Bochum-Linden. Bürger aus Linden setzen sich weiter gegen Wohnbebauung ein. In einem offenen Brief fordern sie, den Bedarf für Bochum erst neu zu berechnen.
Die Bürgerinitiative „Hinter der Kiste“ setzt sich weiter für den Erhalt der Frei- und Ackerfläche an der Hattinger Straße / Hinter der Kiste in Bochum-Linden ein. In einem offenen Brief an Politik und Verwaltung unterstreichen die Mitglieder einmal mehr ihre Forderung, dieses Areal nicht zu bebauen. Denn die Voraussetzungen für das Bochumer Wohnbauflächenprogramm hätten sich geändert.
Der tatsächlich vorhandene und benötigte Wohnbedarf in Bochum müsse neu berechnet werden, so die Lindener Bürgerinitiative. Dabei beruft man sich u. a. auf eine Studie, aus der hervorgehe, dass die Stadt Bochum im Vergleich mit 20 westdeutschen Großstädten schon jetzt 14 Prozent über den eigentlichen Bedarf hinaus Wohnungen in Bochum baue. Sie weist zudem auf eine Analyse des NRW-Bauministeriums hin, laut der es in Bochum unter dem Strich schon heute genug Wohnungen gebe.
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Nach Ansicht der Bürgerinitiative sei es klüger, umzubauen, als neue Flächen zu versiegeln. Als Beispiel wird der vorgesehene Rückbau der versiegelten Fläche „Auf der Heide“ in Altenbochum aufgeführt. „Für uns ist es völlig unverständlich, dass einerseits ein Rückbau von versiegelten Flächen erfolgt, andererseits aber die wertvolle Frei- und Ackerfläche ,Hinter der Kiste’, die an ein Landschaftsschutzgebiet angrenzt, trotz der Auswirkungen des Klimawandels einer Bebauung und somit einer Versiegelung zugeführt werden soll.“
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Zudem kämen zwei weitere Studien zu dem Schluss, dass Bochum über Bedarf baue. Schon jetzt belege Bochum mit einer versiegelten Fläche von 37,9 Prozent Platz neun in Deutschland. Hingegen liege der Anteil des gedeckten Wohnungsbedarfs für Bochum bei 128 Prozent. „Die Datenlage und Ergebnisse der Analysen (...) weichen deutlich von den im Handlungskonzept Wohnen zugrunde liegenden Annahmen zum Wohnungsbedarf in Bochum ab.“ Daher fordert die Bürgerinitiative „Hinter der Kiste“ die Erhebung neuer Daten bis 2022, ehe Flächen wie die in Linden bebaut würden.
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