bochum-Hofstede. Hofsteder Stadtteilteff funktioniert jetzt seit einem Jahr. Vorwiegend ältere Menschen nutzen regelmäßig Gelegenheit zum Austausch.

Jugendbücher und Brettspiele umgeben etwa 35 Senioren, die auch diesen Freitag wieder jeden Stuhl in der Cafeteria des Jugendfreizeithauses besetzen. Heike Rößler, Quartiersmanagerin für Hofstede, bringt die plaudernden Grüppchen mit einer Glocke zum Schweigen.

Kurz verliert sie einige Worte über das einjährige Bestehen des Stadtteilcafés, bevor sie sichtlich glücklich über den Geburtstag das Kuchenbuffet eröffnet – in diesem Fall auf einem umfunktionierten Billardtisch.

Austausch im Team

Die Expertin für altengerechte Quartiersentwicklung ist nicht die einzige, die sich um den regelmäßigen Treff kümmert. „Das ist echte Teamarbeit“, sagt sie. So unterstützt zum Beispiel der SPD-Ortsverein Hofstede das Stadtteilcafé, Vorsitzender Lennart Schnell verwaltet etwa die Kasse und hält ein Auge auf die Alarmanlage im Haus. Dass er den Altersdurchschnitt deutlich senkt, stört ihn nicht: „Ich mag es, mich mit älteren Menschen auszutauschen. Sie haben eine ganz andere Perspektive“, sagt er.

Austausch, darum geht es schließlich beim Stadtteilcafé. „In Hofstede gab es für ältere Bewohner bislang keinen Treffpunkt. Ich glaube, mit dem Café haben wir einen Nerv getroffen“, sagt Heike Rößler. Das bestätigen Agnes Hohmann, Bärbel Tjarks und Elsbet Reith. Die drei Frauen treffen sich regelmäßig zum Rommé spielen, jedoch im privaten Rahmen.

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Das Café bietet ihnen einen Ort der Begegnung. Die Frauen kommen zu jedem Treffen, wenn es eben geht: „Ich finde das ganz toll hier“, so Elsbet Reith. „Hier sieht man Nachbarn und Freunde, außerdem sind die Organisatorinnen so lieb“, sagt die 89-Jährige. Agnes Hohmann gibt einen Denkanstoß: „Vielleicht sollte der angrenzende Raum mit genutzt werden. Ich habe schon hin und wieder von Besuchern gehört, dass sie keinen Sitzplatz mehr gefunden haben.“

Besucher aus beiden Quartiershälften

Ebenfalls von Anfang an dabei: Vera Smolka und die anderen Teilnehmerinnen des Stadtteilspaziergangs. „Es war schon lange unser Anliegen, ein monatliches Treffen zu etablieren. Wir freuen uns über diese gemütliche Runde“, sagt die Organisatorin der Spaziergruppe. Dort sei übrigens Verstärkung erwünscht – „auch gerne Männer!“

Mit dem Café habe es das Team schließlich geschafft, Menschen aus dem umliegenden Gebiet besser zu vernetzen: „Die Dorstener Straße bildet eine Schneise zwischen den beiden Quartiershälften“, sagt Heike Rößler. Ihr Ausgangspunkt für die Quartiersentwicklung ist das Johanneshaus an der Hordeler Straße. „Zum Café kommen allerdings Menschen beidseitig der Straße, was wiederum dazu führt, dass auch andere Veranstaltungen Besucher aus ganz Hofstede anziehen.“