Bochum. Die Corona-Krise führt zu weiteren Absagen in Bochum. Auch der Musiksommer und der Sparkassen-Giro fallen aus. Für ein Fest gibt es Hoffnung.
Die Corona-Krise fordert weitere Absagen von Großveranstaltungen in Bochum. Am Freitag wurde u.a. das Aus für den Musiksommer, den Sparkassen-Giro und das Stadtparkfest verkündet. Für "Bochum Kulinarisch" soll es einen Ersatztermin geben.
Besonders bitter ist die Absage des Musiksommers. Mehr als 1000 Musiker und Sänger aus Bochum und Umgebung erfüllen die Innenstadt seit 13 Jahren mit Klang und Gesang. In diesem Jahr bleibt es in der City still.
Aus für Sparkassen-Giro 2020
Dabei wird der Bochum Marketing GmbH möglicherweise eine Vorverlegung zum Verhängnis. Um dem angestammten Finale des Zeltfestivals aus dem Weg zu gehen, findet der Musiksommer seit 2016 erst am zweiten September-Wochenende statt. Diesmal sollte schon vom 28. bis 30. August gefeiert werden. Damit liegt der neue Termin knapp innerhalb der Corona-Verbotsfrist für alle Großveranstaltungen bis zum 31. August.
Bestätigt ist seit Freitag auch das Aus für den Sparkassen-Giro. Die 23. Auflage des prominent besetzten Radrennens war für den 26. Juli vorgesehen. Es werde "ein weiterer Meilenstein in der Erfolgsgeschichte des Bochumer Topevents", heißt es noch immer auf der Homepage. Doch Sparkassen-Sprecherin Annette Adameit bestätigt auf WAZ-Anfrage: Das Coronavirus bremst die Hobby- und Profiradfahrer 2020 aus - ebenso wie Tausende Schlagerfans, die am Giro-Sonntag auf dem Boulevard ihren Stars und Sternchen zujubeln.
Ersatztermin für "Bochum Kulinarisch"
Nur eine Frage der Zeit war nach den jüngsten Beschlüssen der Politik auch die Absage des Stadtparkfestes. Für den 20./21. Juni war Bochums größtes Familienfest angekündigt. Daraus wird zum Leidwesen vieler Kinder, Eltern und Großeltern nichts.
Hoffen können die Freunde von "Bochum Kulinarisch". Zwar wird der angestammte Termin vom 12. bis 16. August nicht zu halten sein. Nach WAZ-Informationen soll es zwischen den Wirten und der Stadt aber eine frühzeitige Verständigung auf fünf Ausweichtage auf dem Boulevard vom 2. bis 6. September gegeben haben. Ob die Gastronomen diese Option wahrnehmen, wollen sie im Mai entscheiden.
BO-Total als Streaming-Format
Bereits seit Donnerstag sind Bochum Total und das Zeltfestival Ruhr abgesagt - erstmals seit 35 bzw. zwölf Jahren. Für Bochum Total (geplant vom 16. bis 19. Juli) wird eine "Streaming-Version" angekündigt. In der Tat erscheint es derzeit geradezu irreal, dass sich mehr als 500.000 Rockfans vor Bühnen und Bierständen drängeln. Die 40 Shows des Zeltfestivals (geplant vom 21. August bis 6. September) sollen nahezu 1:1 im nächsten Jahr nachgeholt werden. Die "Rock Classic Allstars" in der Wattenscheider Freilichtbühne wechseln vom 6. Juni auf den 12. September.
Auch Stadtteilfeste sind vom Corona-Verbot betroffen. Die Frühjahrskirmes in Linden (15. bis 18. Mai) wird laut BO-Marketing ebenso ersatzlos gestrichen wie das Harpener Dorffest (21. bis 24. August). Der Polizeichor Bochum muss im Beethoven-Jubiläumsjahr schweren Herzens auf sein Sommerkonzert und weitere Auftritte in Sozialeinrichtungen verzichten.
Lichtblick am Jahresende
Was bleibt von den Großveranstaltungen 2020? Möglicherweise ja nur der Weihnachtsmarkt. Der soll am 19. November in der Innenstadt öffnen. Spätestens dann, so die inständige Hoffnung wohl aller Bochumer, möge die Corona-Krise Vergangenheit sein.