Bochum-Goldhamme. Zum Abschluss des umfangreichen Umbaus im Bochumer Quartier nehmen nun die Vereinsstraße und das Areal Untere Stahlindustrie neue Gestalt an.

Der Stadtumbau hat das Bochumer Westend verändert. Zahlreiche Baumaßnahmen an Plätzen, Spielplätzen und Grünanlagen wurden in den vergangenen Jahren umgesetzt. Zuletzt wurde nach der Normannen- und der Cramerstraße im Sommer die Goldhammer Straße fertiggestellt. Als letzte Maßnahme des Stadtumbaus ist nun noch die Umgestaltung der Vereinsstraße in Goldhamme bereits weit fortgeschritten.

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Die vorlaufenden Arbeiten der Stadtwerke sind bereits im Januar 2020 angelaufen und im Zeitplan abgewickelt worden, so dass nun die abschließende Gestaltung in Angriff genommen werden konnte. „Hier und da wird es eine Umsortierung der bisherigen Stellplatzflächen geben. Das ermöglicht, dass an vielen Stellen Gehwegbereiche im Sinne der Barrierefreiheit verbreitert werden“, erläuterte Sabine Wunderlich vom Tiefbauamt der Stadt Bochum bei der Konzeption. Auch die Aufpflasterungen in den Kreuzungsbereichen und an den Einmündungen in die Wattenscheider Straße und Essener Straße sind nun bereits erneuert worden.

Die alten Hochbeete wurden ersetzt

Einige prägende Bäume sind außerdem in der Vereinsstraße erhalten geblieben und werden durch Neupflanzungen ergänzt. „Wir haben die nicht mehr zeitgemäßen Hochbeete entfernen oder an einigen Stellen durch größere Beete mit Stahleinfassungen ersetzen lassen und sowohl Bäume mit ausladender Krone wie die Hopfenbuche als eher schlank wachsende wie den Rotahorn als Ersatz gepflanzt“, teilte das Grünflächenamt der Stadt Bochum mit. Insgesamt prägen in Zukunft künftig 31 Bäume die Vereinsstraße, neun mehr als bislang.

Auch südlich der Siedlung Stahlhausen auf der Fläche der so genannten Unteren Stahlindustrie konnten die Bauarbeiten im vorgesehen Zeitplan angegangen werden. Den Abschluss sollen die umfangreichen Erdarbeiten zur Herstellung eines Kanals und eines großen Regenrückhaltebeckens bilden. Das Becken kann dann bis zu 16.000 Kubikmeter fassen, um in dem teils stark verdichteten Wohn- und Industriequartier auch für starke Regenfälle gerüstet zu sein, die häufiger erwartet werden müssen.

Freizeitfläche auf der Unteren Stahlindustrie

Mit dem durch den Bau des Rückhaltebeckens gewonnenen Boden werden gleichzeitig die Bereiche vorbereitet, auf denen im nächsten Bauabschnitt eine Grünfläche mit Sport-, Spiel- und Freizeitmöglichkeiten entstehen soll. Holger Pascheka vom Grünflächenamt hatte dazu einen kleinen Blick in die Zukunft geworfen: „Neben der Möglichkeit, eine Slackline, ein Volley- oder Federballnetz zu spannen, wird es ein Streetballfeld, Flächen zum Ballspielen, eine Fläche mit Kleinspielgeräten sowie einen größeren Bolzplatz auf Höhe der Feuerwehr geben.“ Die Umsetzung dieser Maßnahmen wird voraussichtlich ab Anfang 2021 beginnen.

Neben den vielen Angeboten für die Bewohner im Westend wird über die Fläche der Unteren Stahlindustrie auch der vier Meter breite regionale Radschnellweg RS 1 verlaufen, der von einem 2,5 bis 3,5 Meter breiten Fußweg flankiert wird. „Der RS 1 wird das Rückgrat für das regionale Radverkehrsnetz im Ruhrgebiet für den Alltagsverkehr und ist damit ein zentraler Baustein für eine zukunftsorientierte und umwelt- sowie klimafreundliche Mobilitätsstrategie.“, berichtete die für den RS 1 zuständige Projektleiterin Katja Hüskes vom Tiefbauamt der Stadt Bochum bei der Vorstellung der Ausbauplanung. Das Westend wird durch den Abschnitt auf der Unteren Stahlindustrie an ein großes regionales Radwegenetz mit einer Länge von 101 Kilometern (Duisburg bis Hamm) angebunden. Die weitere Führung des RS 1 in Richtung Innenstadt befindet sich in der Vorplanung.

Entwicklungskonzept

Im Westend startete das erste ISEK-Projekt in Bochum, das Integrierte Stadt-Entwicklungs-Konzept, mit dem Stadtumbau für Stahlhausen, Griesenbruch und Goldhamme im Jahre 2007. Elf Millionen Euro wurden im ersten Aufschlag investiert, 80 Prozent kamen von Land, Bund und EU. In Goldhamme wurden die Maßnahmen fortgesetzt; nun endet das ehrgeizige, aber auch erfolgreiche Projekt.

Als bauliche „Meilensteine“, die mit viel Beteiligung und Engagement der Anwohner entwickelt wurden, können der Umbau des Springerplatzes mit dem angrenzenden Spielplatz „Max und Klaras Drachenland“ und dem Generationenpark, der Umbau der evangelischen Friedenskirche an der Halbachstraße zum Stadtteiltreff „Q1“, der Stadtteiltreff in der „Alten Post“, die Erneuerung verschiedener Spielplätze im Westend und die Gestaltung des Wendenparks und Gremmeparks als öffentliche Grünflächen in den drei Quartieren genannt werden.

„Wir freuen uns, dass wir mit den letzten verbleibenden Projekten gemeinsam mit vielen Fachämtern den Erneuerungsprozess Westend abschließen und bleibende Qualitäten für das Quartier schaffen können“, bilanzierte Svenja Hövelmann vom Amt für Stadtplanung und Wohnen als Projektleiterin für das Westend. Sowohl die Umgestaltung der Vereinsstraße als auch die Erstellung der Grünfläche auf der Unteren Stahlindustrie werden mit Städtebaufördermitteln des Bundes und des Landes NRW umgesetzt.

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