Bochum. In Bochum laufen mittlerweile 3000 bis 4000 Füchse herum. Das schätzt ein Jäger. 180 sind im letzten Jagdjahr bereits geschossen worden.

Der Fuchs ist in Bochum weiter auf dem Vormarsch. Der Jäger Dr. Jan Wieczorek schätzt, dass es mittlerweile 3000 bis 4000 sind, die sich im ganzen Stadtgebiet, nicht nur in den Außenbereichen, herumtreiben. Die Population habe deutlich zugenommen. „Es wird immer mehr.“

Im vergangenen Jagdjahr (April 2019 bis März 2020) sind in Bochum 46 Füchse durch Wildunfälle ums Leben gekommen und weitere 180 von Jägern erlegt worden – mehr als in den Jahren davor. Auch Wieczorek, der in Langendreer jagt, hat in diesem Jahr bereits rund zehn Füchse geschossen.

Jäger will das Gleichgewicht der Natur und die Artenvielfalt erhalten

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Das diene dem Schutz des Niederwildes und sei Teil der Hege, um ein Gleichgewicht der Natur zu schaffen und „eine gewisse Artenvielfalt zu erzielen“. Füchse würden zum Beispiel Feldhasen und Kiebitze reißen; auch Rebhühner, die in Bochum bereits ausgestorben seien. Diese Tiere hätten immer weniger Rückzugsräume.

Füchse sind sehr anpassungsfähig und haben keine natürlichen Feinde. Die Untere Jagdbehörde der Stadt sagt, dass der Fuchs „als typischer Kulturfolger wegen des großen Nahrungsangebots in unserer Wegwerfgesellschaft die ,Nische Großstadt’ für sich entdeckt“ habe. Dies liege zum einen an unbedacht entsorgten Lebensmittelabfällen und Fallobst, außerdem an den unterschiedlichsten Fütterungen durch Bürger. Ein Beispiel: Füchse schnappen sich auch gern auf einer Terrasse oder im Garten das bereitgestellte Hunde- oder Katzenfutter.

Füchse werden auch in der Innenstadt von Bochum gesichtet

Füchse leiden unter Staupe und Räude

Die lange Zeit so bedrohliche Tollwut ist bei Füchsen mittlerweile ausgerottet. Allerdings leiden Füchse heute unter der Viruserkrankung Staupe und der Milbenerkrankung Räude, an der sie elendig sterben können, wie Jäger Jan Wieczorek sagt.

Die Kadaver der geschossenen Füchse werden teilweise zur Fellverarbeitung oder in der Ausbildung von Jagdhunden benutzt.

Auch in der Innenstadt werden Füchse regelmäßig gesichtet, zum Beispiel am Bergmannsheil. „Für die Füchse ist ein kleiner schmaler Grüngürtel ausreichend als Lebensraum. Auf der Suche nach Nahrung ziehen sie dann durch die Stadt“, erläutert die Jagdbehörde.

Wie alle hier lebenden Wildtiere, so heißt es weiter, sind Füchse im Regelfall nicht aggressiv. Er greift Menschen nicht an und versucht, ihnen aus dem Weg zu gehen. Anders als auf dem Land haben Stadtfüchse jedoch weniger Berührungsängste, wenn sie von Menschen bereits gefüttert worden sind. „Auch neugierige Jungfüchse trauen sich manchmal sehr dicht an Menschen heran.“

Menschen sollten einem Fuchs nicht den Fluchtweg versperren

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Wer einem Fuchs begegnet, sollte - so rät die Jagdbehörde – Ruhe bewahren und dem Tier nicht den Fluchtweg versperren. Wer sich vor einem Fuchs schützen möchte, sollte leicht zugängliche Nahrungsquellen wie Hunde- oder Katzenfutter sowie Fallobst wegsperren, die Mülltonnen verschließen, die Aufstellplätze restefrei halten, Vogelfutter so hoch hängen, dass ein Fuchs nicht drankommt. Hohlräume unter Gartenhäuschen oder andere geeignete Unterschlupfmöglichkeiten sollten verschlossen werden, nachdem sichergestellt ist, dass sich dort kein Fuchs und dessen Jungtiere aufhalten.

Vertrieben wird ein Fuchs auch durch übelriechende Mittel, Lärm und Unruhe, indem zum Beispiel zeitweise im Schuppen ein Radio läuft.

Sollte ein Fuchs jedoch bereits auf einem Grundstück seine Jungen aufziehen, dürfen sie von März bis Juni nicht gestört werden.