Bochum-Laer. Viele Feiern im Zuge von 700 Jahre Bochum wurden verschoben. Ein Stadtteil will trotz Corona feiern – und blickt nun mit Bangen auf die Inzidenz.
Die Vorfreude in Bochum-Laer ist groß. Am übernächsten Wochenende (20. bis 22. August) soll auf der Bezirkssportanlage an der Havkenscheider Straße ein großes Stadtteilfest stattfinden. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe zum 700. Stadtjubiläum, von der die meisten Events wegen Corona allerdings abgesagt oder verschoben werden mussten. Dies droht nun auch dem Stadtteilfest. Denn die Zahl der Neuinfektionen in Bochum steigt. Und so werden die nächsten Tage zur Zitterpartie.
Bochum: Stadtteilfest geplant – aber spielt Corona mit?
Wenn die Neuinfektionsrate (Inzidenz) an acht aufeinanderfolgenden Tagen über 35 liegt, ist Inzidenzstufe 2 erreicht. In Bochum könnte dies am Sonntag der Fall sein. Dann greifen neue Auflagen, die auch die Veranstalter des Stadtteilfestes in Laer betreffen.
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Bisher gehen „Chef-Organisator“ Michael Lagemann und seine Mitstreiter davon aus, dass das Fest ganz normal stattfinden kann. „Demnach dürften wir bis zu 1500 Besucher auf die Bezirkssportanlage lassen“, sagt das Vorstandsmitglied (Kassierer) des LFC Laer. „Diese Anzahl werden wir gar nicht erreichen.“
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In Laer hat man weiter die Hoffnung, dass die Inzidenz wieder sinkt. „Wir verfolgen die Zahlen jeden Tag bangen Blickes, planen aber weiter optimistisch“, erklärt Michael Lagemann, der das Organisationsteam gut aufgestellt sieht: „Unser Hygienekonzept steht. Es gibt überall Stationen mit Desinfektionsmitteln und Hinweisschilder, auf denen darum gebeten wird, ausreichend Abstand zu halten. Dort, wo sich Menschenschlangen bilden können, herrscht Maskenpflicht. Und für unsere Spiele-Straße haben wir ein Parkbuchten-System entwickelt, damit zwischen den Spielstationen ausreichend Platz ist.“
Der ganze Stadtteil ist an dem Fest beteiligt
Hagemann fände sehr schade, wenn Corona die Pläne für das Stadtteilfest schließlich doch noch durchkreuzen würde. „Es ist ja der ganze Stadtteil daran beteiligt, nicht nur wir vom Fußballverein. 17 Gruppen aus Laer machen mit.“
Das Programm
„Laer ist in Bewegung“ lautet das Motto des Stadtteilfestes in Laer. Los geht es am Freitag (20.), 18 Uhr, mit einem Dämmerschoppen.
Der Samstag (21.) steht dann ganz im Zeichen der Kinder, die sich ab 11.30 Uhr an diversen Spielstationen (u.a. Riesenkicker, Ponyreiten) austoben können. Auf dem neuen Kunstrasen gibt es Mitmach-Aktionen. Abends tritt die Band „Cherry Bomb“ auf.
Sonntag (22.) geht es nach einem Open-air-Gottesdienst (11 Uhr) mit dem Spielspaß bis nachmittags weiter.
Besonders bemerkenswert findet er, dass so viel in der Kürze der Zeit auf die Beine gestellt wurde. Das erste verbindliche Treffen sei im Juni per Videokonferenz gewesen, anschließend habe man sich alle 14 Tage getroffen.
Stadt Bochum hält sich bedeckt und „berät noch intern“
Man stehe im Kontakt mit der Stadt Bochum, sagt Michael Lagemann. Im Rathaus werde derweil noch einmal thematisiert, „wie wir mit dem Stadtteilfest umgehen“, teilt Sprecherin Kirsten Ilk mit. „Wir beraten noch intern.“ Schwarzmalen will Ilk nicht: Auch bei Inzidenzstufe 2 „können unter ganz bestimmten Bedingungen Veranstaltungen stattfinden“.
Wie und ob das in Laer der Fall sein wird, werden die nächsten Tage zeigen. Michael Lagemann jedenfalls verspricht, „dass wir alle Vorgaben einhalten werden“. Und wenn das Fest abgesagt werden müsse, „ja, dann kommen halt Aufkleber auf unsere Plakate“, zeigt sich Lagemann ganz pragmatisch.