Bochum. Kein neues Jahr ohne Preisanstieg. Was 2022 in Bochum teurer wird, zeigt unsere Übersicht. Aber: Nicht alles kostet künftig mehr Geld.
Neues Jahr, höhere Kosten. 2022 bringt für die Bochumerinnen und Bochumer höhere Gebühren, Steuern und Preise. Eine Übersicht.
Müllgebühr
Bis zu 2,9 Prozent teurer wird die Müllabfuhr für einen Bochumer Haushalt in diesem Jahr. Der Preis für die 14-tägige Leerung einer 60 Liter-Restmülltonne steigt von aktuell 156,40 um 4,60 Euro auf 161 Euro im Jahr. Die Gebühr für eine 120 Liter-Restmülltonne beträgt künftig 322 Euro (+9,20 Euro).
Weiterhin konstant bleibt dagegen das Entgelt für die Bioabfallsammlung: 30 Euro für eine 60 Liter-Tonne, 40 Euro für 80 Liter und 60 Euro für 120 Liter. Bei der erstmaligen Teilnahme an der Bioabfallsammlung können Bürger, so die Stadt, Gebühren von bis zu 131 Euro sparen.
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Abwassergebühr
Um 2,5 Prozent steigt die Belastung je Haushalt für die Entwässerung. Nach einer Modellrechnung der Stadt wirkt sich der Anstieg für eine Familie mit vier Personen, 130 Quadratmeter befestigter Grundstücksfläche und 200 Kubikmeter Wasser so aus: Die Schmutzwasserbeseitigung kostet nun 512 Euro (bislang 500) und das Niederschlagswasser 146,90 Euro (143 Euro).
Straßenreinigung
Um knapp 1,8 Prozent teurer wird 2022 die Reinigung öffentlicher Straßen: von 19,8 auf 20,1 Millionen Euro. In welcher Höhe sich das für den einzelnen Gebührenzahler auswirkt, hängt von seiner Adresse ab. Die Gebühr für die Straßenreinigung richtet sich nach Art der Straße und Umfang der Reinigung. In der Reinigungsklasse B 1 (Straße mit Gehweg) steigt die Gebühr von nun 8,47 Euro je Meter auf 8,61 Euro.
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Teurer Blick in die Bauakte
Auch eine allgemeine Verwaltungsgebühr steigt – und zwar kräftig. Wer Einsicht in eine Bau- oder Statikakte nehmen möchte, der bezahlt nun 50 Euro statt bisher 20,40 Euro. Wer die Akte länger als 45 Minuten lesen möchte, muss weitere 15 Euro je angefangene 30 Minuten bezahlen.
Friedhofsgebühren sinken zum Teil
Zum Teil günstiger werden sogar die Friedhofsgebühren für die Bürger. Die Bestattungskosten für Särge bleiben unverändert, so etwa für ein Reihengrab bei 2265 Euro; ebenso für Urnen (1340 Euro für eine Reihengrabstätte).
Gesunken sind die Gebühren für die Nutzungsrechte: bei einer Sargbestattung von derzeit 2360 Euro um vier Prozent auf 2265 Euro und bei einer Urnenbeisetzung (zwei Stellen) von 1280 auf 1235 Euro (-3,5 Prozent).
Teurer wird auch der Krankentransport, der indes zulasten der Krankenkasse und „nur“ mittelbar zulasten der Betroffenen geht. Den Krankentransport mit einem Rettungswagen stellt die Stadt 2022 mit 602 Euro in Rechnung statt bislang 572 Euro. Für einen Notarzteinsatz sind 494 Euro fällig (bislang 475 Euro).
Strom, Gas, Wasser
Teurer sind die Energiekosten in diesem Jahr für Kunden der Stadtwerke Bochum. Der Strompreis steigt um 2,64 Prozent je Kilowattstunde. Für einen Bochumer Haushaltskunden mit einem durchschnittlichen Verbrauch von gut 2000 Kilowattstunden im Jahr führt das zu einer monatlichen Mehrbelastung von 1,61 Euro.
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Auch der Gaspreis ist gestiegen – um 5,5 Prozent. Seit November bezahlen Stadtwerke-Kunden mit einem „StadtwerkeBasis-Vertrag“ und einem durchschnittlichen Verbrauch von 7500 Kilowattstunden monatlich etwa drei Euro brutto mehr für Gas bezahlen.
Für Neukunden, so etwa die nach einem Lieferstopp ihres bisherigen Energieanbieters von den Stadtwerken im Rahmen der Grundversorgung bedienten Bochumer, gelten deutlich höhere Tarife. Beim Strom ist dieser zweite Grundversorgungstarif doppelt so hoch wie bei den Bestandskunden. Sie bezahlen 57,91 Cent brutto je kWh statt 29,87 Cent.
Vorerst stabil bleibt der Wasserpreis. Der Grundpreis für die Zählergröße bis 2,5 Kubikmeter je Stunde beträgt monatlich 16,77 Euro brutto, für die Zählergröße bis 10 Kubikmeter/Stunde liegt er bei 21,47 Euro. Der Arbeitspreis je Kubikmeter Wasser beträgt 1,85 Euro.
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Nicht alle Kosten steigen
Aber nicht nur der Wasserpreis bleibt konstant. Auch etliche Abgaben in Bochum bleiben unverändert, so die Gewerbesteuer (495 Prozentpunkte), die Grundsteuer B (645), die Hundesteuer (168 Euro für einen Hund, 192 für zwei und 216 Euro bei drei oder mehr Hunden) und die Parkgebühren (35 Cent je 15 Minuten im Kernbereich der Innenstadt (Tarifzone I) und 35 Cent je 20 Minuten in Tarifzone II (Randbereich) auf kostenpflichtigen Parkplätzen im öffentlichen Raum.
Allerdings: Das kostenlose Parken von Elektro-Fahrzeugen in den Parkhäusern der stadteigenen Bochum Wirtschaftsentwicklung gilt seit August nicht mehr. Das Laden der E-Autos ist noch kostenfrei, wird aber an den bald 150 Ladesäulen in diversen Parkhäusern künftig kostenpflichtig werden. Ein Zeitpunkt steht noch nicht fest.