Bochum. Die Auswirkungen von Corona und ein Eigentümerwechsel. Es waren schwierige Zeiten für zwei Hotels in Bochum. Nun gibt es einen Neuanfang.

Mehr als ein Jahr nach seiner Schließung hat das frühere Courtyard-Hotel am Stadtpark in Bochum wieder geöffnet. Unter dem Namen „Parkhotel Bochum by stays“ nimmt es nach der Corona-Durststrecke und einem Eigentümerwechsel einen neuen Anlauf. Zwei weitere noch geschlossene Hotels sollen ebenfalls bald wieder öffnen.

Aus Renaissance wird „stays by friends“

Für Mitte August ist nach Informationen dieser Zeitung die Wiedereröffnung des ehemaligen Renaissance-Hotels in direkter Nachbarschaft zum Ruhrcongress am Stadionring geplant. Es wird dann unter dem Namen „stays by friends Bochum“ firmieren. Beide Häuser gehören nach einem Verkauf im vergangenen Jahr zur Anter Group aus Düsseldorf. Das Immobilienunternehmen betreibt zwei weitere Hotels in Dortmund und Gelsenkirchen unter der Marke „stays“.

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Das Parkhotel am Stadtgarten gehört zur „Stays-Kette“ der Anter Group aus Düsseldorf.
Das Parkhotel am Stadtgarten gehört zur „Stays-Kette“ der Anter Group aus Düsseldorf. © FUNKE Foto Services | Dietmar Wäsche

Für Aufmerksamkeit gesorgt hatten in der Vergangenheit Gerüchte, zumindest eines der Häuser könnte nach dem Eigentümerwechsel in ein Erotik-Hotel verwandelt werden, sowie die Entlassung von insgesamt etwa 100 Mitarbeitern. Ein Teil der Beschäftigten hat dagegen vor dem Arbeitsgericht Bochum geklagt. Einige Prozesse laufen derzeit noch.

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Ausrichtung als Businesshotels

Als „Businesshotels“ sollen das Parkhotel und „Stays by Friends“ geführt werden, so Elmar Appel von der Anter Group. Dabei muss sich der neue Eigentümer auf viel Konkurrenz gefasst machen. Neben den etablierten Hotels in der Stadt werden mittelfristig weitere Häuser den Wettbewerb erschweren. Entstehen wird ein Holiday-Inn-Express mit 170 Zimmern im Viktoria-Karree, das derzeit gebaut wird, ein Economy-Design-Hotel mit ebenfalls 170 Zimmern am Citytor-Süd. Ein B&B-Hotel an der Alleestraße sowie ein Premier Inn mit 192 Zimmermann im Stadtturm am Hauptbahnhof. Unweit davon hatte erst Mitte 2019 das GHotel direkt neben dem Jahrhunderthaus am Westpark eröffnet. „Wir sind von unseren Hotels in Bochum überzeugt“, zeigt sich Elmar Appel trotz der großen Konkurrenz zuversichtlich.

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H+ schließt – schneller Übergang ist möglich

Nicht minder optimistisch ist die Harpen Unternehmensgruppe im Hinblick auf ihr Hotel direkt neben dem Starlight-Musical am Stadionring. Zwar ist das Haus coronabedingt aktuell geschlossen und endet der Vertrag mit Betreiber H+ Ende September. Er will sich künftig auf A-Standorte im europäischen Raum konzentrieren. Aber schon bald darauf könnte ein neuer Betreiber folgen. „Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass das Haus schon am 1. Oktober wieder öffnet“, sagt Harpen-Geschäftsführer Franz-Josef Peveling.

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Das Hotel H+ am Stadionring in Bochum direkt neben dem Starlight Express schließt Ende September. Immobilien-Eigentümer Harpen ist optimistisch, dass es schon im Oktober mit einem neuen Betreiber weiter geht.
Das Hotel H+ am Stadionring in Bochum direkt neben dem Starlight Express schließt Ende September. Immobilien-Eigentümer Harpen ist optimistisch, dass es schon im Oktober mit einem neuen Betreiber weiter geht. © FUNKE Foto Services | Svenja Hanusch

Denn: Vom 3. Oktober an rollen wieder die Züge im Starlight-Musical. Nicht zuletzt dessen Nähe hat, so Peveling, in der Vergangenheit für eine 85-prozentige Auslastung des H+ Bochum gesorgt. Jeder neue Betreiber könnte sich also vermutlich auf eine große Nachfrage einstellen. Der Harpen-Chef führt nach eigenen Angaben Gespräche mit zahlreichen Interessenten. Den Betrieb nahezu nahtlos fortzusetzen, sei nicht zuletzt deshalb möglich, weil Harpen nicht nur Besitzer der Immobilie ist. „Uns gehört alles, vom Haus bis zu den Löffeln“, so Franz-Josef Peveling.

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Abwarten in Sachen Ausbaupläne

Was die Um- und Anbau-Pläne für die Immobilie betrifft, das Hotel könnte von 120 auf 180 bis 190 Zimmer wachsen, werde Harpen mit dem neuen Betreiber erst einmal den Markt beobachten. Derzeit verschieben sich, so Peveling, die Anteile von Geschäfts-, Tagungs-, Städte- und Freizeitreisenden in der Hotel-Branche.