Bochum. Obwohl die Silvesternacht in Bochum wegen der Corona-Beschränkungen recht ruhig verlief, gab es Verletzte und mit teils schlimmen Folgen.

Einen verhältnismäßig ruhigen Jahreswechsel erlebten die Einsatzkräfte von Feuerwehr und Polizei in Bochum. Vor allem die aufgrund der Corona-Pandemie vorab verfügten Böller- und Raketen-Verkaufsverbote sorgten dafür, dass es deutlich weniger Einsätze als gewöhnlich gab.

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Zwar versammelten sich an den üblichen Treffpunkten vor dem Schauspielhaus oder auch im Bermudadreieck etliche hundert Personen, kein Vergleich zu den Menschenmassen zu normalen Zeiten. Dies bewirkte, so die Feuerwehr, auch das Verbot, an bestimmten Orten und Plätzen in der Stadt Feuerwerkskörper anzuzünden.

Mit starken Kräften zeigte das Ordnungsamt vor dem „Hotspot“ Schauspielhaus Präsenz. Hier versammelten sich zum Jahreswechsel rund 200 Personen.
Mit starken Kräften zeigte das Ordnungsamt vor dem „Hotspot“ Schauspielhaus Präsenz. Hier versammelten sich zum Jahreswechsel rund 200 Personen. © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann

Zu den Einsätzen im Detail: Während in den Jahren vor der Pandemie die Notrufleitungen ab 00.00 Uhr nicht mehr stillstanden, verzeichnete die Leitstelle in der ersten Stunde des neuen Jahres lediglich zwölf Einsätze. Es kam zu deutlich weniger Verletzungen durch Feuerwerkskörper als in üblichen Silvesternächten.

Zwar hatten sich vor dem Schauspielhaus und einigen anderen seit der Corona-Pandemie beliebt gewordenen Plätzen, etwa dem Hans-Schalla-Platz am Schauspielhaus rund 200 Personen versammelt und zu feiern oder auch vereinzelt Feuerwerk zu zünden. Nach Beobachtungen unserer Reporter hatten die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Ordnungsamtes wenig zu tun.

Ordnungsamt musste nicht einschreiten

Dies bestätigte die Stadt am Neujahrstag auf Nachfrage: „Die Mitarbeiter des Ordnungsamtes mussten nicht einschreiten.“ An den üblichen Plätzen sei es recht ruhig gewesen, in aller Regel hätten sich die Leute auch an die Corona-Regeln und das Böllerverbot an bestimmten Orten gehalten. „Die meisten kamen aus der direkten Nachbarschaft, um gemeinsam das neue Jahr zu begrüßen.“ Zu der insgesamt recht entspannten Lage hätte auch dazu beigetragen, dass die meisten Gaststätten und Bars im Bermudadreieck geschlossen blieben.

Schwere Gesichtsverletzung durch Feuerwerksrakete

Der erste Einsatz des neuen Jahres wurde der Leitstelle um 0.17 Uhr gemeldet: Eine schwere Gesichtsverletzung durch eine Feuerwerksrakete. Der Verletzte wurde vor Ort durch den Notarzt versorgt und mit dem Rettungswagen in ein Krankenhaus gebracht. Einen weiteren Verletzten gab es bei einem schweren Autounfall.

Vereinzelt wurden Feuerwerkskörper auch an verbotenen Stellen angezündet. In mindestens einem Fall führte dies zu einer schweren Verletzung.
Vereinzelt wurden Feuerwerkskörper auch an verbotenen Stellen angezündet. In mindestens einem Fall führte dies zu einer schweren Verletzung. © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann

Die erste Brandmeldung ging um 0.20 Uhr ein: In Wattenscheid-Günnigfeld brannte es auf einem Balkon. Der Brand wurde vor dem Eintreffen der Feuerwehr durch den Bewohner gelöscht. Die Feuerwehr kontrollierte die Brandstelle und konnte, ohne tätig zu werden wieder einrücken.

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Insgesamt kam es zwischen 20 Uhr und 7 Uhr am Neujahrsmorgen zu 54 Einsätzen (im Vorjahr waren es 47 Einsätze, vor zwei Jahren noch 105), aufgeteilt in 50 Rettungsdiensteinsätze (Vorjahr 44, vor zwei Jahren 72) und 4 Brandeinsätze (Vorjahr 3, vor zwei Jahren 33).

Das meldet die Polizei

Die Beamtinnen und Beamten bewältigten insgesamt 83 Einsätze mit Silvesterbezug. Über den Jahreswechsel kam es zu 23 Körperverletzungsdelikten. Drei Personen kamen wegen unterschiedlicher Delikte vorübergehend in Polizeigewahrsam. Die Polizei sprach insgesamt 18 Platzverweise aus. In zehn Fällen schritten die Beamten wegen nicht erlaubten Feuerwerks ein, 26 Einsätze fuhren sie wegen Sachbeschädigung.