Wiemelhausen. . Die Wasserstraße soll während des Kanalbaus für sieben Monate gesperrt werden. Vier Buslinien müssen umgeleitet werden. Die Anwohner sind sauer.

Die Aufregung ist groß: Die Stadt kündigte an, dass die Wasserstraße während der Kanalbauarbeiten für sieben Monate gesperrt werden muss. Dies sei nötig, weil die Bäume einseitig erhalten bleiben sollen. Mit der Fällung der Baumreihe auf der nördlichen Seite wurde bereits begonnen.

In den sozialen Netzwerken häufen sich die erbosten Beiträge. „Das hat zur Folge, dass vier Buslinien nicht mehr dort entlang fahren können. Gerade im oberen und mittleren Teil der Drusenbergstraße wohnen viele über 80-Jährige, die auf die öffentlichen Verkehrsmittel angewiesen sind.“ Eine andere Bochumerin findet: „Das Verkehrschaos wird viel schlimmer sein.“ Positiv dagegen ein Anwohner: „Für meinen Freund, den Baum, nehme ich sieben Monate in Kauf.“

Sperrung ab Sommer

Ursprünglich war vorgesehen, während der Bauphase den Verkehr mit Einbahnstraßenregelung in Richtung A 448 zu führen. Doch im jüngsten Infrastrukturausschuss gab das Tiefbauamt nun die Sperrung ab Sommer bekannt. Die Wasserstraße wird dann zwischen Königsallee und Drusenbergstraße zur Sackgasse.

Vier Buslinien sind von der Sperrung betroffen: die 388, 360 und 354/394. Sie alle werden umgeleitet. Nach Abschluss der Kanalbauarbeiten zwischen Am Wiesengrund und Wiesenstraße wird am südlichen Fahrbahnrand eine Behelfsfahrbahn hergestellt, so dass die ursprünglich beabsichtige Einbahnstraßenregelung eingerichtet werden kann. Erst nach Fertigstellung dieses Provisoriums können die Straßenbauarbeiten zwischen Hunscheidt- und Drusenbergstraße beginnen.

Gesamtbauzeit nicht verlängert

Die siebenmonatige Vollsperrung verursacht neben Änderungen im Bauablauf auch höhere Beeinträchtigungen der anliegenden Betriebe und Anwohner. Jedoch konnte der Bauablauf so angepasst werden, dass sich die Gesamtbauzeit nicht verlängert.

Mehrere Prüfanträge an die Verwaltung

Der Beschluss des Infrastrukturausschusses im Januar beinhaltet auch den Prüfauftrag an die Verwaltung, ob der alte Kanal im südlichen Abschnitt tatsächlich komplett entfernt werden muss.

Zudem soll eine mögliche Geschwindigkeits-Reduzierung auf Tempo 30 untersucht werden sowie eine Lenkung schwerer Lkw zum Werk Eickhoff mit dem Ziel, den sogenannten toten Winkel zu vermeiden.

Auf den Busverkehr im Bereich Ehrenfeld wird sich die Vollsperrung der Wasserstraße nachteilig auswirken. Gründe liegen in den parallel laufenden Baumaßnahmen (z.B. Hattinger Straße Haltestelle Bergmannsheil) sowie in den fehlenden Kapazitäten auf den Umleitungsstrecken. Diese Engpässe bestanden auch schon bei die ursprüngliche Bauablaufplanung mit vollständiger Einbahnregelung. Die Verwaltung räumt ein, dass sich jedoch die Stauanfälligkeit durch die Vollsperrung verstärken werde.

Derweil hat die Fraktion einen Antrag für die Ratssitzung am 7. März gestellt, ein externes Planungsbüro mit der Prüfung zu beauftragen, die Vollsperrung zu verhindern, dabei aber die Bäume auf der Nordseite – wie im Infrastrukturausschuss beschlossen – zu erhalten.