Bochum. Die „Querdenker 234“ planen für Samstag eine Demo in Bochum mit mehr als 1000 Teilnehmern. Was ist geplant und wer sind die „Querdenker 234“?
- In Bochum ist am Samstag erneut eine Demo der „Querdenker 234“ geplant. Bis zu 1500 Teilnehmer erwarten die Organisatoren. Die Polizei spricht von einer Teilnehmerzahl an der Demo im „niedrigen vierstelligen“ Bereich.
- Eigentlich sollte die Demo der „Querdenker 234“ am Samstag in der Bochumer Innenstadt stattfinden. Doch durch die hohe Teilnehmerzahl findet die Demo auf dem Kirmesplatz an der Castroper Straße statt.
- Doch was wollen die „Querdenker 234“ eigentlich mit der Demo in Bochum erreichen und wer steckt eigentlich hinter der Bewegung? Hier gibt es die wichtigsten Antworten mit Blick auf den Demo-Samstag in Bochum.
Gegner von Corona-Maßnahmen und Maskenpflicht planen für Samstag eine Groß-Demo mit mehr als 1000 erwarteten Teilnehmern in Bochum . Sympathisanten der selbst ernannten „Querdenker“ hatten bereits in den vergangenen Wochen in der Bochumer Innenstadt demonstriert. Waren es anfangs gerade einmal knapp 20 Teilnehmer, belief sich die Zahl zuletzt auf etwa 150.
Demo: Wer steckt hinter der Bewegung „Querdenker 234“ in Bochum?
Das ist nicht klar, die Köpfe der Bochumer Bewegung bleiben lieber im Hintergrund. So möchte auch der Veranstalter der Demonstration am Samstag namentlich nicht in Erscheinung treten. Nach Angaben der Polizei haben außerdem immer unterschiedliche Menschen die vergangenen Demonstrationen angemeldet.
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Bochum: Was sind die Ziele der Demonstranten am Samstag?
Die „Querdenker“-Bewegung will „bezüglich der Verhältnismäßigkeit der Covid-19-Maßnahmen in den Dialog kommen“, so heißt es auf Nachfrage. Dabei geht es großen Teilen um die Maskenpflicht. Viele Teilnehmer tauchen ohne Maske und mit Attest bei den Demonstrationen auf. Die Polizei hat mehrfach gefälschte Atteste einkassiert und Strafanzeige gestellt. Der Veranstalter möchte sich nicht zu den Durchsuchungen bei einem Bochumer Arzt äußern, dem die Staatsanwaltschaft vorwirft, pauschal Atteste ausgestellt zu haben, um die Maskenpflicht zu umgehen.
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Demo in Bochum: Wo stehen die „Querdenker 234“ politisch?
Der Veranstalter positioniert sich betont mittig. „Wir distanzieren uns seit Gründung von Querdenken 234 ausdrücklich von jeglicher Form rechts- und linksextremer Gesinnung und Gewalt. Unser Name steht für Freiheit, Frieden und Demokratie“, heißt es auf Nachfrage. Nach Angaben der Polizei waren an der Demonstration vor dem Schauspielhaus am vergangenen Samstag vereinzelt Personen beteiligt, die sie dem rechten Spektrum zuordnet. Für die Groß-Demo am kommenden Samstag wirbt auch die NPD mit dem Flyer der Querdenker-Bewegung auf ihrer Facebookseite. Dort fehlt allerdings der Hinweis, dass sich die Demonstranten von „links- und rechtsextremer Gesinnung“ distanzieren wollen.
„Querdenker 234“: Was ist bei der Groß-Demonstration geplant?
Angemeldet sind laut Veranstalter rund 1500 Teilnehmer, die Polizei geht von einer „niedrigen vierstelligen“ Zahl aus. Die Veranstaltung soll um 13.30 Uhr beginnen. Nach Angaben der Polizei hätte sie ursprünglich auf dem Dr.-Ruer-Platz stattfinden sollen . Auch ein Protest-Marsch sei geplant gewesen. Wegen der hohen Teilnehmerzahl steht der auf der Kippe. Wie am Donnerstag bekannt wurde, findet die Demonstration der „Querdenker“ in Bochum nun auf dem Kirmesplatz an der Castroper Straße statt. Auf einer Bühne sollen laut Veranstalter unter anderem der Gründer der Bewegung Michael Ballweg, corona-kritische Anwälte und Journalisten reden.
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Demo der „Querdenker“ in Bochum: Was erwartet die Polizei?
Die Polizei ist derzeit noch in Gesprächen mit der Anmelderin. Da deutlich mehr als die zunächst angekündigten 500 Demonstranten erwartet werden, sind auch Abstimmungen mit der Stadt notwendig, damit der Infektionsschutz gewährleistet werden kann. „Dass es unfriedliche Verläufe geben wird, wäre für unsere Region untypisch“, sagt Polizeisprecher Frank Lemanis. „Trotzdem ziehen wir das mit ins Kalkül.“
Demo in Bochum: Wie organisieren sich die „Querdenker“?
Neben persönlichen Treffen, die in Bochum, beziehungsweise Hattingen zweimal im Monat stattfinden, tauschen sich Menschen, die den „Querdenkern“ nahe stehen, vor allem über den Nachrichtendienst „Telegram“ aus. Anders als beim Konkurrenten Whatsapp ist es dort problemlos möglich, Nachrichten an tausende Nutzer gleichzeitig zu senden. Außerdem gilt Telegram wegen seiner vermeintlichen Verschlüsselung als besonders sicher. Knapp 400 Menschen tauschen sich in Bochumer Querdenker-Gruppen auf Telegram aus. Neben Mitfahrgelegenheiten zur nächsten Demonstration geht es dort auch um Ärzte, die Kindern ein Attest gegen die Maskenpflicht ausstellen.
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