Bochum-Langendreer. Der Tod des Bochumer Pfarrers Gerhard Lenski hat stadtweit Bestürzung ausgelöst. Sein letzter Wunsch führt ihn zurück an alte Wirkungsstätte.

Die Anteilnahme am plötzlichen Tod des früheren Bochumer Pfarrers Gerhard Lenski ist überwältigend. In den sozialen Netzwerken und in seiner ehemaligen Gemeinde St. Marien am Alten Bahnhof in Bochum-Langendreer ist die Trauer groß. Überall wird Pfarrer Lenski mit warmen Worten bedacht, was seine Beliebtheit unterstreicht. Sein letzter Wunsch, das scheint nun klar, wird in Erfüllung gehen.

Große Anteilnahme am Tod des an Corona verstorbenen Bochumer Pfarrers Gerhard Lenski

Seinen 82. Geburtstag am Freitag, 5. Februar, hätte Gerhard Lenski sicher gerne noch erlebt – und vor allem gefeiert. Denn der frühere Langendreerer Pfarrer wird als sehr lebenslustiger und geselliger Typ beschrieben. Doch dieses Glück ist ihm nicht mehr vergönnt gewesen. Nach einem Sturz befand sich Lenski bereits in der Reha und wohl auf einem guten Weg, als er sich mit dem Coronavirus infizierte, an Covid-19 erkrankte und schließlich am 2. Februar verstarb.

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„Schrecklich“, sagt Silvia Bärens von der St.-Marien-Gemeinde unter Tränen. „Die Nachricht kam völlig unvermittelt. Ich war geschockt. Wir hatten vor zwei Wochen noch telefoniert, da befand er sich auf dem Weg der Besserung.“

Pfarrer hatte immer Zeit für ein Gespräch

Der Kontakt in die Marien-Gemeinde, in der Gerhard Lenski 31 Jahre – von 1981 bis 2012 – gewirkt hat, ist auch nach seinem Umzug an den Rhein nie abgerissen. „Er war noch oft zu Festen und auch zu Beerdigungen hier“, sagt Silvia Bärens. Sie beschreibt Lenski als einen „sehr beliebten Menschen, der Spaß am Feiern hatte, aber auch immer für einen da war, wenn man ihn brauchte“. Er habe immer Zeit für ein Gespräch gehabt.

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Bärens hat noch immer vor Augen, wie der Pfarrer täglich mit Hund und Bibel über den Kirchplatz schlenderte. „Ein supertoller Seelsorger, der immer auch die Ökumene im Blick hatte.“

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Lenskis letzter Wunsch sei gewesen, in Langendreer beerdigt zu werden, weiß Silvia Bärens. Und dieser Wunsch soll erfüllt werden. Die Planungen dazu laufen bereits. Daran beteiligt ist Gerd Puzicha, Archivar der Marien-Gemeinde, der mit Lenski ebenfalls freundschaftlich verbunden war. Unter anderem wegen des Archivs, das Lenski ihm damals ermöglicht hatte. „Und zwar schneller, als ich ein Konzept dafür bei der Hand hatte“, erinnert er sich.

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Auch Puzicha nennt Gerhard Lenski einen „gütigen und liebevollen Pfarrer, der voller Energie steckte und dem der Kontakt zu den Menschen wichtig war“. Von dessen Tod wurde auch Puzicha überrascht. „Er schien eigentlich über’n Berg zu sein.“ Nun soll Lenski seine letzte Ruhestätte in der Priestergruft auf dem Kommunalfriedhof an der Stiftstraße in Langendreer finden. Die Beerdigung wird wahrscheinlich am Freitag, 12. Februar, stattfinden.

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