Bochum. Mit neuer CD meldet sich der Bochumer Alleinunterhalter zurück: Beim Festival in Wacken spielt er ebenso wie beim Heimspiel im Bermuda-Dreieck.

Mindestens einmal im Leben sollte jeder einen Auftritt von Mambo Kurt erlebt haben. Der lustige Kerl mit der gelben Sonnenbrille, der Discokugel und der launigen Heimorgel ist seit Jahren ein Garant für Party-Stimmung nah an der Ekstase. Songs von Abba und Rammstein dreht der versierte Alleinunterhalter dabei ebenso gewitzt durch die Orgel wie Klassiker von Depeche Mode bis Britney Spears.

Mambo Kurt bittet bei Bochum Total zum Tanz

Wenn Mambo Kurt am Samstag (9. Juli) zu vorgerückter Stunde bei Bochum Total zum Tanz bittet, geht am Konrad-Adenauer-Platz unter Garantie die sprichwörtliche Luzie ab. Das passende neue Album dazu hat er gleich dabei: „Sommerhits“ vereint 14 der größten Gute-Laune-Oldies in unvergleichlichen Coverversionen – von „Sunshine Reggae“ bis „Vamos a la Playa“.

Neues Album gibt es auch mit Sonnenbrille

Live ist Mambo Kurt ein Erlebnis: Bei Bochum Total spielt er am Samstag, 9. Juli, ab 22.15 Uhr auf der Sparkassen-Bühne. Weitere Termine: am 10. August im Kulturbiergarten Gelsenkirchen, am 27. August beim Parkfest Waltrop und am 28. August beim Zeltfestival am Kemnader See.

Das neue Album „Sommerhits“ ist Ende Juni erschienen und im Handel erhältlich. Neben der CD-Version gibt es auch eine limitierte Fanbox mit Sonnenbrille.

Dabei muss man wissen: Mambo ist ein Phänomen, und Mambo polarisiert. Ob man seine Musik und die eigenwillige Form der Darbietung mag oder nicht, entscheidet sich meist innerhalb von wenigen Minuten. „Wer damit nichts anfangen kann, geht aber meist recht schnell“, erzählt Mambo, der im bürgerlichen Leben Rainer Limpinsel heißt. „Doch wer es mag, der bleibt. Deshalb gibt es bei meinen Konzerten nie eine böse Stimmung, weil nur diejenigen dabei sind, die es mögen.“

Der „Funny“-Rhythmus bringt die Heimorgel zum Leuchten

Seit Mitte der 90er Jahre ist der 55-jährige Hagener, der schon lange in Bochum wohnt, aus der Musikszene des Ruhrgebiets nicht mehr wegzudenken. Seine erste Orgel bekam er 1977 von seinem Vater geschenkt: „Gewissermaßen als Dankeschön habe ich dann Orgelunterricht an der Musikschule genommen“, sagt er. „Dabei spielte ich schon immer etwas schneller und hektischer als die anderen“. Für den Feinschliff sorgte seine Orgellehrerin Irma Tolksdorf, der Mambo im Booklet seiner neuen CD ausdrücklich dankt.

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Obwohl selbst Mambo zugeben muss, dass es kaum ein uncooleres Instrument gibt als eine Heimorgel, lernte er den speziellen Sound heiß und innig zu lieben. „Allein die vorprogrammierten Sounds sind wahnsinnig gut“, sagt er. Mambo stellt seine D85-Heimorgel am liebsten auf den „Funny“-Rhythmus ein und bekommt dann diese leicht-lockeren, treibenden Beats: „Welcher Japaner auch immer das so programmiert hat, war ein musikalisches Genie.“

Als „King of Heimorgel“ ist Mambo Kurt seit den 1990er Jahren in der Musikszene des Ruhrgebiets unterwegs. Damit trägt er stets einen beigen Anzug, Sonnenbrille und ein gelbes Hemd.
Als „King of Heimorgel“ ist Mambo Kurt seit den 1990er Jahren in der Musikszene des Ruhrgebiets unterwegs. Damit trägt er stets einen beigen Anzug, Sonnenbrille und ein gelbes Hemd. © FUNKE Foto Services | Ingo Otto

Auch die härtesten Metal-Fans hören gern Dr. Alban

Unter dem Titel „Return of Alleinunterhalter“ erschien 1999 sein Debüt. Zwar ist Rainer Limpinsel promovierter Arzt (während des Corona-Lockdowns arbeitete er in mehreren Impfzentren), doch sein Herz schlug mehrheitlich für die Musik. Die Folge war ein Plattenvertrag bei Virgin und diverse TV-Auftritte etwa in „Veronas Welt“ neben Verona Pooth bei RTL.

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Seit 2004 spielt er fast jedes Jahr beim Heavy-Metal-Festival in Wacken: „Der Chef dort war zunächst skeptisch und hat mich auf der kleinsten Bühne auftreten lassen, die es dort gibt, direkt neben den Dixie-Klos. Ein Jahr später durfte ich dann schon ins große Zelt.“ Für seinen Erfolg mitten unter Metal-Fans hat Mambo Kurt eine einfache Erklärung: „Irgendwann am Abend wollen auch die härtesten am liebsten Dr. Alban hören.“

Schöner Soundtrack für die warme Jahreszeit

Mit der neuen CD „Sommerhits“ gelingt Mambo Kurt ein schöner Soundtrack für die warme Jahreszeit: Direkt der Eröffnungssong (die berühmte Titelmelodie aus „Miami Vice“) gibt die Richtung vor. Songs von Mungo Jerry („In the Summertime“) und Peter Licht („Sonnendeck“) gibt er eine ganz eigene Note. Und erstmals seit langer Zeit hat Mambo Kurt wieder höchstselbst ein Lied komponiert. „Der Sommer wird geil“ wurde inspiriert von seiner Nichte Anna Paula, von ihr stammen die ersten Textzeilen: „Ich spring in den Pool, ich kauf mir ein Eis.“ Mambo Kurt ist begeistert: „Als ich das hörte, wusste ich sofort: Das wird ein Hit!“