Bochum-Harpen. Ruhr-Park-Centermanager Christian Krause diskutierte im Amtshaus mit Nachbarn des Einkaufszentrums über die Verkehrssituation im Stadtteil. Er verspricht: Mit dem Umbau werde die Parksituation verbessert. Eingeladen hatte der Förderverein Harpen.

Das Ruhr-Park-Einkaufszentrum wird bis September 2015 umfangreich umgebaut. Was dies für die benachbarten Stadtteile Harpen und Kornharpen vor allem an Verkehrsbelastung bedeutet, diskutierten rund 70 Anwohner bei einem Informationsabend im Amtshaus Harpen mit Ruhr-Park-Centermanager Christian Krause. Eingeladen hatte der Förderverein Harpen.

Christian Krause machte in seinem Vortrag deutlich, dass im Ruhr Park ab Januar 2015 „kein Stein auf dem anderen bleiben wird“, um das Einkaufszentrum auf 27.000 Quadratmetern umzugestalten. Krause begegnete Kritik von Besuchern („Die machen unseren Ruhr-Park kaputt“) mit der positiven Zusage, „Ja, aber wir bauen den Ruhr- Park neu und schöner wieder auf“.

Verkehrskonzept für Bochumer Norden gefordert

Das Ruhr-Park-Centermanagement wisse, dass die Umbauphase ein „langer Weg“ sei und auch von den Anwohnern in Harpen und Kornharpen „Geduld und Einschränkungen“ abverlange. Krause bitte die Anwohner, bis dahin „alle an einem Strang zu ziehen“.

Bei der anschließenden Diskussion wurde deutlich, dass die Harpener Bürger hinter „ihrem“ Ruhr-Park stehen und die Umbaumaßnahmen generell befürworten. Allerdings wurde von mehreren Bewohnern in der Nachbarschaft die „belastende Verkehrssituation“ kritisch angesprochen (z.B. Staus auf dem Harpener Hellweg). Dies betreffe vor allem die „verkaufsoffenen Sonntage“ und die Parksituation für Anwohner (z.B. um die Ruhrparkbrücke in Harpen). Der Bezirk Nord fordert seit langem ein Verkehrskonzept für den Bochumer Norden.

Harpen benötigt Ruhr Park für Nahversorgung

Christian Krause betonte, dass derzeit rund 11,8 Millionen Besucher pro Jahr den Ruhr Park besuchten und durch den Umbau ein Anstieg um bis zu zwei Millionen Besuchern zu erwarten sei. Durch ein neues Parkleitsystem, verbesserte Parkplätze und Parkhaus sowie die Busanbindung sieht er den Ruhr-Park dafür gerüstet.

Zum Schutz der Anwohner soll die Anregung aufgegriffen werden, den abfließenden Verkehr aus dem Ruhr-Park technisch besser zu steuern. Für Fußgänger und Radfahrer wird die Brücke über die A40 erhalten bleiben, allerdings im Rahmen des sechsspurigen Ausbaus vorübergehend abgerissen. Eine weitere Vergrößerung des Ruhr-Parks (z.B. Richtung Meditherme) sei nicht geplant, so Krause. Darüber hinaus machten die Harpener deutlich, dass sie den Ruhr Park auch für die Nahversorgung benötigten. Denn Lebensmittelgeschäfte im Stadtteil Harpen seien Mangelware, so der Tenor.

Krause sicherte zu, dass das Management den Stadtteil Harpen (z.B. Sponsoring beim Dorffest) weiter unterstützen wolle.

Belastung verringern

Eine zunehmende Verkehrsbelastung wird durch den Umbau des Ruhr-Parks befürchtet – nicht nur von den Menschen in den umliegenden Wohnstraßen, sondern auch von der Politik. Mit Center-Manager Christian Krause sprach darüber WAZ-Mitarbeiter Christian Schnaubelt.

Die Verkehrssituation rund um den Ruhrpark wird oft thematisiert. Was halten Sie von der Idee einer direkten Autobahnabfahrt von der A43 zum Ruhr-Park?
Christian Krause: Wir würden es begrüßen, wenn der Ruhr-Park eine zusätzliche Autobahnanbindung bekommen würde. Wir wollen unser Parksystem optimieren und die Zahl der Parkplätze von heute 4400 auf dann 4800 erhöhen.

Wie will der Ruhr-Park zur Entlastung der Anwohner in Harpen und Kornharpen beitragen?
Krause: Im Rahmen des Bebauungsplanes sind wir verpflichtet worden, die Zufahrt über Kornharpen (Wieschermühlenstraße) über eine Schranke oder versenkbare Poller abends zu unterbinden. Dies werden wir umsetzen. Zudem stellen wir bei verkaufsoffenen Sonntagen sechs Parkanweiser zur Verfügung. Zukünftig werden wir prüfen, ob wir auch im Stadtteil Harpen Parkanweiser stellen können, damit die Anwohner verkehrstechnisch entlastet werden.

Stichwort: verkaufsoffene Sonntage. Wie steht der Ruhr Park dazu und wie viele Termine sind für 2015 geplant
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Krause: Im Vergleich zu anderen Städten liegt Bochum mit der Anzahl der verkaufsoffenen Sonntage im Mittelfeld. Für 2015 sind drei Termine geplant. Ich persönlich würde die Zahl nicht reduzieren, aber auch nicht weiter erhöhen wollen.