Bochum-Wiemelhausen. Gute Nachricht für Autofahrer: Die Kreuzung Königsallee/Wasserstraße in Bochum-Wiemelhausen ist bald wieder frei. Anderswo gibt es aber Probleme.
Autofahrer, die regelmäßig stadtein- und auswärts die Königsallee befahren, dürfen sich freuen. Die Baustelle auf der Kreuzung Königsallee/Wasserstraße in Bochum-Wiemelhausen ist so gut wie abgeschlossen. In Kürze werden die Barken und Absperrungen abgebaut, damit der Verkehr über diesen Knotenpunkt wieder frei fließen kann. Dann sind auch die langen Rückstaus endlich Geschichte.
Baustelle auf der Kreuzung Königsallee/Wasserstraße in Bochum-Wiemelhausen ist fast fertig
Schon am Freitag, 20. Dezember, soll der Kreuzungsbereich soweit abgeräumt werden, dass den Autofahrern wieder alle Fahrstreifen zur Verfügung stehen. Verspricht zumindest Christoph Funder, der neue Mann im Baustellen-Marketing der Stadt Bochum. Seit Ende Juli war die Stelle ein Nadelöhr, weil eine Fahrspur wegfiel. Zu wenig, um so viel Verkehr zu bewältigen. Lange Staus, auch bedingt durch das nicht immer reibungslose Einfädeln (Reißverschlusssystem), waren die Folge.
Abbiegespuren für Radfahrer
Im Zuge des Kanalbaus und der Vollsperrung ab Wiesengrund die Wasserstraße hoch wurde der Kreuzungsbereich Königsallee/Wasserstraße gleich mitangepackt. „Kanalbau war hier allerdings nicht nötig“, sagt Baustellen-Manager Christoph Funder. „Hier wurden punktuell neue Leitungen für Ampeln verlegt und auch schon neue Abbiegespuren für die Radfahrer markiert.“
Einbahnstraßenregelung wird aufgehoben
Von der Kreuzung runter bis zur Hunscheidtstraße werden ebenfalls neue Radwegmarkierungen aufgetragen. Zunächst muss jedoch der neue Asphalt gelegt und getrocknet sein. Seit vergangenen Sonntag konnte man deswegen nur von der Königsallee kommend die Wasserstraße bergab befahren. Auch diese Einbahnstraßenregelung wird nun wieder aufgehoben.
Die Kanalbauarbeiten weiter unten auf der Wasserstraße indes gehen weiter. Allerdings nicht so schnell, wie sich das alle Beteiligten wünschen. Denn der Plan, die Vollsperrung zwischen Am Wiesengrund und Drusenbergstraße zum Jahreswechsel aufheben zu können, geht leider nicht auf. Sehr zum Leidwesen der unmittelbar betroffenen Anwohner, die nun weiterhin mit Lärm, Dreck und temporären Problemen, ihre Häuser zu erreichen, zu kämpfen haben.
Zeitlicher Verzug beim Kanalbau
„Wir haben zeitlichen Verzug“, gesteht Christoph Funder ein. „Die Vollsperrung wird bis Ende Februar andauern.“ Er gibt Probleme im Boden als Grund für die zeitliche Verzögerung an. „Wir sind auf viel Gestein getroffen, dadurch kommt der Kanalbau langsamer voran“, sagt er. „Und es wurden auch unbekannte Leitungen zu Tage gefördert, deren Herkunft wir zunächst herausfinden mussten.“
Gesamt-Zeitplan soll eingehalten werden
Insgesamt will die Stadt den Zeitplan für die Baumaßnahme auf der Wasserstraße aber einhalten. Ziel ist nach wie vor Ende 2020. „Wir werden zusehen, bis dahin fertig zu sein“, sagt Christoph Funder. Um die Zeit wieder „reinzuholen“, wolle man auch samstags arbeiten. „Außerdem ist bei den Planungen solcher Baumaßnahmen auch immer ein gewisser zeitlicher Puffer eingerechnet.“
Baumaßnahme wurde von Protesten der Anwohner begleitet
Für den neuen Kanal, neue Versorgungsleitungen und eine neue Straßendecke hat die Stadt K osten in Höhe von 4,84 Millionen Euro ermittelt.
Aktuell wird der Verkehr von der Königsallee zur Drusenbergstraße über eine Ampel einspurig am Baufeld vorbeigelenkt. Sobald die Vollsperrung zwischen Am Wiesengrund und Drusenbergstraße aufgehoben werden kann und der Kanalbau weiter nach oben vorangetrieben wird, wird eine Einbahnstraßenregelung eingerichtet. Dann kann diese wichtige Verkehrsachse zumindest wieder in eine Richtung, von der Königsallee in Richtung Weitmar, befahren werden.
Die Sperrung der Wasserstraße hatte im Vorfeld für große Verärgerung vor Ort gesorgt. Die Stadt erklärte das Durchfahrtsverbot für unumgänglich, weil die Bäume auf der Nordseite der Hauptverkehrsstraße entgegen der ursprünglichen Planung nun doch erhalten blieben sind. Sie sollten unter anderem aus optischen Gründen gefällt werden, weil die Bäume auf der gegenüberliegenden Straßenseite auf jeden Fall weichen mussten. Nach Bürgerprotesten gegen die vorgesehene Fällung hatte die Stadt eingelenkt und versprochen, die Bäume doch zu erhalten.
Eine weitere Verzögerung wäre aus Sicht des Baustellen-Managers auch wettermäßig schlecht. „Am Ende der Baumaßnahme stehen ja Asphaltierungen an. Und die können wir gerade in den Wintermonaten Januar, Februar und März nicht durchführen“, sagt Christoph Funder. Heißt: Sollte sich die Baustelle nochmals verzögern, wird es auf jeden Fall bis mindestens zum Frühjahr dauern.
Eingeschränktes Halteverbot vor Geschäften
Soweit sollte es nach Möglichkeit nicht kommen, schon gar nicht aus Sicht der Geschäftsleute, die sehr mit der Baustelle vor ihrer Tür zu kämpfen haben. „Wir versuchen alles, die Einschränkungen, die so eine Baumaßnahme nun mal mit sich bringt, so gering wie möglich zu halten“, sagt Christoph Funder. So sei auf Wunsch der Gewerbetreibenden vor deren Geschäften kürzlich ein eingeschränktes Halteverbot verhängt worden. Dort hatten viele Anwohner in ihrer Not geparkt. „Für diese hat aber auch die Firma Eickhoff netterweise ihren Parkplatz zur Verfügung gestellt“, teilt Funder mit. „Das Angebot wird auch angenommen.“
Ruhe über die Feiertage
Kleiner Lichtblick: Zumindest über die Feiertage haben die Anwohner ihre Ruhe. Von Samstag, 21. Dezember, bis Montag, 6. Januar 2020, wird auf dem „Schlachtfeld“, wie Christoph Funder es nennt, nicht gearbeitet.