Bochum. Etwa 100 „Querdenker“ haben in Bochum gegen die Corona-Maßnahmen demonstriert. Polizei und Ordnungsamt sprachen vereinzelt Sanktionen aus.

Etwa 100 Teilnehmer sind am Samstagnachmittag dem Aufruf der Organisation „Querdenken 234 Bochum“ gefolgt. Sie haben in der Bochumer Innenstadt mit einem Protestmarsch gegen die Corona-Bestimmungen demonstriert.

Vereinzelt wurden dabei Sanktionen ausgesprochen. Das Ordnungsamt hat zwei Verstöße gegen die Maskenpflicht geahndet. Personen hatten falsche Atteste vorgelegt, die sie angeblich vom Tragen einer Schutzmaske befreien. In sechs weiteren Fällen, so die Stadt, gab es Verstöße gegen die Abstandsregelung von Teilnehmern, die keine Maske trugen, allerdings dafür ein korrektes Attest vorlegen konnten. Auch die Polizei sprach von einigen Verstößen. Sie hat Ordnungswidrigkeiten in Sachen Corona-Schutzverordnung festgestellt. Zudem habe es fünf Strafanzeigen wegen des Verdachts der Urkundenfälschung gegeben, so die Auskunft der Polizei-Leitstelle. Ansonsten sei die Veranstaltung störungsfrei verlaufen.

Schilder mit düsteren Parolen

„Schluss mit Lockdown“, „Schluss mit Diktatur“, „Schluss mit Panik“ stand auf Transparenten. In weißen Overalls gekleidete Teilnehmer trugen Schilder mit der Aufschrift „Freiheit“, „Würde“ und „Mein Körper gehört mir“. Schwarz gewandete Demonstranten am Ende des Zuges zeigten derweil Schilder mit düsteren Parolen wie „Maskenpflicht für immer“, „Bargeld abschaffen“ und „Die Impfung ist todsicher“.

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Auf zahlreichen Schildern äußerten die Teilnehmer ihre Forderungen und Befürchtungen.
Auf zahlreichen Schildern äußerten die Teilnehmer ihre Forderungen und Befürchtungen. © FUNKE Foto Services | Svenja Hanusch

Vor allem um zwei Dinge ging es den Teilnehmern nach eigenem Bekunden: „Wir wehren uns gegen unverhältnismäßige Mittel“ im Kampf gegen Corona, so eine Frau. Und: „Es gibt überhaupt keine offene Diskussion über die beschlossenen Maßnahmen“, hieß es. Statt einer öffentlichen und parlamentarischen Debatte würden alle Corona-Maßnahmen über Verordnungen vorgegeben. „So rutschen wir allmählich in diktaturähnliche Zustände“, sagt Peter Dragon, einer der Mitorganisatoren der Demo.

Auch eine angeblich einseitige Berichterstattung der Medien, der vermeintlich anstehende Zwang zur Impfung und der Vorwurf, seit März sei nichts für die Aus- und Fortbildung von Pflegekräften gerade in Krankenhäusern getan worden, nannten Teilnehmer als Beweggründe für ihren Protest.

Nächste Demo in zwei Wochen

Zwischen 300 und 400 Mitglieder habe „Querdenken 234 Bochum“ mittlerweile, hieß es. In zwei Wochen hoffen die Organisatoren viele von ihnen auf die Straße zu bekommen. „Für heute bin ich mit der Beteiligung zufrieden“, sagt Mitorganisator Peter Dragon. Mit bis zu 500 Teilnehmern rechnen er und seine Mitstreiter bei der geplanten Kundgebung am 21. November.

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