Bochum. Tana Schanzara starb 2008, aber in den Herzen ihrer vielen Fans lebt die Perle aussem Pott weiter. Die Schauspielerin zählt zu „Bochums Besten“.

„Kärr, datt kann doch getz nich‘ wahr sein!“ – Es ist, als hätte man die Stimme von Tana Schanzara noch im Ohr. Und mit ihr den zitierten Satz, mit dem sie gewiss auf die neueste Liebesbekundung ihres Publikums reagiert hätte. Denn bei der WAZ-Wahl zu „Bochums Besten“ ist die Kult-Schauspielerin auf Rang 2 gelandet. Zwar ist sie seit zwölf Jahren tot. Doch das Votum zeigt: In den Herzen der Bochumer/innen lebt sie weiter.

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Tana Schanzara wurde zur „Mutti“ des Ruhrgebiets

Viele Theaterfreunde erinnern sich liebevoll an „unser’ Tana“; am 19. Dezember 2008 war die Perle aussem Pott mit 83 gestorben. Damals trug nicht nur Bochum Trauer, sondern das ganze Ruhrgebiet. Denn Tana Schanzara hatte dem alten Ruhrpott über Jahrzehnte ein Gesicht gegeben. Mit Charme und unverwechselbarer Stimme avancierte sie, rotzfrech und sentimental zugleich, zur „Mutti“ des Reviers.

In Peter Turrinis bitterem Volksstück „Josef und Maria“ stand Tana Schanzara mit Alexander May in Bochum auf der Bühne.
In Peter Turrinis bitterem Volksstück „Josef und Maria“ stand Tana Schanzara mit Alexander May in Bochum auf der Bühne. © Schauspielhaus Bochum | Wilfried Böing

„Herr Doktor geben Se Kohletabletten, denn die Ruhr braucht ‘ne Kur!“, sang sie, als die Zechen eine nach der anderen zumachten. Bei ihrem wehmütigen Lied vom „Schrebbergaaten“ drückt sich mancher heute noch ein Tränchen weg.

„Tana anne Bude“ war ein Publikumsrenner

Tana Schanzara kam in Kiel zur Welt, in Dortmund wuchs sie auf. 1956 kam sie ans Schauspielhaus Bochum, am Schluss war sie mit 50 Jahren Bühnenpräsenz die Dienstälteste im Ensemble. Anfangs spielte sie hauptsächlich komische Nebenrollen, in den 1980er und 1990er Jahren konnte sie auch in Hauptrollen und ernsteren Stücken überzeugen.

Auch als Sängerin war Tana Schanzara erfolgreich

Wir denken an die Revue „Tana anne Bude“, zu Peymann-Zeiten ein Publikumsrenner am Schauspielhaus, oder an „Arsen und Spitzenhäubchen“ an der Seite von Margit Carstensen während der Hartmann-Ära. An ihre Auftritte im Film, die meist im Ruhrpott-Milieu spielten („Jede Menge Kohle“). Und an ihre Erfolge als Sängerin. Anfang der 1970er Jahre wurde Tana durch ihren Song „Vatta, aufsteh’n!“ Radiohörern in ganz Deutschland bekannt.

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Bochum hat seiner großen Künstlerin zurecht einen eigenen Ort gewidmet. Am Tana-Schanzara-Platz blickt seit 2012 eine Bronze-Tana strahlend auf ihr Schauspielhaus. Dorthin wollen wir gehen. Und mit einem „Pikkolöchen“ auf das Wohl von „Bochums Bester“ anstoßen!

>>> WAZ-Umfrage: Bochums Beste

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