Bochum-Wiemelhausen. Am 22. Juli startet die nächste Baustelle auf der Wasserstraße. Für Kanalbau muss ein Teilstück gesperrt werden. Das sorgt für einige Probleme.

Harte Zeiten kommen auf die Anwohner der Wasserstraße und viele Verkehrsteilnehmer zu. Am Montag, 22. Juli, startet auf dem Abschnitt zwischen Königsallee und Am Wiesengrund der bereits angekündigte Kanalbau. Das führt zu erheblichen Verkehrsproblemen.

Zwischen Drusenbergstraße und Am Wiesengrund wird die Wasserstraße ab 22. Juli gesperrt.
Zwischen Drusenbergstraße und Am Wiesengrund wird die Wasserstraße ab 22. Juli gesperrt. © Foto/Grafik: Funke

„Doch wir haben schon das Optimum herausgeholt“, versichert Torsten Schlimm vom Tiefbauamt (Koordination von Baumaßnahmen) in der Bürgerversammlung am Donnerstagabend. Mit eineinhalb Jahren Bauzeit kalkuliert die Verwaltung, um den Kanal zu erneuern, Versorgungsleitungen neu verlegen zu lassen und anschließend das Ganze mit einer neuen Straßendecke zu versehen. Kosten: 4,84 Millionen Euro.

Mehrere Gewerke arbeiten gleichzeitig

„Dafür müssen wir mehrere Gewerke gleichzeitig arbeiten lassen“, sagt Schlimm. „Sonst würde die Baumaßnahme ein Jahr länger dauern.“ So soll der Spuk bis Weihnachten 2020 vorbeisein.

Kanalbau startet am Wiesental

Bis dahin aber müssen Anwohner und Autofahrer einige Unannehmlichkeiten in Kauf nehmen. So wird gleich zu Beginn die Wasserstraße zwischen Am Wiesengrund und Drusenbergstraße voll gesperrt. Direkt am Wiesental wird dann mit dem Kanalbau begonnen.

Sperrung dauert bis Jahresende

Bis Ende Dezember wird dieser Teilabschnitt allenfalls von Anwohnern und Rettungsfahrzeugen befahrbar sein. Der restliche Verkehr wird in dieser Zeit über die Königsallee, Prinz-Regent-Straße und Springorumallee umgeleitet. „Ortskundige werden wahrscheinlich auch die A 448 nutzen“, weiß Torsten Schlimm. Zwischen Königsallee und Drusenbergstraße kann der Verkehr zumindest halbseitig fließen. Er wird über eine Baustellenampel geregelt.

Anschließend Einbahnstraßen-Regelung

Wenn alles planmäßig verläuft, soll mit Beginn des nächsten Jahres die Vollsperrung aufgehoben werden. Dann wird fortan so gearbeitet, dass der Verkehr einseitig auf der Wasserstraße fließen kann. Allerdings als Einbahnstraße von der Königsallee in Richtung Wiesental. Wer 2020 von Weitmar zur Königsallee will, muss dann weiter die erwähnten Umleitungen nutzen.

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Probleme vor allem für ÖPNV-Nutzer

Probleme wird es aber nicht nur für Autofahrer, sondern vor allem Nutzer des ÖPNV geben. „Es gibt dann für eineinhalb Jahre keine direkte Verbindung mehr in die Innenstadt“, wird in der Bürgerversammlung von einem Anwohner kritisiert, der dabei vor allem an die älteren Nachbarn denkt. Bezirksbürgermeister Helmut Breitkopf (SPD) will deswegen ein Treffen mit der Bogestra arrangieren, um eine Lösung zu finden. Er nennt beispielsweise die Möglichkeit, das betroffene Anwohner ein Taxi zum Bus-Preis nutzen können. Anderswo gebe es das.

Interesse ist gering

Nur 15 Anwohner sind zur Bürgerversammlung im Uni-Center erschienen. Mit 60 bis 65 wurde im Vorfeld aufgrund der Brisanz der Baumaßnahme gerechnet. „Kein Wunder, wenn man erst drei Tage vorher dazu einlädt, noch dazu so weit weg. Das ist unprofessionell“, schimpft einer. Er mutmaßt, dass das absichtlich so geschehen sei, „damit möglichst wenig Leute kommen“.

Die Vertreter der Stadt rechtfertigen das Prozedere „mit verwaltungsinternen Abläufen“. Dirk Genschow vom Tiefbauamt: „Wir hätten die Veranstaltung auch lieber näher am Geschehen, in der Schiller-Schule oder Graf-Engelbert-Schule, durchgeführt, doch waren die dort die Aulen belegt.“

Die Sperrung der Wasserstraße hatte im Vorfeld der Baumaßnahme für große Verärgerung vor Ort gesorgt. Die Stadt erklärt das Durchfahrtsverbot für unumgänglich, weil die Bäume auf der Nordseite der Hauptverkehrsstraße entgegen der ursprünglichen Planung nun doch erhalten bleiben. Sie sollten unter anderem aus optischen Gründen gefällt werden, weil die Bäume auf der gegenüberliegenden Straßenseite auf jeden Fall weichen mussten. Nach Bürgerprotesten gegen die vorgesehene Fällung hatte die Stadt eingelenkt und versprochen, die Bäume doch zu erhalten.