Bochum-Ost. Die Untersuchung eines der drei toten Schwäne vom Ümminger See in Bochum ist abgeschlossen. Er ist wohl eines natürlichen Todes gestorben.

In Sachen tote Schwäne am Ümminger See in Bochum herrscht nun etwas mehr Klarheit. Die Bezirksregierung in Arnsberg hatte einen der drei verendeten Vögel obduzieren lassen. Die Untersuchung ist nun abgeschlossen und lässt auf einen natürlichen Tod schließen.

Was zur Todesursache der Schwäne vom Ümminger See in Bochum jetzt bekannt wurde

Ein zu hundert Prozent eindeutiges Ergebnis gibt es indes nicht. „Der Verdacht Botulismus steht im Raum“, teilt Peter van Dyk, Sprecher der Stadt Bochum, auf WAZ-Anfrage mit. Dies lasse sich aber nur durch eine sehr zeitnahe Untersuchung genauestens nachweisen. Und in diesem Fall sei zwischen Todeszeitpunkt des Schwans und dem Beginn der Untersuchung wohl zu viel Zeit verstrichen.

Da zumindest andere Todesursachen ausgeschlossen werden konnten, ist Botulismus allerdings die nahe liegendste Erklärung. „Das passiert immer wieder mal, gerade, wenn es heiß ist“, hat sich Peter van Dyk von den Experten in der Stadtverwaltung sagen lassen.

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Weiter erklärt er: „Wenn der Sauerstoffgehalt im Wasser sinkt, steigt zeitgleich die Zahl der anaeroben Bakterien, also derer, die ohne Sauerstoff auskommen. Genügend Sauerstoff ist in der Regel die natürliche Populationsgrenze für diese Bakterien.“ An den heißen Tagen im August muss diese Grenze unterschritten worden sein, so dass sich die Bakterien im Ümminger See ausbreiten konnten.

Schwäne besonders anfällig für die Krankheit

Schwäne sind offenbar aus anatomischen Gründen für Botulismus besonders anfällig. „Mit ihren langen Hälsen kommen sie im Wasser natürlich weit runter“, erklärt Peter van Dyk. „Und wenn sie dann im Schlamm auf dem Grund herumstochern, werden sie von den dort sitzenden Bakterien befallen.“ Dieser Fall sei jetzt sehr wahrscheinlich am Ümminger See eingetreten.

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Das Wasser selbst habe keine auffälligen Werte aufgewiesen. „Wir hatten ja im heißen Sommer 2019 mit einigen Gewässern zu kämpfen“, sagt Peter van Dyk. „Seitdem haben wir ein engmaschiges Beobachtungssystem und führen regelmäßig Untersuchungen an unseren Gewässern durch.“ So auch am Ümminger See, dessen Wasserqualität sowohl vor als auch nach dem Tod der drei Schwäne getestet wurde.

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Dem Rest der einst siebenköpfigen Schwanenfamilie scheint es derweil gut zu gehen. „Wir haben zumindest keine weiteren traurigen Nachrichten vom Ümminger See erhalten“, sagt Peter van Dyk. Falls doch einer der Besucher in diesem oder auch einem anderen Naherholungsgebiet etwas beobachtet, bittet die Stadt darum, dies über den Mängelmelder zu melden: auf www.bochum.de/BuergerEcho .

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