Bochum. Opel steigt aus der gemeinsamen Entwicklungsgesellschaft mit der Stadt Bochum aus. Die will die Arbeit nun alleine fortsetzen.

Der Autobauer Opel beendet vorzeitig seine Zusammenarbeit mit der Stadt Bochum in der Entwicklungsgesellschaft Bochum Perspektive 2022.

Die Opel Automobile GmbH und die Bochum Wirtschaftsentwicklung als Mehrheitsgesellschafterin haben eine Ausscheidungs-Vereinbarung unterzeichnet. Beide Parteien hatten 2014 die Gesellschaft gegründet, um nach der Schließung des Autowerks in Laer die 70 Hektar große Werksfläche neu zu entwickeln und Firmen anzusiedeln. 65 Prozent der Fläche sind mittlerweile vermarktet.

Geschäftsführer wechselt nach Münster

„Wir haben in der Bochum Perspektive alle unsere 2014 gemachten Zusagen eingehalten. Jetzt schließen wir unser erfolgreiches Engagement ab“, sagt Opel-Personalchef Ralph Wangemann zu dem Ausstieg. Das Unternehmen bleibe aber mit seinem Warenverteilzentrum ein wichtiger Arbeitgeber in Bochum. Etwa 700 Mitarbeiter sind dort beschäftigt.

Der von Opel gestellte Bochum-Perspektive-Geschäftsführer Enno Fuchs scheidet aus dem Unternehmen aus. Er übernimmt die Leitung der Wirtschaftsförderung in Münster.

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Stadt macht alleine weiter

Die Stadt Bochum will derweil die Entwicklungsgesellschaft auch ohne ihren bisherigen Partner weiterführen. Schließlich ist trotz der bislang erfolgreichen Arbeit in den vergangenen Jahren das Ziel des Projekts, die Neugestaltung der gesamten Fläche und Ansiedlung innovativer und arbeitsplatzbringender Unternehmen auf allen zur Verfügung stehenden Gewerbeflächen, noch nicht beendet. „Wir werden jetzt alle notwendigen Maßnahmen einleiten, um den Erfolgskurs der Gesellschaft auch ohne Opel für die Zukunft zu sichern“, sagt Bochums Oberbürgermeister Thomas Eiskirch (SPD). Das Ziel sei es, am Ende etwa doppelt so viele Arbeitsplätze zu schaffen wie es zuletzt in der Autoproduktion in Bochum 2014 gab. Das wären etwa 6000 Stellen.

Weitere Fördergelder werden beantragt

Derzeit laufen die Ausschreibungen für die Schadstoffsanierung auf den Flächen des dritten Bauabschnitts an der Wittener Straße. Anfang Februar werden Anträge für weitere Fördermittelanträge beim Land gestellt, "um die finanzielle Ausstattung der Gesellschaft für die Zukunft sicherzustellen", wie es heißt. Bislang sind bereits fast 70 Millionen Euro nach Bochum geflossen.

Neuer Co-Geschäftsführer der Bochum Perspektive 2022 wird Anfang April Oliver Dresen. Der Flächenentwickler kommt von der RAG Montag Immobilien.

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