu
Andere Steine seien aus unterschiedlichen Gründen – zu hell, zu dunkel, schwierig zu reinigen, unterschiedliche Dicke – verworfen worden. Auch die HBB als Investorin des Viktoria-Karrees habe sich für die Grauwacke ausgesprochen. Die Gesamtkosten für das Material des 6.050 Quadratmeter großen Husemannplatzes waren ursprünglich mit 1,15 Millionen Euro veranschlagt. Aktuell betragen die Gesamtkosten für die bergische Grauwacke 1,94 Millionen Euro.
Die Politik signalisiert Zustimmung. So heißt es von der SPD-Fraktion, dass die Hochwertigkeit der „Grauwacke“ die Wichtigkeit des Platzes unterstreiche. „Darüber hinaus freut sich die SPD im Rat, dass auch in Zukunft der Jobsiade-Brunnen auf dem Platz stehen wird, wenn auch leider nur am Rand, und dass eine Gedenkstelle für den Namensgeber des Platzes Bestandteil der Planungen ist“, sagt Sebastian Ritscher.
Grüne: Husemannplatz soll zum Weihnachtsmarkt 2022 zur Verfügung stehen
Die CDU betont, dass die Dauerhaftigkeit des Bodenbelages wichtig sei. „Außerdem wünschen wir uns eine einheitliche Gestaltung des gesamten Umbaubereiches“, heißt es auf Nachfrage. Wichtig sei auch, dass keine Schäden, wie sie im Bereich des Boulevards entstanden sind, entstehen.
FDP-Fraktionsvorsitzender Léon Beck schließt sich der Meinung an: „Dass es zuverlässig zu Kostensteigerungen kommt, wenn die Stadt Bochum baut, ist ja kein Geheimnis. Für marktbedingte Preissteigerungen kann die Stadt jedoch nichts. Bei einer grundsätzlichen Entscheidung würden wir für ein günstigeres Material stimmen.“ Nun solle aber das Gesamtbild erhalten bleiben.
Die Grünen betonen, dass es wichtig ist, dass der Husemannplatz im nächsten Jahr – etwa für einen Weihnachtsmarkt – nutzbar sei. „Grauwacke ist ein hochwertiger Stein, der in vielen europäischen Innenstädten eingesetzt wird“, sagt Raphael Dittert.