Bochum. Die Corona-Krise zwingt viele Menschen, den Gürtel enger zu schnallen. Für Manager der Stadt Bochum gilt das nicht. Im Gegenteil. Die Löhne 2020.

Große Löcher hinterlassen in vielen Kassen hat das Corona-Jahr 2020. Zahlreiche Arbeitnehmer verloren ihren Job oder wurden in Kurzarbeit geschickt. Auch Unternehmen traf es hart. Trotz Corona-Hilfen rutschten viele in die roten Zahlen.

Wer indes auf die Gehälter der Vorstände und Geschäftsführer städtischer Gesellschaften in Bochum blickt, sucht vergeblich nach einem größeren Corona-Knick. Hier ist alles weitgehend beim alten: Nach wie vor ist nur eine Frau in der Männerwelt zu Hause, die best bezahlten Jobs gibt es bei den Energie- und Wasserversorgern sowie bei der Sparkasse Bochum.

Teuerster Manager der Stadt Bochum leitet die Sparkasse

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Spitzenreiter der Gehalts-Rangliste ist auch 2020 Henning R. Deters, der Vorsitzende des Vorstandes der Gelsenwasser AG, die der Stadt Bochum zur Hälfte gehört. Insofern zahlt die Stadt auch nur das halbe Gehalt von 742.090 Euro. Immerhin: Deters büßt im Vergleich zu 2019 rund 30.000 Euro ein.

Teuerster Manager der Stadt Bochum ist Sparkassenchef Jürgen Hohmann mit einer Vergütung von 602.000 Euro. Stellvertreterin Yvonne van den Hövel bekam zwar 650.000 Euro, 98.000 Euro davon sind aber für ihre Altersvorsorge gedacht.

Hohmann genießt indes den Vorteil älterer Verträge. Die Sparkasse hat im vergangenen Jahr zusätzlich zum Jahresgehalt 525.000 Euro in eine Pensionskasse eingezahlt. Der „Barwert“ seiner Pensionsansprüche beträgt mittlerweile sechseinhalb Millionen Euro. Rund 25.000 Euro an Rente darf Hohmann einst monatlich mindestens erwarten.

Kräftige Lohnerhöhung für die Chefs der Bogestra

Zu den Spitzenverdienern gehören traditionell auch die Chefs der Stadtwerke Bochum. Mit Gelsenwasser und Sparkasse haben alle diese Unternehmen eins gemeinsam: Ihre Jahr für Jahr durchaus beträchtlichen Gewinne fließen in die Stadtkasse. Obendrein finanzieren und fördern die städtischen Töchter durch Sponsoring und Spenden Vereine, Verbände und Veranstaltungen für die Bochumer Bürgerinnen und Bürger.

Bemerkenswert vor dem Hintergrund der Corona-Krise erscheinen die Löhne für die Vorstände der Bochum-Gelsenkirchener-Straßenbahn AG (Bogestra). Andreas Kerber (plus 8 Prozent) und Jörg Filter (+6.8 Prozent) gehören zu den Gewinnern in unserer Rangliste, obwohl das Nahverkehrsunternehmen mit mehr als 77 Millionen Euro ein rekordverdächtiges Minus einfuhr.

Den „dicksten Schluck aus der Pulle“ bekam indes Wirtschaftsförderer Ralf Meyer. Seine 250.000 Euro Jahresverdienst entsprechen im Vergleich zum Vorjahr einer Lohnerhöhung von 11 Prozent.

Vorschuss und Erfolgsprämie für 2021 gefeuerten Bäderchef

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Ziele erreicht hieß es auch erneut beim Wasserwelten-Chef Berthold Schmitt. Die Stadt zahlte dem Boss über die Bochumer Bäder 2020 eine erfolgsabhängige Vergütung von 42.000 Euro. Zum Jahresgehalt von 215.000 Euro und dem Beitrag für eine Unterstützungskasse (21.000 Euro) gesellte sich laut Geschäftsbericht gar noch ein Vorschuss in Höhe von 20.000 Euro.

Im März dieses Jahres wurde Schmitt bekanntlich fristlos gefeuert. Wirtschaftsprüfer hatten bei Abrechnungen Unregelmäßigkeiten ausgemacht. Derzeit leitet Holger Rost, Geschäftsführer der Stadtwerke Netz GmbH, auch die Wasserwelten.

Zum Vergleich:

Gehälter der Manager in Bochum 2019

Manager-Gehälter in Gelsenkirchen

Manager-Gehälter in Oberhausen

Manager-Gehälter in Mülheim

Manager-Gehälter in Duisburg