Bochum. . Offenbar ein Fuchs hat vor kurzem in Altenbochum ein Kaninchen gerissen. Vor Menschen haben Füchse aber eine natürliche Scheu und meiden jeden Kontakt. Das erklärte die Stadt. Kleinere Tierarten (Kaninchen, Meerschweinchen, Hühner usw.) sollten nachts aber eingesperrt sein.

Vor kurzem hat offenbar ein Fuchs ein Kaninchen in einem Außengehege in Altenbochum gerissen, berichtet eine Leserin unserer Redaktion. Die WAZ befragte zum Thema Fuchs Lothar Kühnen vom Technischen Betrieb der Stadt.

Müssen wir Bochumer Angst vor Füchsen haben, weil sie uns beißen oder infizieren könnten?

Lothar Kühnen: Der Fuchs hat als Wildtier eine natürliche Scheu vor Menschen und meidet jeden Kontakt mit uns. Der Fuchs galt als Hauptüberträger der Tollwut und wurde früher aus diesem Grund stark bejagt. Bis 2008 wurden Impfköder für Füchse ausgebracht, seitdem gilt Deutschland als tollwutfreies Gebiet. Eine weitere dem Fuch angelastete Krankheit ist die Infizierung mit dem Fuchsbandwurm, etwa durch Aufnahme der Eier. Das ist in unserer Region eher unwahrscheinlich, die wenigen hierzulande registrierten Fälle ereigneten sich in Süddeutschland.

Sollten wir unsere Kleintiere im Garten schützen?

Kühnen: Die gängigen Haustiere wie Hund und Katze sind nicht gefährdet. Kleinere Arten (Kaninchen, Meerschweinchen, Hühner usw.) müssen über Nacht eingesperrt sein, zumindest in den Außenbezirken. Der Fuchs ernährt sich überwiegend von Mäusen und Aas, frisst aber auch Beeren, Insekten und durchsucht Abfall nach Fressbaren.

Gibt es Schätzungen über den Fuchs-Bestand in Bochum?

Kühnen: Eine Bestandszahl liegt mir nicht vor und ist wegen der nächtlichen Lebensweise schwer zu ermitteln. Der Fuchs kann sich neuen Lebensbedingungen schnell anpassen. In Großstädten hat er neue Lebensräume wie Kleingärten, Friedhöfe und Brachland für sich erschlossen.