Bochum. Ruhr-Uni und Bochum feiern den „eigentlichen Beginn von Mark 51/7 als Technologiezentrum“. Ende 2021 soll das Millionenprojekt fertig sein.

Die Ruhr-Universität Bochum geht im ehemaligen Opel-Werk vor Anker. Das Richtfest für das neue Forschungsgebäude Zess am Montag ist der „eigentliche Beginn von Mark 51/7 als Technologiezentrum“, so Uni-Rektor Prof. Axel Schölmerich. Das Gebäude sei „der erste und wichtige Ankerpunkt“.

Noch sieht es schmucklos aus, das mit 28 Millionen Euro von Bund und Land geförderte Zentrum für Engineering Smarter Produkt-Service-System (Zess). Überall nur nackter Beton, drumherum das bekannte Bild einer Großbaustelle. Aber der wuchtige Forschungsbau an der Wittener Straße ist nicht weniger als ein „Meilenstein in der Geschichte von Ruhr-Uni und Stadt Bochum“, so Uni-Rektor Schölmerich. Dort sollen Forschung, Lehre und Wirtschaft gemeinsam die Produkte und Dienstleistungen von morgen entwickeln. Es repräsentiert damit den Grundgedanken von Mark 51/7: die Zusammenarbeit und Vernetzung von Wissenschaft und Wirtschaft.

Fünf Forschungsbauten eingeworben

Ein Viertel für wissenschaftliche Entwicklung

Wie sehr die Uni und das frühere Opel-Werk miteinander verknüpft sind, betont Bochums Oberbürgermeister Thomas Eiskirch (SPD).

In der vor vier Jahren von beiden Seiten unterzeichneten Absichtserklärung wurde vereinbart, dass etwa ein Viertel der 70 Hektar großen Fläche für die wissenschaftliche Entwicklung genutzt werden sollen. Entstehen wird auf Mark 51/7 auch ein Max-Planck-Institut.

Von einem „Aushängeschild“ spricht der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Thomas Rachel (CDU). Längst stehe die Ruhr-Uni für „internationale Spitzenforschung“, so NRW-Staatssekretärin Annette Storsberg (CDU) aus dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft.

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Uni-Rektor Prof. Axel Schölmerich bei der Begrüßung der Gäste anlässlich des Richtfests.
Uni-Rektor Prof. Axel Schölmerich bei der Begrüßung der Gäste anlässlich des Richtfests. © FUNKE Foto Services | Gero Helm

Tatsächlich ist das Zess der mittlerweile fünfte Forschungsbau, den die Ruhr-Uni in den vergangenen Jahren eingeworben hat. Damit ist sie in dieser Kategorie neben der RWTH Aachen zur erfolgreichsten Universität in NRW aufgestiegen. Mehr als 200 Millionen Euro haben Bund und Land dafür insgesamt bereit gestellt.

Als Bauherr Vorreiter in NRW

Und es ist das erste Gebäude, das die Uni nicht mehr vom Landesbetrieb Bauen, dem BLB NRW, errichten lässt, sondern das unter ihrer eigenen Regie entsteht. Auch damit nehme sie, so die Staatssekretärin, eine Vorreiterrolle in NRW ein.

Der Bauherr ist nicht nur gut in der Zeit, sondern momentan den Planungen sogar vier Wochen voraus. Das viergeschossige Gebäude mit einer Gesamtfläche von 8000 Quadratmetern für Test-und Fertigungslabore mit Werkstätten und Büroflächen soll Ende 2021 bezugsfertig sein. Eine Besonderheit ist dabei das integrierte, stützenlos überbaute Testfeld mit einer Höhe von zehn Metern und einer Länge von 33 Metern sowie einem Laufkran an der Decke.

Ruhr-Uni zieht bald auch im O-Werk ein

Zess ist nur der Anfang vom Engagement auf Mark 51/7. In wenigen Monaten will die Ruhr-Uni 6000 Quadratmeter Fläche im O-Werk, dem vom Immobilienentwickler Landmarken umgebauten früheren Opel-Verwaltung auf der anderen Seite des Geländes, beziehen. Als Herzstück wird ein ein sogenannter „Maker Space“ über zwei zwei Etagen inklusive Hightech-Werkstatt entstehen. An der Wittener Straße wiederum soll auch noch das Zentrum für Theoretische und Integrative Neuro- und Kognitionswissenschaft (Think) gebaut werden.

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