Essen. Eine Studie der Eon-Stiftung zeigt: Die Akzeptanz von Klimaschutz-Maßnahmen hängt am Wohnort. Im Revier gibt es ein Nord-Süd-Gefälle.

Die Akzeptanz von Klimaschutz-Maßnahmen hängt offenbar ganz wesentlich vom Wohnort und den jeweiligen sozialen und wirtschaftlichen Lebensumständen der Menschen in Deutschland ab. Je prosperierender, städtischer, gebildeter und jünger eine Region ist, desto stärker sind der Zuspruch zu Klima-Themen und die Akzeptanz von Maßnahmen zur Eindämmung des Klimawandels. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuellen Umfrage der Eon-Stiftung.

Im Ruhrgebiet starke lokale Unterschiede

Anlässlich der bevorstehenden Bundestagswahl befragte das Umfrageinstitut Civey im Auftrag der Essener Stiftung insgesamt 10.000 Bürgerinnen und Bürger in den 299 Bundestagswahlkreisen des Landes. Nicht ganz überraschend kamen dabei auch im Ruhrgebiet starke lokale Unterschiede zum Vorschein. Das oft zitierte Nord-Süd-Gefälle der Region - es findet auch beim Thema Klimaschutz seine Entsprechung. Die überzeugtesten Klimaschützer leben der Studie zufolge im Wahlkreis Bochum I (Stadtbezirke Mitte, Wattenscheid, Süd und Südwest). Die größte Skepsis gegenüber Klimaschutz-Maßnahmen schlug den Meinungsforscher in den Wahlkreisen Gelsenkirchen und Oberhausen-Wesel III entgegen.

"Für uns keine Überraschung"

Auch die Relevanz von Klimaschutz-Maßnahmen wird im Ruhrgebiet unterschiedlich bewertet. In den beiden Dortmunder Wahlkreisen etwa zählt für eine deutliche Mehrheit von rund 60 Prozent der Bürger der Klimaschutz zu den drei wichtigsten aktuellen Themen. In Bochum I und Essen III (praktisch der gesamte Süden der Stadt) gilt dies für immerhin noch weit über 50 Prozent. In Gelsenkirchen, Recklinghausen II und Bottrop-Recklinghausen III dagegen zeigen nicht einmal 40 Prozent der Befragten Interesse am Thema.

„Für uns ist dies keine Überraschung. Denn unsere Analysen zeigen auch für andere Regionen Deutschlands: Die Unterstützung für Klimaschutz hängt davon ab, wie gut der Wohnort der Wählerinnen und Wähler sozio-ökonomisch aufgestellt ist“, betonte Stephan Muschick, Geschäftsführer der Eon-Stiftung und Studienleiter.