Bochum. Bochum treibt die Umwandlung des Opel-Werks in ein Technologiezentrum zügig voran. Nun benötigt die Projektgesellschaft aber neue Geschäftsführer.

Die Umwandlung des Opel-Werks in Bochum in ein zukunftsweisendes Technologie-, Wissenschafts- und Dienstleistungsquartier gilt bundesweit als Musterbeispiel für einen zügigen und erfolgreichen Strukturwandel. Doch nun könnte das Projekt „Mark 51/7“ ins Stocken geraten.

Zwei Personalien sind der Hauptgrund für diese Befürchtung. Rolf Heyer, einer der beiden Geschäftsführer der von der Stadt Bochum und dem Autobauer Opel 2014 gegründeten Gesellschaft, ist Ende 2019 in den Ruhestand getreten. Und Enno Fuchs, der andere Geschäftsführer, verlässt Bochum spätestens im März 2021. Der 53-jährige wird neuer Wirtschaftsförderer in Münster. Damit droht der Bochum Perspektive ein Verlust der Motorleistung. Denn die beiden Geschäftsführer gelten als treibende Kräfte für den zügigen Wandel des 70 Hektar großen Areals im Stadtteil Laer.

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Kontinuität ist gewährleistet

„Ich hinterlasse ein bestelltes Feld und mache mir über die weitere Entwicklung überhaupt keine Sorgen“, sagt Enno Fuchs und verweist auf das starke Team bei der Bochum Perspektive. Mehr als 60 Prozent der Areals ist bereits vermarktet, das Interesse an den verbliebenden freien Flächen groß. Ähnlich sieht es Ralf Meyer, der als Geschäftsführer der Muttergesellschaft, der Bochum Wirtschaftsentwicklung (WEG), von Anfang an in die Arbeit der Bochum Perspektive eingebunden war. So wie schon im Frühjahr hat er erneut auch deren Geschicke mit übernommen. „Die Kontinuität ist also gewährleistet“, so Meyer. Der gleichwohl betont, dass das eine vorübergehende Lösung ist.

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Zu der hat ein unglücklicher Umstand beigetragen. Anfang Juli sollte eigentlich der Nachfolger von Rolf Heyer dessen Geschäftsführerposten übernehmen. Doch der dafür verpflichtete Werner Scholz von der RAG Montan Immobilien ist im Sommer überraschend verstorben. „Das hat uns sehr betroffen gemacht“, gesteht Perspektive-Geschäftsführer Fuchs.

Beide Gesellschafter stellen Geschäftsführer

Nun werden gleich zwei neue Geschäftsführer gesucht: Den einen stellt der Autobauer Opel, der 2014 gemeinsam mit der Stadt die Entwicklungsgesellschaft Bochum Perspektive 2022 gegründet und dafür Enno Fuchs als Geschäftsführer delegiert hat. Den anderen sucht die Stadttochter WEG. Und das über das Jahr 2022 hinaus, wie WEG-Chef Ralf Meyer versichert. „Der von uns bestellte Geschäftsführer kümmert sich nicht nur Mark 51/7, sondern wie Rolf Heyer vorher auch und wie es Werner Scholz tun sollte, ebenso um alle anderen städtischen Flächen.“

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Enno Fuchs freut sich derweil nach sechseinhalb Jahren in Bochum auf seine neue Aufgabe in Münster. Dort reizt ihn u.a. die beschlossene Ansiedlung einer Batterieforschungsfabrik. „Damit kehre ich sozusagen zurück zu meinen Wurzeln.“ Bevor er ins Ruhrgebiet kam, war Fuchs für die Elektromobilitätssparte der Opel-Schwester Vauxhall zuständig. Überhaupt ist er ein weit gereister Mann. In zehn Ländern hat er für Opel gearbeitet, u.a. in Singapur, Mexiko und den USA.

Nun wechselt er ins Münsterland. „Spätestens am 1. April fange ich an.“ Mit Opel verhandelt er noch über den tatsächlichen Ausstiegszeitpunkt.

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