Bochum-Laer. Noch immer ist nicht klar, wann der neue Kunstrasenplatz für den LFC Laer gebaut wird. Der Fußballclub beklagt dadurch enorme Umsatzeinbuße.
Die Stimmung ist schlecht beim LFC Laer. Den Fußballern fehlt viel Geld in der Vereinskasse. Geld, das sie etwa beim großen Jugendturnier und dem zweitägigen Sommerfest eingenommen hätten. Doch in diesem Jahr fielen diese Veranstaltungen aus, weil man an der Havkenscheider Straße davon ausging, dass mit dem Bau des Kunstrasenplatzes begonnen wird. Dann hätte man die Sportanlage natürlich nicht nutzen können.
Dem Verein fehlen wichtige Einnahmen
Doch bisher ist nichts passiert, was nach Bautätigkeit aussieht. „Dabei hätte dies längst geschehen sollen“, ärgert sich Michael Zwerschke, der Vorsitzende des LFC. Denn hätte man das vorher gewusst, hätten auch die beiden besagten Veranstaltungen stattfinden können. So wurden jeweils kurzfristig ein Tanz in den Mai und zuletzt ein Oktoberfest organisiert. Damit zumindest etwas Geld in die Kasse gespült wird. Dennoch fehlen wichtige Einnahmen, für einen Kreisligisten nicht unerheblich.
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Es fehlt an Planungssicherheit. „Wir hängen völlig in der Luft“, klagt Michael Zwerschke. Es sei völlig offen, wann der Kunstrasen fertig sein wird. „Und auch der Umfang, in dem die Infrastruktur saniert werden soll, ist noch unklar.“ Zwei zusätzliche Kabine sollen her. Auch das Vereinsheim bräuchte eine Generalüberholung. Wer für was aufzukommen hat, steht derzeit in den Sternen. Der Verein jedenfalls hofft auch auf Förderung durch das Stadtumbau-Programm in Laer.
Probebohrungen starten
Immerhin eines steht nun fest: In der kommenden Woche soll mit den Probebohrungen begonnen werden. Unter der Platzanlage sollen drei Flöze verlaufen. Auch ein Luftschutzbunker wird dort vermutet. „Und alles weitere hängt von den Ergebnissen der bergbaulichen Erkundungen ab“, sagt Peter van Dyk, Pressesprecher der Stadtverwaltung. Solange nicht feststehe, ob und in welchem Umfang verfüllt werden müsse, könne man auch nicht sagen, wann mit dem Bau des Kunstrasens begonnen werden kann.
Hin und Her hat endlich ein Ende
Immerhin, dass dieser kommt, scheint nach wie vor sicher. Auch das war ja längst nicht immer so. Denn hinter dem LFC Laer liegt eine gefühlsmäßige Achterbahnfahrt. Im Rahmen der Ostpark-Bebauung – mehr als 1000 neuen Wohnungen werden in den nächsten Jahren zwischen Feldmark und Werner Hellweg entstehen – war zunächst vorgesehen, dass der LFC auf eine neue Sportanlage an der Feldmark zieht. Das wurde vom Verein abgelehnt – zu weit weg. Anstelle der Bezirkssportanlage sollte der „Havkenscheider Park“ mit 120 Wohneinheiten entstehen.
Ev. Kita: Informationsveranstaltung geplant
Nicht viel Neues gibt es in Sachen Zukunft des evangelischen Kindergartens „Unterm Apfelbaum“ zu berichten. „Wir haben eine Idee entwickelt, wie der Kindergarten zu halten ist“, sagt Presbyterin Frauke Sukkel, ohne aber ins Detail zu gehen. Sie will einem Gespräch mit allen Beteiligten in der nächsten Woche nicht vorgreifen. Zeitnah soll es dann eine öffentliche Informationsveranstaltung geben. Denn das Thema wird in Laer sehr emotional diskutiert.
Der Kindergarten „Unterm Apfelbaum“ steht vor dem Aus, weil die Kosten für die dringende Sanierung – mehr als 800.000 Euro – zu hoch sind. Aktuell wird nach einer anderen Lösung gesucht, in der auch das Stadterneuerungsprogramm für Laer eine Rolle spielen soll. Bis Ende des Jahres soll ein Konzept für den möglichen Kita-Erhalt vorliegen.
Dann sollten die Kreisliga-Kicker am Werner Hellweg kurz vor der Autobahnauffahrt ein neues Domizil erhalten. Als die Planung konkreter wurde, war schnell klar: zu teuer. Nun bleibt dem LFC Laer seine sportliche Heimat erhalten, der Rasen soll für einen neuen Kunstrasenplatz weichen. Denn der Ascheplatz wird künftig nicht mehr zu nutzen sein. Er wird für das moderne Entwässerungssystem des Ostparks benötigt – mit Wasserlauf und kleinem Landschaftssee.
Ascheplatz kann vorerst noch genutzt werden
Während der Kunstrasen gebaut wird (wahrscheinlich ab Frühjahr), können die LFC-Fußballer den Ascheplatz noch nutzen. Zumindest in dieser Hinsicht ist die Lage des Vereins mit seinen zwei Plätzen durchaus komfortabel – andere Clubs müssten auf eine andere Spielstätte ausweichen.