Bochum-Werne. Auf dem Sportplatz an der Heinrich-Gustav-Straße in Bochum-Werne macht Fußball spielen wenig Spaß. Er wird nun erneuert – zu einer Luxus-Anlage.

Die Sportanlage an der Heinrich-Gustav-Straße in Bochum - Werne wird erneuert. Und zwar so richtig. Vor allem der Ascheplatz hat es nötig. Er wird schon gar nicht mehr genutzt, so holprig ist das Geläuf. Knapp 1,5 Millionen Euro wird in die Anlage investiert. Sie wird eine ganz besondere, eine „Deluxe-Version“, so Sportamtsleiter Achims Paas, auf die sich die beiden dort aktiven Fußballvereine freuen können. Und nicht nur die.

Was das neue Sportzentrum einzigartig macht: Es gibt künftig neben dem Naturrasen zusätzlich einen Kunstrasen (inklusive Flutlicht), der den alten Ascheplatz ersetzt. Traumhafte Bedingungen für Fußballer. An der Heinrich-Gustav-Straße kicken der Werner SV (WSV) 06 mit einer Jugend-, Herren- und Altherren-Mannschaft und der CF Curdistan mit zwei Herren-Mannschaften. Hinzu kommen zwei Freizeitmannschaften.

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Doch die neue Sportanlage wird nicht allein auf Fußball ausgerichtet sein, schließlich wird sie ebenfalls von der benachbarten Willy-Brandt-Gesamtschule genutzt. So gibt es eine Tartan-Laufbahn, eine Weitsprunganlage und eine Multifunktionsfläche für Badminton und Volleyball. Neu ist zudem, dass der Platz stundenweise morgens und/oder abends für die Öffentlichkeit freigeben werden soll. „Damit wollen wir den Individualsport fördern“, sagt Sportamtsleiter Achim Paas.

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Durch neuen Fördertopf klappt die Sanierung schneller

Eigentlich sollte die Sportanlage über Fördermittel auf dem Stadterneuerungsprogramm „Soziale Stadt“ für Werne und Langendreer/Alter-Bahnhof – kurz „W-LAB“ – runderneuert werden. „Doch das hätte noch eine Weile gedauert“, sagt Achim Paas. Da sich jetzt ein anderer Fördertopf auftut, will sich die Stadt Bochum um Zuschüsse bewerben „und diese Chance ergreifen“, sagt Paas.

Umkleidegebäude wird später saniert

Da die EU-Richtlinie vorsieht, dass ab 2022 Gummigranulat auf Fußballplätzen nichts mehr zu suchen hat, setzt die Stadt Bochum beim Neubau von Kunstrasenplatzen derzeit voll auf Sand.

Der Grund dafür liegt im Umweltschutz, denn das Granulat soll in schädigendem Maße in die Natur gelangen – durch Wind, Regen oder einfach an den Schuhen. Aktuell sei die Industrie dabei, umweltfreundliche Materialien zu entwickeln, sagt Sportamtsleiter Achim Paas. Bis dahin verwende man noch Sand.

Das Umkleidegebäude neben dem Platz wird in einem nächsten Schritt auch irgendwann saniert. Weil dies sehr viel Planung erfordert, wurde diese Maßnahme von der zügiger durchführbaren Sportplatzsanierung getrennt. Sonst, so die Verwaltung, hätte sich diese unnötig verzögert.

Für die Dauer der Sportplatz-Sanierung wird der Trainings- und Spielbetrieb der Vereine und der Schule auf benachbarte Sportplatzanlagen verlegt – etwa an die Nörenbergstraße, wo der neue Ascheplatz inzwischen fertig ist, und an den Anemonenweg. Man wolle mit den Vereinen sprechen und nach den passendsten Ausweichmöglichkeiten suchen, so Achim Paas

Baustart soll – unter Vorbehalt der positiven Bewilligung der Fördermittel und der erfolgreichen Vergabe der Arbeiten –voraussichtlich im dritten Quartal 2021 sein. Im Sommer 2022 sollte die Anlage dann fertig sein.

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Die Kosten der Sanierung belaufen sich auf ca. 1,47 Mio. Euro – vorbehaltlich weiterer Kosten, die durch eventuell wegen der Bergbauhistorie notwendige Erkundungs- und Sicherungsmaßnahmen ausgelöst werden. Das Sonderförderprogramm „Investitionspakt zur Förderung von Sportstätten“ ermöglicht eine Förderung in Höhe von 100 Prozent durch das Land NRW, jedoch maximal bis zu 750.000 Euro. Somit verbleibt ein städtischer Eigenanteil von 722.000 Euro, der für das Haushaltsjahr 2022 im städtischen Haushalt zur Verfügung steht.

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Die Bezirksvertretung Ost stimmte der Sanierungsmaßnahme einstimmig zu.

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