Bochum. Die WAZ stellt die Bochumer Kandidaten für die kommende Bundestagswahl am 24. September vor. Dazu gehört Klaus Leymann von der MLPD.

Das Tor 4 an der Wittener Straße war 26 Jahre lang der Eingang zum Opel-Werk für Klaus Leymann (52). „Ich habe mein halbes Leben in der Fertigung gearbeitet. Ich war zum Beispiel für den Sitzeinbau zuständig“, sagt der Direktkandidat in Bochum-Mitte, -Süd, -West für die Internationale Liste MLPD, der Marxistisch-Leninistischen Partei Deutschlands.

Der gelernte KfZ-Mechaniker war bei Opel viele Jahre IG-Metall-Vertrauensmann und Betriebsrat von „Offensiv“ (für eine kämpferische gewerkschaftliche Betriebsratsarbeit).

Das Opel-Aus hat sein Leben verändert

Wenn er an die Zeit im Werk zurückdenkt, macht er das auch deshalb nicht nur mit Ärger. „Wenn ich an die Kollegen denke, kommen auch viele gute Erinnerungen hoch. Die guten Gedanken überwiegen dann sogar.“

Auf dem Bild vor dem inzwischen ehemaligen Opelgelände und dem Tor 4 will er deshalb auch gar nicht düster dreinschauen – auch wenn das Opel-Aus sein Leben deutlich verändert hat. Inzwischen ist er bei der Vermögensverwaltung der MLPD im Gebäudemanagement tätig.

Eine seiner nachhaltigsten Erinnerungen an Opel ist die an den sieben Tage dauernden Streik 2004. „Damit haben wir es geschafft, dass das Werk in Bochum weitere zehn Jahre bestehen bleibt.“

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Sein wichtigstes Anliegen ist deshalb weiterhin, „Menschen zu ermutigen, selber für Interessen aktiv zu werden. Dabei steht bei mir der Kampf um jeden Arbeitsplatz im Mittelpunkt“.

Einzug in den Bundestag ist nicht das primäre Ziel

Dass er den mit seiner Partei nicht als Mitglied des Bundestages führen kann, führen wird, ist ihm klar. „Es ist nicht unser oberstes Ziel, in den Bundestag zu kommen. Was wir machen, nennen wir schmunzelnd ja selber Anti-Wahlkampf. Wir wollen nicht Pöstchenjäger sein und lehnen es konsequent ab, alles abzunicken. Zu viele Parteien haben schon ihre Linie verloren, nur um mitregieren zu können.“

Aktiv vor Ort ist er – nicht nur im Wahlkampf. „Ein Großteil der ehemaligen Kollegen kennen mich natürlich noch. Und wir als Internationalistische Liste unterstützen Bürgerinitiativen wie zum Beispiel die, die gegen die Bodenverseuchung auf dem ehemaligen Opel-Gelände vorgeht.“

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