Bochum. Beim 22. Bochumer Sparkassen Giro verwandelt sich die Innenstadt wieder in eine Party-Meile. Zuschauer erlebten professionellen Radsport hautnah.
Mehr als 30.000 Menschen drängten sich am Sonntag entlang der Strecke des Sparkassen Giros. Damit kamen deutlich mehr Zuschauer, um ihre Radrenn-Stars in Aktion zu sehen oder einfach nur mit guten Freunden zu feiern. Als Bürgermeisterin Erika Stahl (CDU) gegen 17 Uhr den Startschuss geben wollte, spielte die Pistole nicht so recht mit. Es machte aber gar nichts, dass das Feld schon etliche Meter davongerast war, als denn endlich der Schuss losging. Erika Stahl witzelte später: „Wenn ich das noch einmal machen muss, nehme ich beide Hände.“
Unter einem guten Stern
Dabei steht der Sparkassen-Giro unter einem guten Stern. In diesem Jahr darf Yvonne van den Hövel-Meyer sich zu einem gewissen Teil mit dafür verantwortlich fühlen. Das liegt weniger an ihrer Funktion als Vorstandsmitglied der Sparkasse, als vielmehr an ihrem Vornamen. Denn das Hoch „Yvonne“ war es, das für das hochsommerliche Wetter der letzten Wochen und natürlich als Vorbereiter für den herrlichen Sommertag beim 22. Giro sorgte.
Der Giro als Familien-Erlebnis
Schon vor dem Start des Amateur-Rennens um die Walter-Lohmann-Trophäe um 12.30 Uhr wurde es an den Absperrungen eng. Die Polizei schätzt, dass bereits zu Beginn der Veranstaltung rund 5.000 Menschen unterwegs waren, um zu flanieren und natürlich die Radfahrer anzufeuern. Nicht mehr genau zählen kann Vladimir Fink, wie häufig er bereits beim Giro dabei gewesen ist.
„Zigmal jedenfalls. Für uns ist es ein Familien-Erlebnis. Wir schauen uns das immer gemeinsam an, verbringen den Sonntag an der Strecke.“ Diesmal sind seine drei Kinder Andrej, Lilli und Lina mit dabei.
Über 100 Helfer entlang der Strecke
Aus ganz anderen Gründen hat sich Denis Diederichs an diesem Sonntag auf den Weg gemacht. Er kommt aus Heinsberg bei Köln und ist einer der knapp 100 Helfer, die dafür sorgen, dass alles glatt geht. „Mir macht das wirklich Spaß, das ist Ehrenamt“, erzählt er. Denis Diederichs gehört der Funkbereitschaft Heinsberg an. Sie bekommen lediglich ein sogenanntes „Erfrischungsgeld“. Als Streckenposten ist er für den Übergange an der Kortumstraße mit verantwortlich. Eine der Passagen, an der Fußgänger die Rennstrecke sicher queren können.
Sicherheitskonzept
Wie in den Vorjahren auch gibt es beim 22. Sparkassen-Giro wieder ein genau auf die Veranstaltung abgestimmtes Sicherheitskonzept. Alle möglichen Zufahrten zur Rennstrecke und den drei Bühnen wurden mit speziellen Sperreinrichtungen geschützt.
Die Polizei ging Sonntagabend davon aus, dass es diesmal deutlich über 30.000 Zuschauer werden könnten, damit klar mehr als im vergangenen Jahr. „Wir hoffen, dass es eine friedliche Veranstaltung wird“, so der Leiter der Innenstadtwache, Frank Harder, der den Einsatz koordinierte.
Während die Amateure noch in flotter Fahrt ihre Runden drehen, laufen sich an den Partytischen so langsam die Fans warm. Eine Gruppe junger Frauen hat sich passend kostümiert, in grünen T-Shirts, natürlich mit der Aufschrift „Cordula Grün“, sorgen sie für frühe Stimmung. Die Sparkasse konnte sich in diesem Jahr wieder kaum retten vor Interessenten für die insgesamt 35 Party-Tische direkt an der Strecke. Bis zum Abend fanden sich allein dort mehrere Tausend Fans ein.
Partymeile kommt rasch in Stimmung
Tisch Nummer Eins haben sich diesmal die Nachbarn Steffi und Sebastian Krüger sowie Melanie und Norbert Volmary aus Riemke gesichert. Sie hatten das Glück unter den 400 Gewinnern der Verlosung sein zu können, etwa viermal so viele hatten versucht, einen der begehrten Plätze an der Strecke zu ergattern. Dort gab es Getränke und Essen gratis. Steffi Krüger: „Wir wollen Spaß haben; quatschen, gucken und trinken.“
Damit es auch den ganzen Tag über beim Spaß bleibt, dafür sorgt etwa der Einsatzleiter des DRK, Janek Scholz, mit seinem Team von rund 35 Sanitätern. Immer in Gruppen sind sie mit ihrer Ausrüstung unterwegs, um vor Ort zu sein, falls sich jemand der Radler oder der Zuschauer verletzen sollte. „Wir sind auch deshalb hier, um innerhalb des Rings, also im Innenstadtkern, in einem Notfall schnell helfen zu können, so Janek Scholz.