Bochum. „Hier oben“ und „Für die Lohnarbeit“ sind die neuen Songs von „Unter anderem Max“ aus Bochum. Veröffentlich werden sie von Konstantin Wecker.
Mit Themen am Puls der Zeit beschäftigt sich der Bochumer Musiker Max Florian Kühlem in seinem Bandprojekt „Unter anderem Max“. Den beiden neuen Songs wird jetzt eine besondere Ehre zuteil: Veröffentlicht werden sie auf dem Label „Sturm & Klang“ des Liedermachers Konstantin Wecker, der längst erkannt hat, welch großes Potenzial in Kühlem und seinen wechselnden Mitstreitern steckt.
Denn wie es der Bandname schon verrät, besteht „Unter anderem Max“ nur in seltensten Fällen aus Max Kühlem allein. Als Singer-Songwriter-Projekt 2007 in der Ehrenfelder Bar „Goldkante“ gegründet, versammelt der 41-jährige Musiker gern Freunde und Weggefährten um sich herum, die ihn mal länger, mal auch nur für einen Song begleiten.
„Unter anderem Max“ aus Bochum ist mal ein Duo, mal eine Band
Manchmal wächst das Projekt zu einer ganzen Band, manchmal ist es auch nur ein Duo. So wurde der Duisburger Song-Poet Tom Liwa zu einem guten Freund und Förderer des Projekts, auch Wolfgang Sellner, Cellist bei den Bochumer Symphonikern, ist immer wieder mit an Bord.
2015 entstand das erste Album, das neben vielen folkigen Stücken auch Vertonungen von Gedichten von Heinrich Heine und Joseph von Eichendorff enthielt. Die Kritiken waren positiv, doch danach komplett auf die Musik als Hauptberuf zu setzen, war Kühlem zu heikel. „Es ist schwer, in der Branche Fuß zu fassen“, sagt er. „Da müsste man schon 24/7 nichts anderes mehr machen.“ So arbeitet er weiter als freier Journalist und betreibt sein Bandprojekt mit Leidenschaft und Herzblut nebenher.
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„Hier oben“ beschreibt den Klimawandel
Mittlerweile sind zwei neue Songs erschienen, in denen sich Kühlem kritisch, aber auch lyrisch verspielt mit aktuellen Themen auseinandersetzt. In „Hier oben“ (mitsamt echtem Ohrwurm-Refrain) geht es im weitesten Sinne um den Klimawandel, dem sich der Musiker aber nicht mit erhobenem Zeigefinger entgegenstellt. „Explizit politisch zu werden, ist nicht mein Stil“, sagt er. „Ich möchte eher poetisch und nicht mit dem Holzhammer über solch drängende Fragen schreiben.“
So sieht sich Kühlem auch nicht in der Tradition der großen politischen Liedermacher wie etwa Hannes Wader, obwohl eine Textzeile von ihm in „Hier oben“ Einzug hielt: „Denn schon setzen sich Menschen dagegen zur Wehr / Und jeden Tag werden es mehr.“ Das singt jetzt auch Max und drückt damit eine Hoffnung aus: dass die Motoren und Maschinen, die die Atmosphäre immer weiter aufheizen, vielleicht doch irgendwann einen Gang zurückschalten.
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Konstantin Wecker bringt die Songs auf seinem Label heraus
In dem zweiten neuen Song „Für die Lohnarbeit“ geht es um die neuen Leiden beim täglichen Arbeiten im Homeoffice. Beide Stücke sind jetzt digital auf dem Münchener Musiklabel von Konstantin Wecker erschienen, den Kühlem einst für ein Interview traf – für den Bochumer ein echter Türöffner. „Da bekommen die Songs plötzlich eine ganz andere Reichweite“, sagt er.
Ein neues Album ist nächstes Jahr geplant, eines schönen Tages vielleicht auch wieder eine Tour. Fest steht: Von „Unter anderem Max“ wird weiter zu hören sein.