bochum-Hofstede. . Zwei weitere Jahre lang wird Heike Rößler in Hofstede an der Weiterentwicklung des Quartiers arbeiten. Das soll vor allem altengerecht werden.

Zufrieden sieht Heike Rößler beim Redaktionsbesuch aus. Dazu hat sie auch allen Grund: Zwei weitere Jahre lang wird ihre Stelle als Quartiersmanagerin in Hofstede finanziert. So kann das Projekt „Altengerechte Quartiersentwicklung in Hofstede“ weiterlaufen bis November 2020. Lange musste sie zittern. „Die notwendigen Papiere hatte ich im Februar abgegeben, Bescheid bekommen habe ich dann Anfang November“, erinnert sich die 56-Jährige.

Seit drei Jahren bekleidet Rößler diese halbe Stelle. Ihr Auftraggeber ist die Familien- und Krankenpflege Bochum. „Die Tagespflege ist in ein ehemaliges Gebäude der evangelischen Kirche gezogen. Dadurch, dass die Kirche da weg ist, sind etliche soziale Dinge weggefallen. Darum wurde entschieden, Gelder für eine Quartiersmanagerin zu beantragen“, erläutert Rößler. 80 Prozent der Kosten übernimmt seitdem das Deutsche Hilfswerk aus den Mitteln der Fernsehlotterie, den Rest die Familien- und Krankenpflege.

Zukünftige Angebote

Künftig will Rößler vor allem Angebote im Bereich Sport und Digitalisierung gestalten, beispielsweise Smartphone-Kurse.

Beim TSV Hordel wird es ein „G-Weg-Training“ geben. Das soll zur Sturzprophylaxe und Verbesserung des Gehens dienen.

Los geht es am Freitag, 11. Januar, um 16.30 Uhr im Johanneshaus. Anmeldungen bei Heike Rößler: 0157/34 36 08 27.

Mehrgenerationen

Eigentlich ist Rößler gelernte Landschaftsarchitektin und kam aus der Wohnumfeldverbesserung, war aber auch in der Projektentwicklung für Mehrgenerationenwohnen und altengerechtes Wohnen tätig. Eine gewisse Nähe zum Thema fand sich also schon in ihren vorherigen Beschäftigungen.

Im Servicebüro der Vivawest Wohnen an der Dorstener Straße 379 hat Rößler ihr eigenes Büro, wo sie an zwei Stunden in der Woche ansprechbar ist für Bürger. Außerdem findet an jedem zweiten Mittwoch im Monat die Quartierswerkstatt im Johanneshaus statt, wo Angebote und Projekte entwickelt werden.

Räume als Treffpunkte fehlen

„Es ist kein einfaches Quartier“, findet Rößler. Das liege besonders daran, dass es kein richtiges Zentrum gibt, besonders mangele es aber an Begegnungsstätten. „Es gibt den Bedarf, mehr Angebote zu entwickeln und sich zu treffen. Es fehlt aber an Räumen“, erläutert die 56-Jährige.

Stolz ist Rößler auf die Öffnung der Hofsteder Runde. Viermal jährlich findet die statt, an zwei Terminen dürfen auch Bewohner teilnehmen. „Dank der Runde haben sich beispielsweise die Kindergärten untereinander vernetzt und jetzt einen gemeinsamen Martinsumzug abgehalten.“

Noch etliche weitere Projekte hat Rößler auf die Beine gestellt. Derzeit gibt es eine Kooperation mit der ev. Fachhochschule, die ein Praxisseminar zum Thema „Räume für Ältere“ durchführt. „Da wird erforscht, was in drei Jahren Quartiersentwicklung passiert ist“, sagt die Quartiersmanagerin.

Vertrauen der Bewohner verdienen

Froh ist sie, dass genau in diesem Bereich geforscht wird. Schließlich ist in zwei Jahren eigentlich wirklich Schluss mit dem Projekt „Altengerechte Quartiersentwicklung in Hofstede“. „Meine Aufgabe kann nicht einfach so schnell jemand anderes ausfüllen, das hat viel mit Vertrauen zu tun“, sagt die Altenbochumerin.

Positiv sieht sie dem lange erwarteten Quartierskonzert mit dem Chor MGV „Einigkeit“ 1880 Marmelshagen in der Kirche St. Nikolaus von Flüe im Juni 2019 entgegen. „Das wird ein besonderes Ereignis sein“, ist sie sich sicher.

Für die Zukunft wünscht sie sich vor allem eine Lösung für das Raumproblem. „Es gibt Leerstände. Da ist jetzt städtische Unterstützung gefragt“, fordert sie.