Bochum-Laer. Die Arbeiten am neuen Kunstrasen für die Fußballer in Bochum-Laer hat begonnen. Endlich. Im August soll er fertig sein – mit einer Besonderheit.
Es tut sich was auf der Bezirkssportanlage an der Havkenscheider Straße in Bochum-Laer. Der von den Fußballern des LFC Laer langersehnte Kunstrasen wird jetzt von der Stadt Bochum in Angriff genommen. Im August soll die neue Anlage fertig sein. „Das wird eine richtig gute Nummer“, sagt Achim Paas, Leiter des Sportamts. Und im Vergleich zu allen Sportplätzen im Stadtgebiet sogar eine einmalige.
Kunstrasen des LFC Laer wird in Bochum einmalig sein
Der künftige Fußballplatz des LFC Laer wird eine Besonderheit aufweisen: ganz spezielle Linien. Denn das Spielfeld wird nicht nur für die Fußballer hergerichtet, sondern auch für eine neue Unterabteilung des LFC, die Lacrosse-Spieler. Lacrosse ist ein Mannschaftssport, der mit einem Lacrosseschläger und einem Hartgummiball gespielt wird. Neuerdings auch in Laer, denn ein Lacrosse-Team hat sich dem LFC angeschlossen.
Der Kunstrasen wird also auch den neuen Mitgliedern zur Verfügung stehen und dementsprechend markiert. Zu den Linien für in Fußballer-Kreisen bestens bekannte 16-Meter-Raum, Elfmeter-Punkt und Mittelkreis gesellen sich dann auch völlig ungewohnte Markierungen für die Lacrosse-Spieler. Sie muten mit ihren Halbkreisen und Winkeln wie geometrische Zeichnungen an und werden anfangs sicher für Verwunderung sorgen.
Für den Bau der neuen Platzanlage mussten im Vorfeld Erkundungsbohrungen auf der Sportplatzfläche durchgeführt werden. In den dokumentierten Flözen wurden allerdings keine Abbaubereiche vorgefunden und eine Verfüllung war hier nicht erforderlich.
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Der Naturrasen wurde bereits abgetragen
„Da haben wir Glück gehabt“, sagt Achim Paas. Vor jedem Kunstrasen-Bau müsse man solche Erkundungsbohrungen machen, erklärt er: „Der Untergrund muss für einen Kunstrasen total plan sein. Bei einem Ascheplatz ist eine kleine Unebenheit nicht ganz so schlimm.“
Verfüllt werden musste trotzdem: Die im Randbereich außerhalb des Spielfeldes gefundenen Luftschutzstollen sind inzwischen abgesichert.
Verein sollte umziehen
Lange Zeit sah es so aus, als müsse der Verein umziehen, um Platz zu machen für Wohnbebauung im Rahmen des Ostpark-Projektes. Anstelle der Bezirkssportanlage sollte der „Havkenscheider Park“ entstehen, der Verein sollte auf eine neue Sportanlage an der Feldmark ziehen. Dies konnte erfolgreich abgewendet werden.
Dann sollten die Kreisliga-B-Kicker am Werner Hellweg kurz vor der Autobahnauffahrt ein neues Domizil erhalten. Als die Planung konkreter wurde, war schnell klar: zu teuer. Nun bleibt dem LFC Laer seine sportliche Heimat erhalten. Und die vorgesehenen 120 Wohneinheiten vom „Havkenscheider Park“ werden in die anderen beiden Quartiere integriert.
Sobald der neue Kunstrasenplatz dem LFC Laer zur Verfügung steht, wird auf der Fläche des vorhandenen Aschesportplatzes mit der Errichtung der geplanten Entwässerung für das Ostpark-Wohnprojekt begonnen. Diesen Platz kann der LFC derzeit noch nutzen.
Im ersten Schritt der Baumaßnahme wurde bereits der Naturrasen abgetragen. Anschließend wird ein Entwässerungssystem eingebaut und eine Schotter-Tragschicht aufgetragen. Der weitere Verlauf sieht eine Pflasterung der Zufahrt und Wege vor sowie den Bau der Flutlichter. Als letzter Schritt werden die Kunststoffschichten und der sandverfüllte Kunstrasen verlegt. Die Kosten für die Sportplatz-Modernisierung werden aktuell auf 1,3 Millionen Euro geschätzt.
Offen ist derzeit noch, was mit dem Umkleidegebäude auf der Bezirkssportanlage wird. Unstrittig ist, dass es saniert werden soll. Unklar ist jedoch noch, in welchem Umfang dies geschehen wird. Der LFC Laer wünscht sich zwei weitere Kabinen. Denn aktuell gibt es nur zwei, und diese in einem wirklich in die Jahre gekommenen Gebäude. Im Sportamt treffen die Vereins-Offiziellen offenbar auf offene Ohren.
Stadt Bochum und LFC Laer verhandeln über zusätzliche Umkleidekabinen
„Ich meine auch, dass wir da was machen müssen“, sagt Achim Paas. „Der Verein bekommt eine Top-Anlage, hat dann aber nur zwei Umkleiden“, umreißt er das Problem. Ungünstige Bedingungen, zumal der LFC Laer ja auch über Mädchen- und Damenteams verfügt.
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Was möglich ist, werde gerade zwischen Stadt und Verein diskutiert, sagt Achim Paas. „Wir reden intensiv und werden eine Lösung finden“, ist er ziemlich optimistisch. Letztlich gehe es, wie eigentlich immer, nur um die eine Frage: Wer bezahlt den Spaß?
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