Bochum. So ruhig wie selten verlief der Jahreswechsel in Bochum, das berichten Polizei und Feuerwehr. Ein Einsatz aber lief aus dem Ruder.

289 Einsätze in Zusammenhang mit Silvester. Was sich viel anhört, ist für das Polizeipräsidium Bochum "ein verhältnismäßig ruhiger Jahreswechsel" in den Städten Bochum, Herne und Witten gewesen. Auch für die Feuerwehr hatte der Shut-down mit seinen Einschränkungen in der Corona-Pandemie und die Disziplin der Bürgerinnen und Bürger einen positiven Effekt.

Die Polizei berichtet von neun Körperverletzungen und einem Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte. Zivilbeamte eines Bochumer Einsatztrupps (ET) nahmen dabei einen 26-jährigen Bochumer in Weitmar fest, weil er erst mit einer Schreckschusswaffe geschossen und dann erheblichen Widerstand geleistet hatte.

Zeugen berichten Polizei von Schüssen in der Nacht

Zeugen hatten am Silvesterabend um kurz vor 24 Uhr gemeldet, dass mehrere Personen an der Cramerstraße in Weitmar in die Luft schießen würden. Die wenig später eintreffenden Zivilbeamten hörten vor Ort laute Schussgeräusche, zudem explodierten Böller in der Nähe ihrer Einsatzfahrzeuge.

Als sie sich als Polizeibeamte zu erkennen gaben, versuchte ein 26-jähriger Bochumer davonzulaufen. Die Zivilbeamten stoppten ihn, wogegen der Bochumer erheblichen Widerstand leistete. "Er wurde bei der Festnahme leicht verletzt", berichtet die Polizei.

Polizei nimmt 26-Jährigen aus Bochum fest

Bei der Durchsuchung fanden die Beamten bei dem Mann eine Schreckschusspistole sowie mehrere illegale Feuerwerkskörper. Zur Verhinderung von weiteren Straftaten nahmen die Polizisten ihn vorläufig in Gewahrsam.

Insgesamt wurden in der Silvesternacht sechs Personen im Bereich des Polizeipräsidiums wegen unterschiedlicher Delikte vorübergehend festgenommen. Acht mal mussten Polizisten einschreiten, weil illegales Feuerwerk benutzt wurde. In der Regel handelte es sich um sogenannte "Polen-Böller".

29 Verstöße gegen die Corona-Schutzverordnung

Die Beamten schrieben 29 Ordnungswidrigkeitsanzeigen wegen Verstößen gegen die Corona-Schutzverordnung, in zwei Fällen lösten sie größere Personengruppen in der Öffentlichkeit auf. Hinzu kamen 16 Einsätze wegen Sachbeschädigung. Nach Städten des Präsidiums aufschlüsseln konnte die Polizei die Geschehnisse am Freitag (Neujahr) nicht.

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Erster Einsatz der Feuerwehr 2021 ist ein medizinischer Notfall

Die Coronabeschränkungen zum Jahreswechsel wirkten sich "extrem
positiv auf die Einsatzbilanz von Feuerwehr und Rettungsdienst aus", teilt die Feuerwehr mit. "Während in den Vorjahren die Notrufleitungen ab 0 Uhr nicht mehr still standen, verzeichnete die Leitstelle in der ersten Stunde des neuen Jahres lediglich fünf Einsätze", heißt es. Verletzungen durch Feuerwerkskörper wurden nicht gemeldet.

Der erste Einsatz des neuen Jahres war ein medizinischer Notfall in Wattenscheid um 0.10 Uhr. Die erste Brandmeldung ging bei der Feuerwehr eine Viertelstunde später ein: In Querenburg brannte eine Mülltonne, die durch die Besatzung eines Löschfahrzeuges schnell gelöscht werden konnte.

Dachstuhlbrand entpuppt sich als Fehlalarm

Ein wenig später, um 0.46 Uhr entpuppte sich ein gemeldeter Dachstuhlbrand als Fehlalarm. "Vermutlich hatten Anrufer den Rauch eines Kamins für einen Brand gehalten", so die Feuerwehr. Das dritte Feuer der Nacht ereignete sich um 0.49 Uhr im Stadtteil Werne, erneut brannte eine Mülltonne.

Insgesamt kam es zwischen 20 Uhr und 8 Uhr zu 47 Einsätzen (im Vorjahr
waren es 105), aufgeteilt in 44 Rettungsdiensteinsätze (Vorjahr 72) und drei
Brandeinsätze (Vorjahr 33).

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