Langendreer. . Der Garten von Ulrich und Brigitte Rasche macht viel Spaß und wenig Arbeit.Für das Ehepaar aus Langendreer die perfekte Kombination
Vom Gehweg in die Wildnis sind es am Waterfuhrweg in Langendreer nur wenige Meter. Ein paar Schritte in den Garten von Ulrich und Brigitte Rasche – schon steht man mitten drin. Die Frösche geben im kristallklaren Gartenteich ein munteres Quak-Konzert, Bienen summen fröhlich von Blüte zu Blüte und allerlei Vögel flattern ausgelassen durch die Luft. Ein wahrer Vergnügungspark für die heimische Fauna.
Da stören auch die vielen Besucher nicht, die sich am „Tag der offenen Gartenpforte“ ihren Weg entlang der schmalen Pfade durch das hohe Gras bahnen, um dieses Naturerlebnis in Augenschein zu nehmen und auf sich wirken zu lassen. „Wunderbar“, schwärmt eine Dame, die mit dem Rad angereist ist, und wendet sich lachend an die Gastgeber. „Ich würde ihren Garten sofort klauen.“
Das lassen die Rasches natürlich niemals zu. An Tagen wie diesen teilen sie ihr wildes Paradies gerne mit anderen Natur- und Gartenliebhabern. Aber ansonsten ziehen sie sich lieber zu zweit in die vielen lauschigen Ecken, die das 750 Quadratmeter große Areal bietet, zurück. „Hier, am Teich, trinken wir gerne Kaffee“, zeigt Brigitte Rasche auf die kleine Terrasse mitten im Grünen. „Und zum Frühstück setzen wir uns meist auf den Balkon, um von oben die ganze Pracht zu genießen“, ergänzt ihr Mann.
Wann immer die Rasches ihren Garten betreten – jeder Augenblick ist anderes. „Hier tut sich so viel“, ist Brigitte Rasche fasziniert von dem ständigen Wandel, den die Natur allein in ihrem persönlichen Idyll zu bieten hat.
Vor sechs Jahren hatten Ulrich und Brigitte Rasche („Nur Rasen ist mir zu langweilig“) die Idee, den ehemaligen Nutzgarten um zu gestalten. Mit Hilfe des Schwiegersohns, der zu jenem Zeitpunkt Landschaftsbau studierte, machte man sich ans Werk. Nach zwei, drei Monaten war es geschafft. Fortan hieß es: Abwarten und wachsen lassen. „Wir greifen kaum in die Natur ein und lassen sie sich entfalten“, erklärt der 71-Jährige.
Auf diese Weise macht der Garten auch wenig Arbeit. „Ein, zwei Mal im Jahr schneiden wir einige Sträucher zurück – das war’s“, sagt Ulrich Rasche. Die Natur dankt es ihm und seiner Frau mit einer wunderbaren Artenvielfalt, die sich am Waterfuhrweg inzwischen niedergelassen hat. Darunter finden sich ausschließlich heimische Gewächse und Lebewesen. Den Teich bevölkern Stichlinge, Moderlieschen, Gründ- und Bitterlinge. 20 Vogelarten hat Brigitte Rasche gezählt. „Da drüben hüpfen gerade zwei kleine Baumläufer einen Stamm hoch“, bemerkt die 56-Jährige. Erdhummeln, Bienen, Wespen, Libellen. „Hier summt einfach alles herum“, freut sie sich. Schon mal gestochen worden? „Ach wo“, lacht Brigitte Rasche. „Die Insekten haben in unserem Garten doch viel Besseres zu tun.“