Bochum-Laer. . Wenn Opel weg ist, soll sich neben dem frei werdenden Werksgelände in Laer auch die Wittener Straße verändern. Die Fußgängerbrücke, über die man zur Straßenbahn-Haltestelle gelangt, könnte in diesem Zuge dann ganz verschwinden. Die Lokalpolitiker sähen darin keinen großen Verlust.

Die Planungen, wie das Werksgelände in Laer nach dem Rückzug Opels künftig genutzt werden soll, sind bekanntlich in vollem Gange. Wichtig ist den Stadtplanern auch, dass Laer von diesen Veränderungen profitiert. Die Überlegungen der Verwaltung stellte Kai Müller vom Stadtplanungsamt jetzt der Bezirksvertretung Ost vor.

Eine gewichtige Rolle, um Laer stärker an das „neue“ Areal anzubinden, kommt der Wittener Straße zu. Auch sie wird sich in den nächsten Jahren verändern. In diesem Zusammenhang könnte es der Fußgängerbrücke zwischen Werner Hellweg und Alte Wittener Straße an den Kragen gehen. Kai Müller bestätigt, dass es Überlegungen gibt, anstelle der Brücke für einen ebenerdigen Übergang zu sorgen: „Das ist eine Möglichkeit. Vielleicht findet sich aber auch noch eine andere.“

„Ein willkommener Anlass, den Stadtteil aufzuwerten“

Katharina Schubert-Loy (Grüne) würde es sehr begrüßen, wenn die Fußgängerbrücke verschwindet. „Gerade für ältere Menschen ist dies schon sehr beschwerlich.“ Viele haben keine andere Wahl, als die Brücke zu nutzen, denn nur so gelangt man zur Straßenbahn-Haltestelle. Manch einer macht es sich deshalb einfach und nimmt die verbotene Abkürzung über Schienen und Straße. Ein Wunder, dass dabei noch nichts passiert ist.

„Wir brauchen auf Dauer eine vernünftig funktionierende Haltestelle“, fordert demnach auch Katharina Schubert-Loy. Sie und ihre Partei würden jedenfalls „gegen den Weiterbestand der Brücke protestieren.“ Wolfgang Heinemann (SPD) hält die Brücke ohnehin nicht für nötig und erinnert an den ursprünglichen Grund ihrer Errichtung: „Damals ging man von Hochhausbauten in Laer aus, was ja zum Glück nie realisiert wurde.“ Ein Abriss sei „ein willkommener Anlass, den Stadtteil aufzuwerten“.

Ideenwettbewerb für die Wittener Straße

Für die Wittener Straße ist ein Ideenwettbewerb geplant, an dem sich zehn Büros beteiligen können. Die Ausschreibung läuft noch bis Anfang 2015. Die Jury kürt dann im Frühsommer den Gewinner.

Viele interessante Ideen erhofft sich die Stadt, die dann weiter bis hin zu einem Konzept ausgearbeitet werden sollen.

Darauf hofft auch der SPD-Fraktionsvorsitzende Dirk Meyer: „Wir würden es sehr begrüßen, wenn Laer bei den Planungen für das Opel-Gelände berücksichtigt wird.“ Insbesondere ein Aufwertung des Lahariplatzes hält er für wünschenswert. Beim Planungsamt scheint Meyer auf offene Ohren zu stoßen. Kai Müller: „Die städtebauliche Charakteristik Laers wird auf jeden Fall berücksichtigt. Wir werden genau schauen, wo der Schuh drückt. Dass das Nahversorgungszentrum brach liegt, wissen wir.“

Vernünftige Bürgersteige und bessere Beleuchtung

Die Wittener Straße, das lässt Kai Müller durchblicken, soll künftig weniger Schnellstraße, sondern eher Stadtstraße sein – und dann auch mit vernünftigen Bürgersteigen, besserer Beleuchtung und optimaler Überquerungsmöglichkeit. Ob mit oder ohne Fußgängerbrücke, das lässt er offen.