Bochum. Die Stadt Bochum reagiert auf die dramatische Entwicklung der Corona-Pandemie. Der Weihnachtsmarkt ist nur mit 2G erlaubt. Das sind die Regeln.

Die Stadt Bochum reagiert auf die sich rapide verschlechternde Corona-Lage und legt für den Bochumer Weihnachtsmarkt eine verpflichtende 2G-Regel fest. Nur geimpfte und genesene Besucherinnen und Besucher dürfen ab Donnerstag (18.) über den dann eröffneten Markt in der Innenstadt schlendern. Die Stadt empfiehlt außerdem, auf dem Weihnachtsmarkt eine Maske zu tragen.

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Noch vor wenigen Tagen hatte die Stadt die mildere 3G-Regel angekündigt, die auch Besucher mit einem aktuellen Corona-Test zugelassen hätte. Nach dem ursprünglichen Plan sollte es in den Innenbereichen der Gastronomie, wie etwa der Glühwein-Gasse in der Harmoniestraße, eine Maskenpflicht geben. Nun soll der Zutritt zu den umzäunten „Glühwein-Inseln“ streng kontrolliert werden.

Eine der Glühwein-Inseln: Hier soll der 2G-Nachweis besonders streng kontrolliert werden. Gastronomen tragen hier die Verantwortung aber auch das Ordnungsamt wird kontrollieren.
Eine der Glühwein-Inseln: Hier soll der 2G-Nachweis besonders streng kontrolliert werden. Gastronomen tragen hier die Verantwortung aber auch das Ordnungsamt wird kontrollieren. © FUNKE Foto Services | MATTHIAS GRABEN

Der Code des Impfzertifikats soll gescannt werden, auch ihren Personalausweis müssen Besucher zeigen, um ins Innere der Glühwein-Inseln zu gelangen. Alternative: Ein Armband, das sich Genesene und Geimpfte gegen Nachweis bei der Touristinfo oder an der Ausgabe zwischen Dr.-Ruer-Platz und Huestraße abholen können. „Wir wollen möglichst keine Schlangen“, sagt Sozialdezernentin Britta Anger.

Weihnachtsmarkt in Bochum: Kontrolle von 2G-Regeln in Stichproben

Die strengeren Regeln kommen nun zu einer Zeit, wo fast täglich steigende Sieben-Tages-Inzidenz-Werte gemeldet werden. Eine Absage sei aber nicht in Betracht gekommen. „Wir brauchen den Weihnachtsmarkt unbedingt in der Innenstadt“, sagt Thomas Weckermann, Prokurist bei der Bochum Marketing GmbH. Sozialdezernentin Britta Anger betont aber auch: „Aus Infektionsgründen wäre es besser, wenn der Weihnachtsmarkt nicht stattfände.“

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Die Stadt setzt zunächst auf die Eigenverantwortung der Bochumerinnen und Bochumer, etwa beim Tragen der Masken. Wenn aber die Infektionszahlen weiter steigen, dann sei auch eine allgemeine Maskenpflicht wieder möglich. Die Stadt hat die Schilder noch nicht eingemottet. Sollte der Appell allerdings nicht befolgt werden, sei auch eine noch strengere Regel mit Bußgeldandrohung jederzeit möglich.

Kontrolliert werden soll die 2G-Regel auf dem Weihnachtsmarkt in Stichproben. Doch wie soll denn überhaupt entschieden werden, ob ein Passant nun Besucher des Weihnachtsmarktes oder auf dem Weg zum Einkaufen ist. Letzterer darf schließlich selbstverständlich auch ohne 2G-Nachweis seinen Erledigungen in der Innenstadt nachgehen. „Wenn jemand am Mandelstand steht, dann gehen wir davon aus, dass er den Weihnachtsmarkt besucht“, sagt Britta Anger.

Impftempo hat zuletzt deutlich angezogen

Für sie ist vor allem auch wichtig, dass sich weiter mehr Menschen impfen lassen. „Die Nicht-Geimpften sind gerade das Problem.“ Die Zahl der Impfungen zog auch in Bochum zuletzt wieder deutlich an. So wurden in der vergangenen Woche mehr als 6000 Impfungen verabreicht. An einer Impfstelle am Justizzentrum mussten knapp 40 Interessierte weggeschickt werden, weil der Impfstoff nach einem gewaltigen Ansturm komplett vergeben war.

Auch bei den Booster-Impfungen gibt es bei bestimmten Berufsgruppen Fortschritte. Die rund 2900 Beschäftigten Beschäftigten des Katholischen Klinikums etwa haben bereits ihre dritte Impfung erhalten.

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Nach Informationen der WAZ sollen auf der nächsten Krisenstabssitzung der Stadt am Mittwoch (17.) weitere wichtige Entscheidungen im Kampf gegen die vierte Corona-Welle getroffen werden. Wie die WAZ erfuhr, könnten schon bald wieder Bundeswehrsoldaten das Gesundheitsamt unterstützen. Auch mit der Eröffnung weiterer dezentraler Impfzentren sei zu rechnen.

Sogar der Ruhrcongress könnte beim Impfen wieder eingesetzt werden

Dies könnte über die bislang angekündigten drei Mini-Impfzentren hinausgehen. Am Dienstag sind die Arbeiten im ehemaligen WAZ-Leserladen, Huestraße 17, bereits fortgeschritten. Hier wird eine komplette Impfstraße eingerichtet. In dieser Woche wird sie Donnerstag, Freitag und Samstag, jeweils von 17-19 Uhr geöffnet sein. Ohne Termine sind dann dort Impfungen möglich.

Auch im ehemaligen WAZ-Leserladen in der Bochumer Innenstadt soll nun geimpft werden. Er wird etwa zeitgleich mit dem Weihnachtsmarkt eröffnet.
Auch im ehemaligen WAZ-Leserladen in der Bochumer Innenstadt soll nun geimpft werden. Er wird etwa zeitgleich mit dem Weihnachtsmarkt eröffnet. © FUNKE Foto Services | MATTHIAS GRABEN

Offenbar ist auch angedacht, zumindest einige Impfstraßen im Ruhrcongress wieder zu eröffnen. Auch dies soll voraussichtlich am Mittwoch (17) im Krisenstab entschieden werden. Das Impfzentrum Bochum hatte Ende September nach acht Monaten seine Pforten geschlossen. Mehr als 250.000 Impfungen wurden dort vorgenommen.