Bochum-Hofstede. Seit vier Jahren läuft das Projekt „altengerechte Quartiersentwicklung“ in Hofstede. Viel wurde auf den Weg gebracht. Doch bald ist Schluss.
Vom Stadtteilcafé bis zum Sport-Treff für Ältere, von der Hofsteder Runde bis zu regelmäßigen Spaziergängen: Viel ist passiert bei der Umsetzung der „altengerechten Quartiersentwicklung“ in Bochum-Hofstede. Das Projekt, das seit rund vier Jahren vom deutschen Hilfswerk gefördert wird, biegt jetzt auf die Zielgerade, im November läuft es aus. Doch Quartiersmanagerin Heike Rößler steckt weiter voller Tatendrang: „Neben der nachhaltigen Entwicklung der bereits bestehenden Projekte wird hier weiter viel passieren“, sagt sie.
Vordere Aufgabe der altengerechten Quartiersentwicklung ist es, Angebote für Senioren im Stadtteil zu schaffen, damit sie möglichst lange in ihrem Sprengel leben und aktiv mitmachen können können. Dies sei auch dank der Mithilfe vieler engagierter Bürger erfolgreich gelungen, meint Rößler. Träger ist die Familien- und Krankenpflege mit dem Standort der Tagespflege im Johanneshaus.
Chorkonzert erfreute sich großer Beliebtheit
Weitere Höhepunkte waren das Stadtteil-Fest, das beim letzten Mal deutlich gewachsen sei. Die Hofsteder Runde machte sich auch hier für die Umsetzung stark. „Besonders freue ich mich, dass der langgehegte Wusch nach einem Quartierskonzert in der Kirche St. Nikolaus von Flüe umgesetzt werden konnte“, sagt Quartiersmanagerin Heike Rößler.
Der MGV Einigkeit 1880 Marmelshagen gab ein umjubeltes Konzert in der prächtig gefüllten Kirche. Die Einrichtung eines Stadtteilfrühstücks befindet sich hingegen noch in der Planung.
Spaziergänger sind an jedem Montag unterwegs
Um die Senioren in Hofstede besser miteinander zu vernetzen, sind eine ganze Reihe von Aktionen auf den Weg gebracht worden: Darunter sind die Stadtteilspaziergänger, die wöchentlich ihre Runden durchs überraschend grüne Hofstede drehen und längst Freundschaft geschlossen haben. Los geht’s an jedem Montag um 11 Uhr am Johanneshaus, neue Mitstreiter sind stets willkommen.
Dazu zählt auch die Einrichtung eines Stadtteil-Cafés, das an jedem dritten Freitag um 15 Uhr im Jugendfreizeithaus an der Riemker Straße 12 öffnet und sich mittlerweile großer Beliebtheit erfreut. „Das ist in letzter Zeit enorm gewachsen“, meint Rößler. Gern werden hier auch Gäste begrüßt: darunter der Sauerländische Gebirgsverein und Mitarbeiter der Polizei, die etwa Themen zur Sicherheit ansprechen.
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Die Einrichtung der Hofsteder Runde, die seit 2016 viermal im Jahr Vertreter von Schulen, Kitas, Vereinen und Politik bilden und an der inzwischen auch engagierte Bürger teilnehmen können, ist ebenfalls eine Erfolgsstory. Schon eine ganze Reihe von Ideen wurde hier geboren: von der Pflegeberatung bis zur Smartphone-Sprechstunde.
Kooperation mit der Hochschule
Mittlerweile ist das Interesse an dem Projekt zur „altengerechten Quartiersentwicklung“ auch außerhalb des Stadtteils groß. So gab es zum zweiten Mal eine Kooperation mit der Evangelischen Hochschule beim Praxisseminar „Lebensraum für Ältere“. Beim letzten Treffen Ende November betrachteten Studenten die Wirkung von Quartiersarbeit im Austausch mit den Bewohnern und Akteuren. Die Ergebnisse sollen demnächst in einer Broschüre dokumentiert werden.
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Allgemein sei das bürgerschaftliche Engagement in Hofstede seit Start des Projekts spürbar gewachsen, meint Heike Rößler. „Das zeigt sich oftmals auch in kleinen Begegnungen, Aktionen und Gesprächen“, sagt sie. Da gibt es Spenden- und Backaktionen, Kinder des Awo-Familienzentrums besuchen die Tagespflege im Johanneshaus: „Man kennt sich jetzt wieder besser in Hofstede“, stellt die Quartiersmanagerin fest.
Bürgertreff wird weiter dringend gesucht
Einzig die Suche nach einem festen Standort, einem Bürgertreff gestaltet sich weiter schwierig: Das alte „Hausmeisterhäuschen“ an der Braunsberger Straße zu sanieren, fällt wegen Baufälligkeit aus. „Hier fehlt wirklich eine geeignete Alternative.“
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Ob das Projekt Ende November komplett ausläuft oder sich womöglich anderweitig fortsetzen lässt? Das vorherzusagen, sei jetzt noch zu früh, sagt Heike Rößler. „Aber wünschenswert wäre es, wenn all dies nicht einschlafen würde, was wir hier aufgebaut haben.“