Bochum-Westend. Zwei Experten helfen Familien im Bochumer Westend, denen Corona besonders zusetzt – sei es beim Homeschooling oder bei psychischen Problemen.
Langeweile, Sorgen und technische Probleme beim Distanzunterricht: An diesen Punkten setzt das neue Projekt des Bochumer Vereins IFAK e.V. an: „Zusammen im Westend – Bewusst digital und draußen“. Die neue Familienmeisterin Katharina Cygan (32) und der Westend-Techniker Michael Kallweit (52) tragen in dieser Corona-Krise ab sofort mit einer Vielzahl an Hilfs- und Freizeitangeboten dazu bei, die Krisenfestigkeit der Familien im Westend zu stärken.
Bochum: Westend-Projekt soll Familien in der Corona-Krise unterstützen
„Für einige Familien ist das Lernen auf Distanz schon allein technisch eine große Herausforderung“, weiß Michael Kallweit, der als Theaterpädagoge umfangreiche eigene Erfahrungen im Online- und Hybrid-Unterricht gesammelt hat. „Ich weiß inzwischen, wo die Tücken liegen und wie man ganz schnell Hilfe leisten kann, damit möglichst alle Schülerinnen und Schüler die Chance haben, sich aktiv zu beteiligen.“
Im Westend scheitert das digitale Lernen zudem in einigen Fällen am eigenen Internetanschluss. „Dann muss man eben einen anderen Router installieren, das kriegen wir zusammen schon hin“, sagt der neue Westend-Techniker zuversichtlich.
Bochum-Westend: Familienmeisterin und Techniker arbeiten eng zusammen
Verortet ist er zusammen mit der Stadtteilkoordination Westend im Stadtteilzentrum Q1. „Ich werde aber an verschiedenen Orten im Westend Sprechstunden anbieten und natürlich viel vor Ort unterwegs sein“, so Kallweit.
Auch interessant
Die Familienmeistern Katharina Cygan arbeitet eng mit dem Westend-Techniker zusammen, nimmt aber andere Aspekte in den Blick: „Viele Kinder und Jugendliche fühlen sich von Schule, Gesellschaft, Politik im Stich gelassen. Die Schulen berichten, dass sie den Kontakt zu einzelnen Familien verlieren. Hier möchte ich Hilfestellungen anbieten. Ich kann Corona nicht wegzaubern, aber ich habe Ideen, ich kann vermitteln und digital geht ja auch so manches, um den Pandemie-Blues etwas zu mildern“, sagt Katharina Cygan, die bei der IFAK seit 2019 als pädagogische Mitarbeiterin beschäftigt ist.
Auch interessant
Ihr Schreibtisch steht im IFAK-Kinder- und Jugendzentrum e57, aber auch sie wird an verschiedenen Orten im Westend für Kinder und Familien aktiv sein. „Bereits jetzt kann sich jede Person melden, der die Decke auf den Kopf fällt und ,Reden beim Gehen‘ ausprobieren“, die Familienmeisterin bietet Spaziergänge an, bei denen Gespräche stattfinden können. Alles coronakonform.
Die beiden neuen Personalstellen konnten im Rahmen des Förderprogramms „Zusammen im Quartier – Kinder stärken – Zukunft sichern“ des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW geschaffen werden, mit finanzieller Unterstützung des Landes Nordrhein-Westfalen und des Europäischen Sozialfonds. Trägerin des Projektes ist die IFAK e.V. in Kooperation mit dem Netzwerk Westend.