Bochum-Langendreer. Das Kartellamt hat Ja gesagt, doch Edeka hat den Real in Bochum-Langendreer noch immer nicht übernommen. Das sorgt für Frust in der Belegschaft.
„Am schlimmsten ist die Ungewissheit“, sagt Marko Lieber. Er ist Vorsitzender des Betriebsrats im Real in Bochum-Langendreer. Dass Edeka den Real an der Hauptstraße übernehmen wird, scheint sicher. Das Kartellamt hat dem ja längst zugestimmt. „Doch mir mir hat noch niemand offiziell gesprochen“, klagt Lieber. „Die halten uns immer weiter hin.“ Viele Mitarbeiter seien verzweifelt.
Bochum: Real wird zu Edeka – Mitarbeiter quält die Ungewissheit
Denn es sei völlig offen, wie es für viele aus der Belegschaft weitergehe. „Edeka wird nicht die komplette Fläche übernehmen“, macht sich Marko Lieber nichts vor. „Wir haben ja auch eine große Non-Food-Abteilung.“ Im Gegensatz zu den üblichen Edeka-Märkten.
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In dieser Abteilung (Elektro) arbeiten auch Marco Lieber und seine Frau. „Uns beiden droht also die Arbeitslosigkeit.“ Auch bei anderen Kolleginnen und Kollegen gehe es um Existenzen. „Das sind alles langjährige Mitarbeiter, viele von ihnen sind schon älter. Die werden es auf dem Arbeitsmarkt nicht leicht haben“, weiß Lieber, der seit 30 Jahren bei Real arbeitet.
Real in Bochum: Mitarbeiter fürchten Kündigung an Weihnachten
Die Situation sei beängstigend und frustrierend, sagt Marko Lieber, der nach eigenen Angaben versucht, die Stimmung hochzuhalten. Doch das sei schwierig. Viele der Kollegen befürchteten, dass der Real schon bald für einen kompletten Umbau ganz geschlossen werden könne. Dann bemüht sich Lieber, zu beruhigen und sagt, dass man ja auch im laufenden Betrieb umbauen kann.
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Vielen Mitarbeitern graut es schon vor Weihnachten. Sie rechneten quasi mit einer Kündigung unterm Tannenbaum. Ihre Rechnung ist einfach: Die meisten hätten eine sechsmonatige Kündigungsfrist, sagt Marko Lieber. „Und zum 30. Juni 2022 gibt es in Langendreer definitiv keinen Real mehr. Dann laufen die Lieferverträge mit der Metro aus.“ Von daher dränge auch die Zeit.
Bochum: Das sagen Real und Edeka zur möglichen Übernahme
Deshalb hofft man auf Klarheit, möglichst schnell. „Jeden Tag rennen hier Bauingenieure durch den Laden“, berichtet Marko Lieber. „Doch auch die sagen nichts.“
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Ebenso wenig Edeka. „Da wir uns in der Detailplanung für den Standort befinden, können wir aktuell keine weiteren Einzelheiten benennen“, teilt das Unternehmen auf WAZ Anfrage mit. Mehr nicht.
Auch bei Real hält man sich bedeckt. „Das ist eine laufende Verhandlung, die kommentieren wir grundsätzlich nicht“, sagt ein Sprecher auf Nachfrage. Es gebe noch einige offene Immobilienfragen, die noch nicht geklärt seien.