Bochum. .
Erst stirbt die Biene, dann der Mensch? „Nein“, sagt Vivian Dutkiewicz (24). „Das wird nicht passieren. Das Problem ist anders gelagert. Der Imker darf nicht sterben. Es gibt viele Alt-Imker, es müsste aber mehr Jung-Imker geben.“ Sie könnte mit ihrer „Arbeit“ dazu beitragen.
Die Honigbiene ist der wichtigste Bestäuber unter den Insekten und deshalb ein bedeutender Bestandteil der Tierwelt. Durch Umwelteinflüsse und vor allem durch den Befall der Varroa Milbe ist sie jedoch immer mehr gefährdet. Die Lehramtsstudentin der Ruhr-Universität (Biologie und Pädagogik Sekundarstufe II) hat ihr nicht nur deshalb im Rahmen ihrer Masterarbeit besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Der Titel ihrer Arbeit ist lang: „Planung und Durchführung eines Unterrichtsprojekts zur Verhaltensbiologie der Honigbiene am außerschulischen Lernort Tierpark Bochum.“
Als praktischen Teil ihrer Masterarbeit hat sie ein Projekt für den Biologieunterricht der gymnasialen Oberstufe konzipiert, mit fünf verschiedenen Schulklassen erprobt und so vielleicht die Basis dafür gelegt, dass einige Schülerinnen oder Schüler künftig als Hobby die Imkerei haben werden.
Arbeitsaufteilung im Bienenvolk
„Am Beispiel der Honigbiene können Schülerinnen und Schüler lernen, wie die Kommunikation und Arbeitsaufteilung innerhalb eines Bienenvolkes funktioniert“, sagt Dutkiewicz. „Indem einzelne Individuen und ganze Bienenstöcke beobachtet werden müssen, habe ich versucht, die Schüler an universitäre Arbeitsmethoden heranzuführen“.
Für die Durchführung ihres Projekts wählte sie den Tierpark als „außerschulischen Lernort“ aus. Dort gibt es vier Bienenvölker. In Kooperation mit dem Imkerverein Bochum-Mitte entstand 2012 im Tierpark der neue Bereich „Bienenwelt“. In dem dazugehörenden Bienenhaus können auch lebende Bienen in einem Schaukasten beobachtet werden. Zusätzlich zu den Räumlichkeiten des Tierparks nutzte sie für das Unterrichtsprojekt das „Beemobil“ der AG Verhaltensbiologie und Didaktik der Biologie der RUB. Dort sind drei weitere Bienen-Schauvölker untergebracht.
Bereits seit vier Jahren arbeitet Dutkiewicz neben dem Studium als Zoobegleiterin im Tierpark Bochum und betreut Besuchergruppen und Schulklassen. Dass sie das auch weiterhin machen wird, machen kann, ist eher unwahrscheinlich. „Ich weiß noch nicht, wohin es mich in meinem Referendariat verschlagen wird. Nach dem Ende des Referendariats ist dann alles offen. Ich möchte als Lehrerin arbeiten. Wenn das nicht geht, wäre Zoo-Pädagogik mein Plan B.“ B wie Biene.