Bochum-Laer. Fußballer fühlen sich von der Stadt hingehalten. Sie fordern wie die SPD einen neuen Sportpark in der „Ostpark“-Planung. Doch die Verwaltung zögert. Die Stadtplaner spielen auf Zeit, wollen flexibel bleiben. Auf Kosten des LFC Laer, dessen Verantwortliche die fehlende Planungssichertheit bemängeln.
Peter Rösler, dem Vorsitzenden des LFC Laer, schwoll zunehmend der Kamm. „Das darf doch alles nicht wahr sein“, schüttelte er immer wieder mit dem Kopf, als er den Ausführungen von Stadtplaner Uwe Langer vor der Bezirksvertretung Ost lauschte. Denn wenn das eintrifft, was ihm und den Politikern da zu Ohren kam, dann wird sein Fußballklub noch lange auf die gewünschte Planungssicherheit ins Sachen Sportplatz-Standort warten können.
Wie mehrfach berichtet, soll die Bezirkssportanlage an der Havkenscheider Straße der geplanten „Ostpark“-Bebauung weichen. Die Verwaltung sähe den LFC Laer künftig am liebsten in einem neuen Sportpark an der Feldmark spielen. Doch das ist dem Verein zu weit weg. Wenn sie schon nicht am jetzigen Standort bleiben können, dann irgendwo anders in Laer.
Wie die SPD plädieren Rösler und Co. inzwischen auch für einen ganz neuen Sportpark. Als akzeptabel bezeichnet Rösler mögliche Standorte am Sudbeckenpfad (gegenüber Lidl) oder auf den frei werdenden Opelflächen an der Alte Wittener Straße. Wichtig aus Sicht des Vereins und der Bezirksvertreter sei es nun, zeitnah einen geeigneten Platz zu finden.
Plan der Stadt: Jetzt Kunstrasen bauen und dann erstmal abwarten
Doch die Suche dauert. Und das scheint die Verwaltung nicht sonderlich zu stören. Denn die Stadtplaner möchten ohnehin lieber anders planen, wie Uwe Langer in der Bezirksvertretung verriet: „Wir bauen dem LFC Laer am Standort des jetzigen Rasenplatzes zunächst einmal einen Kunstrasenplatz.“ Wird dieser auch mit Flutlicht versehen, wäre zumindest der ganzjährige Spielbetrieb gesichert. Zur Erinnerung: Der Ascheplatz nebenan (mit Flutlicht) wird schon 2017 für die Entwässerung des „Ostparks“ gebraucht.
SPD: Gleichzeitig in Altenbochum und Laer bauen
Scharf kritisiert wurde in der Bezirksvertretung Ost die Absicht, mit der „Ostpark“-Bebauung in Altenbochum zu beginnen. „Nicht dort erst alles schön machen und Laer damit schwächen“, fordert Dirk Meyer (SPD) einen gleichzeitigen Baustart.
Bezirksbürgermeisterin Andrea Busche (SPD) mahnte eine bessere Informationspolitik an.
Dann jedoch will die Stadt erstmal zehn bis 15 Jahre abwarten, wie sich der Wohnungsmarkt so entwickelt, und schauen, ob sich eine Mega-Bebauung in Laer überhaupt noch lohnt. Dann, so Uwe Langer, könne der LFC Laer vielleicht ja sogar an seinem jetzigen Standort bleiben und man müsse nur die Kunstrasenfläche austauschen.
Jetzt einen Sportpark neu zu bauen, würde nur die Rahmenplanung des „Ostparks“ verzögern, gab Uwe Langer offen zu. „Damit nehmen wir uns die Flexibilität.“ Das sehen die Bezirksvertreter ganz anders. „Lieber jetzt einen endgültigen Standort suchen, um nicht unnötig in einen Kunstrasen zu investieren“, heißt es aus Reihen von SPD und Grünen. Auf bis zu 750 000 Euro schätzt Peter Rösler die Kosten.
Ohne Planungssicherheit liegen Pläne des Vereins auf Eis
Rösler und die Vorstandsmitglieder des LFC Laer fühlen sich hingehalten: „Wir haben so viele Pläne, wollen den Kinderspielplatz umgestalten und ein Fitnessstudio einrichten. Doch diese Projekte liegen so lange auf Eis, bis wir Planungssicherheit haben.“ Ihn ärgert, dass sich die Stadt ihre Flexibilität erhalten will, und der Fußballverein hat es auszubaden. „Das ist Verarsche hoch drei“, findet Peter Rösler klare Worte.