Bochum. Wegen Corona erwartet die Feuerwehr erneut eine ruhige Silvesternacht. Trotzdem war in diesem Jahr viel los. Vor allem wegen Unwettern.

Die Feuerwehr hatte in diesem Jahr besonders viel mit Unwettern zu tun. Herausragend waren die Einsätze wegen mehrerer Starkregen, vor allem beim Sturmtief „Bernd“ im Juli.

Insgesamt gab es 820 Unwettereinsätze – ein Plus von 94 Prozent gegenüber dem Jahr 2020. Die Feuerwehr half auch außerhalb Bochums aus: in den Unwettergebieten im Kreis Heinsberg und in Ahrweiler.

Anzahl der Rettungsdiensteinsätze ist wieder auf dem Niveau wie vor Corona

Kaum oder keine Auswirkungen hat Corona mittlerweile wieder bei der Anzahl der Rettungsdiensteinsätze. „Wir erreichen jetzt wieder das Niveau wie zur Zeit vor Corona“, sagt Feuerwehrchef Simon Heußen. In diesem Jahr rückten die Einsatzkräfte – die noch zu erwartenden Einsätze in diesem Jahr wurden hochgerechnet – gut 58.000-mal aus. Das ist eine Steigerung von 3,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Hilfseinsatz der Feuerwehr Bochum im Kreis Heinsberg.         
Hilfseinsatz der Feuerwehr Bochum im Kreis Heinsberg.     © Feuerwehr Bochum

Viele Monate lang hatten Patienten aus Angst, sich im Krankenhaus oder beim Arzt anzustecken, nicht den Notruf gewählt. Außerdem waren alle Sportplätze und die Lokale im Bermudadreieck zeitweise geschlossen.

Die Zahlen für dieses Jahr: 40.040 Rettungstransporte, 10.750 Notarzteinsätze, 6000 Krankentransporte. Die übrigen Einsätze entfallen auf Falschalarme oder Unterstützungen in Nachbarstädten.

Weniger Brände wegen des nasseren und kühleren Sommers

Gebrannt hat es in diesem Jahr deutlich weniger im Vorjahresvergleich. Rund 480-mal. Ursache sind die kühleren und nasseren Sommermonate. Herausragend waren aber die beiden Großbrände am Altreifenlager in Hamme (24. 8.) und der Lagerhallenbrand (15. 10.) in Wattenscheid jeweils an der A 40. „Die mit Abstand größten Brände“, so Heußen.

Aufwändige Schlangensuche in einem Gemeindehaus in Bochum-Höntrop

Besonders großes Aufsehen erregte vier Tage lang auch die aufwendige Schlangensuche in einer Kita in Höntrop im Januar: Nachdem eine Schlangenhaut entdeckt wurde, konnten die Einsatzkräfte aber keine Schlange finden.

Einzelne Einsätze der Feuerwehr zeigt der WDR in seiner Doku-Serie „Feuer und Flamme“ ab 17. Januar, in der Mediathek schon ab 10. Januar. Auch einen Podcast wird es geben. Die Serie hat der Feuerwehr „einen gewissen Bekanntheitsgrad verschafft“, so Heußen. Eine Folge: die Feuerwehr-Bochum-Artikel in der Verkaufsbude am Weihnachtsmarkt – Tassen, Weihnachtskugeln u.a. – waren schnell vergriffen. „Die Feuerwehr Bochum hat sich zu einer Marke entwickelt.“

Nur drei Brände in der Bochumer Silvesternacht 2020/2021

Großbrand in einem Altreifenlager an der A 40 in Bochum am 24. August.  
Großbrand in einem Altreifenlager an der A 40 in Bochum am 24. August.   © Feuerwehr Bochum

Die Feuerwehr rechnet wieder mit einer sehr ruhigen Neujahrsnacht. Grund sind die coronabedingten Einschränkungen und das Böllerverkaufverbot – wie schon beim vergangenen Jahreswechsel. Heußen erinnert sich an den Jahreswechsel 2020/2021: „Das Jahr hat mit dem ruhigsten Silvester begonnen, das ich je erlebt habe.“

Konkret sah das damals so aus: Der erste Brand wurde erst um 0.25 Uhr gemeldet, eine Mülltonne. Normalerweise bricht schon direkt um Mitternacht eine Notruf-Lawine in der Leitstelle los. Der zweite Brand wurde um 0.45 Uhr gemeldet (rauchender Kamin), der dritte und letzte Brand in der Neujahrsnacht um 0.49 Uhr (erneut eine Mülltonne).

Nur drei Brände gab es, in der Silvesternacht vor Corona waren es 33.