Bochum. Das Bochumer Bermudadreieck ist fast zu alter Form zurückgekehrt. Auch Neueröffnungen sind in Sicht. Worauf sich die Partygänger freuen können.

„Wir werden Bochum verblüffen“, sagt Luigi Colangiuoli. Zwar muss der Chef der Gastromanagement Köln GmbH die Eröffnung des „Bitburger Wirtshauses“ auf November verschieben: „Der Aufwand für den Umbau ist größer als gedacht.“ Zur Eröffnung werde man aber „ein Glanzlicht setzen“, verspricht Colangiuoli den Partygängern im Bermudadreieck. Das ist schon in den vergangenen Wochen fast zu alter Form zurückgekehrt. Tausende sind vor allem am Wochenende auf der Kortumstraße unterwegs.

Kräftig gewerkelt wird derzeit in den ehemaligen Bars „Barraquito“ und „Belly & Crown“. Die rheinischen Gastro-Investoren vereinen beide Standorte zum „Bitburger Wirtshaus“: deutschlandweit das zweite neben Trier.

Bermudadreieck: „Bitburger Wirtshaus“ setzt auf Bochum

„Geselligkeit in entspannter Atmosphäre, internationale Küche, regionale Spezialitäten und ein tägliches Frühstücksbuffet“: Dieses Konzept unter der Flagge der Brauerei aus der Eifel soll künftig auch in Bochum im Tages- und Nachtgeschäft funktionieren. „Wir verstehen uns als Ergänzung zu den angestammten Anbietern im Bermudadreieck, das in den letzten zehn, fünfzehn Jahren eine großartige Entwicklung genommen hat“, sagt Luigi Colangiuoli.

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Die letzten eineinhalb Jahre würden Christian Bickelbacher und seine Kollegen dabei gerne streichen. Corona hat die Partymeile mit monatelangen Lockdowns, Sperrstunden und weiteren Beschränkungen in die schwerste Krise ihrer bald 40-jährigen Geschichte gestürzt. Jetzt kann Bickelbacher als Vorstand der Immobilien- und Standortgemeinschaft (ISG) verkünden: „Das Dreieck hat überlebt. Wir sind fast wieder komplett am Start.“

Serkar Barzani hat nach dem Umbau seine Cocktailbar im Bermudadreieck wieder geöffnet.
Serkar Barzani hat nach dem Umbau seine Cocktailbar im Bermudadreieck wieder geöffnet. © FUNKE Foto Services | Ingo Otto

„Freibeuter“ hat wieder Wind in den Segeln

Das Kneipen-Urgestein „Mandragora“ (Teile des Biergartens sind in Betrieb) und die Diskothek „Riff“ (vom 19. bis 21. August erstmals Schauplatz der Messe „Weine vor Freude“) zählen zu den wenigen Bermuda-Größen, die noch verwaist sind. Wind in den Segeln hat seit Juli der „Freibeuter“. Der vielfach befürchtete Schiffbruch ist ausgeblieben, auch wenn es auf Facebook heißt: „Wir müssen uns nach der langen Zeit erst wieder einschaukeln.“ Im „Kult“ greifen die Stars von morgen (oder die, die sich dafür halten) erneut beim Karaoke zum Mikro. Die „Pearlz“-Bar von Serkar Barzani serviert nach dem Umbau erstklassige Cocktails. Und auch der gute alte Intershop ist für Nachtschwärmer wieder der gewohnte (und meist letzte) Zu- und Anlaufpunkt.

„Tacata“ ist die nächste Neueröffnung

Im Bermudadreieck steht eine weitere Neueröffnung ins Haus. Aus dem ehemaligen „Platzhirsch“ wird das „Tacata“.

Die Mäxx Gastro GmbH kündigt ein Restaurant samt Bar mit mexikanischem Flair an. „Wir wollen lateinamerikanische Lebensfreude und Urlaubsfeeling nach Bochum bringen“, sagen die künftigen Betreiber. Gerichte von mexikanischen Burritos bis zum argentinischen Steak stehen auf der Karte.

Ein Eröffnungstermin wurde bisher nicht verkündet.

Alles in Butter also? Längst nicht. „Die Personalprobleme sind nach wie vor immens“, berichtet Christian Bickelbacher. Zwar sei es inzwischen gelungen, ausreichend Aushilfen zu finden. Schmerzlich fehlten jedoch die festangestellten Fachkräfte, die sich während des Lockdowns häufig krisensichere Jobs gesichert hätten, etwa bei Lieferdiensten oder im Einzelhandel.

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Testpflicht ab Sonntag in der Innengastronomie wahrscheinlich

Hinzu kommt jetzt: nochmal Corona. Nach dann acht Tagen mit Inzidenzen über 35 wird Bochum am Sonntag (15.) aller Voraussicht nach in die Inzidenzstufe 2 zurückfallen. Heißt: Rückkehr zur Testpflicht in der Innengastronomie. „Für die Branche bedeutet das einen erneuten Schlag. Wir können von Glück reden, dass wir im Dreieck so viele Außenplätze haben“, sagt Bickelbacher. Keine Option sei für ihn, nur noch vollständig Geimpften und Genesenen (2-G-Regel) Einlass zu gewähren. „Jeder muss weiterhin die Chance haben, sich aktuell testen zu lassen.“

Dafür hat der Bermuda-Wirt selbst Vorsorge getroffen. In seinem Restaurant „Beef & Burger“ auf der Viktoriastraße hat er eine Teststelle eingerichtet. So lange getestet wird, bleibt das Lokal geschlossen.

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