Hofstede. . Premiere im Hofsteder Jugendtreff. Dutzende Bürger nutzen das neue Angebot und kommen bei Kaffee und Kuchen ins Gespräch. Wiederholung möglich.
Der Auftakt macht Mut: Dutzende Besucher sind zum ersten Stadtteil-Café in den Jugendtreff an der Riemker Straße 12 gekommen. Den Bedarf scheint es also zu geben. „Es fehlt in unserem Stadtteil an einem Treffpunkt. Darum finde ich die Idee gut“, sagt die Besucherin Ingrid Goidke.
Eine Aufgabe für die Jüngeren
Gemeinsam mit mehreren älteren Damen sitzt sie an einem Tisch und plaudert bei Kaffee und Kuchen. Auch ihre Sitznachbarin ist angetan. „Ich kann mir gut vorstellen, regelmäßig zu kommen“, meint Emmi Stenzel. Sie selbst sei schon etwas zu alt, um als Freiwillige an der Organisation der nächsten Treffen mitzuarbeiten, würde sich aber freuen, wenn die Jüngeren im Stadtteil sich dieser Aufgabe annehmen würden.
Immer am Freitagnachmittag
Denn klar ist: Die nächsten Treffen sollen die Bürger selbst organisieren und gestalten. „Dieses Mal sind wir mit der Hofsteder Runde eingesprungen, weil die Leute sich erst kennenlernen müssen“, sagt Bezirksbürgermeisterin Gabriele Spork. Die nächsten Treffs seien aber Bürgersache, so die SPD-Politikerin weiter. Als Räumlichkeit stehe der Stadtteiltreff an Freitagnachmittagen dafür zur Verfügung.
Mangel an Begegnungsorten
Eine gute Aussicht scheint es für die Etablierung des Treff durchaus zu geben. Seit der Edeka an der Hordeler Straße geschlossen ist, mangelt es den Menschen an Begegnungsorten. „Der Laden fehlt uns schon“, sagt Claudia Pyka, die am heutigen Nachmittag rein zufällig mit ihrem Ehemann hier ist. Nun habe man praktisch keinen Ort mehr, wo man Bekannten und Freunden über den Weg läuft, so Pyka weiter. So ein Treff sei genau das was der Stadtteil jetzt braucht, sagt sie.
Es gibt auch kritische Stimmen
Auch Platz für Vereine und offene Gruppen
Der Jugendtreff Hofstede will seine Räumlichkeiten nach Rücksprache auch Vereinen und vor allem offenen Gruppen als Treffpunkt anbieten. „Wir möchten Gruppenaktivitäten von Bürgern damit unterstützen und die Vernetzung des Stadtteils vorantreiben“, so Stefan Hilterhaus vom Treff Hofstede. Man wolle eine Anlaufstelle für aktive Bürgerinnen und Bürger sein.
Der Jugendtreff, Riemker Straße, liegt in unmittelbarer Nachbarschaft des Hannibal-Centers.
Neben den positiven Stimmen gibt es aber auch kritische Meinungen. „Es ist gut , dass sich jetzt etwas tut. Aber das Ganze ist schon seit Jahren ein Thema. Generell ist Hofstede leider ein vernachlässigter Stadtteil“, so Dirk Cottmann. Mit weiteren Männern steht er vor dem Eingang des Treffs und wird seinen Unmut los. „Die Unzufriedenheit im Stadtteil ist groß“, sagt er. Seine Gesprächspartner stimmen ihm zu. Aktuell beschäftigt sie vor allem die mögliche Freigabe der Halde Hannibal als Gewerbefläche. Die Bürger befürchten der Verlust der grünen Lunge.
An diesem und den anderen Gesprächen wird deutlich, dass die Erstauflage des Stadtteil-Cafés ihren Zweck bereits erfüllt. Bürger kommen zusammen und tauschen sich aus. Ob sie dies hier öfter tun werden, liegt nun ganz an ihnen.