Bochum. Die WAZ stellt die Bochumer Kandidaten für die kommende Bundestagswahl am 24. September vor. Dazu gehört Olaf in der Beek von der FDP.
Eigentlich hatte Olaf in der Beek schon mit seiner Partei gebrochen. Seine freiheitsliebenden Liberalen, verkümmert zur Klientelpartei: Das mochte der einst so überzeugte FDP-Anhänger nicht länger mittragen. 20 Jahre ließ er die Parteiarbeit ruhen, trat sogar aus – und 2013 wieder ein, als der Wiederaufbau begann.
Die so gut wie sichere Rückkehr der FDP in den Bundestag könnte für den Bochumer nun eine neue berufliche Herausforderung bedeuten.
Gute Chancen auf Mandat in Berlin
Auf Platz 19 der Landesliste sieht Olaf in der Beek „gute Chancen“ auf ein Mandat in Berlin. Es wäre der Höhepunkt eines außergewöhnliches Comebacks. „In den 80ern waren wir die ,Westerwelle-Jünger’“, erinnert sich der Lindener an die Anfänge bei den Jungen Liberalen. Konsequent war der Liebesentzug Mitte der 90er Jahre. Hoffnungsvoll der Neubeginn vor vier Jahren.
„Die FDP musste sich von Grund auf ändern. Und sie hat sich geändert“, sagt der 50-jährige Familienvater. Dabei sei Christian Lindner „ein Glücksfall“, Motor und Zugpferd einer Partei, die trotz ihres omnipräsenten Vorsitzenden „keine One-Man-Show“ sei und „den Liberalismus als freiheitliches Lebengefühl“ neu entdeckt habe. „Das ist gerade in einer Universitätsstadt wie Bochum wichtig. Wir haben hier noch ein großes Potenzial.“
Seit 2016 Vorsitzender der FDP Bochum
Olaf in der Beek bringt sich ein. Seit 2015 als Landeschef des Liberalen Mittelstands und damit Mitglied im Landesvorstand. Seit 2016 als Vorsitzender der FDP Bochum mit 200 Mitgliedern („beim Amtsantritt waren’s 125“).
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Ob’s am 24. September über die Landesliste reicht? „Ja, wenn wir wie bei der Landtagswahl 12,5 Prozent holen.“ Die Weichen wären gestellt. Frau und Sohn würden die Druck- und Design-Manufaktur fortführen, die der – O-Ton – „Ur-Bochumer“ in Essen führt (und dort u.a. die Wahlplakate der FDP druckt – also auch das Kandidaten-Poster mit seinem eigenen Konterfei).
Er würde sich in Berlin einem Thema widmen, das ihm besonders am Herzen liegt: Europa, „in der Tradition von Hans-Dietrich Genscher“. Daher auch der Ort für das WAZ-Gespräch: der Platz des Europäischen Versprechens.